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Formel 1
25.11.2016

Pirelli präsentiert die breiten Reifen für 2017

Anlässlich des Großen Preises von Abu Dhabi präsentierte Pirelli im Fahrerlager des Yas Marina Circuits die komplette Range der neuen, breiteren P Zero-Reifen für die Formel 1-Saison 2017. Dabei wurden auch die neuen Profile des Cinturato Green (Intermediate) sowie des Cinturato Blue (Regenreifen) vorgestellt.

Neue Grössen

Der neue Vorderreifen ist 60mm breiter und vergrößerte sich von somit von 245 auf 305mm. Der Hinterreifen legte gar um 80mm zu und verbreitert sich von 325 auf 405mm. Insgesamt sind die 2017er Reifen rund 25 Prozent breiter als die aktuellen Gummiwalzen. Dies gilt neben den Slicks auch für die Intermediates und Regenreifen.

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Die Maße der Slicks für:
  • 305/670-13 vorne
  • 405/670-13 hinten

Die Cinturato Intermediate-Reifen werden einen Durchmesser von 675mm haben, die Cinturato Regenreifen sogar 680mm. Die Felgengröße bleibt mit 13 Zoll unverändert.

Test

Aufgrund einer Änderung des FIA Sport-Reglements fand die Entwicklung der 2017er Reifen in mehr als zehn Test-Sessions mit insgesamt 24 Testtagen statt. Das Testprogramm, bei dem verschiedene modifizierte Rennwagen zum Einsatz kamen, startete Anfang August und endete in der vergangenen Woche in Abu Dhabi mit dem letzten Test mit Ferrari. Am Dienstag nach dem Großen Preis von Abu Dhabi (29. November) werden zum ersten Mal drei modifizierte Autos von Ferrari, Mercedes und Red Bull gemeinsam auf der Strecke zu sehen sein.

Modifizierte Rennwagen

Die Teams stellten je ein modifiziertes Auto aus dem Jahr 2015 zur Verfügung. Sie wurden an die speziellen technischen Richtlinien der FIA angepasst, um die Regeln des nächsten Jahres zu simulieren. Das heißt mehr Abtrieb, breitere Strecken sowie breitere Reifen. Jedes Auto absolvierte bislang je sieben Testtage (sie sind im Testkalender aufgeführt), wobei die Arbeit gleichmäßig auf die verschiedenen Mischungen der Slick-Reifen, die Intermediates sowie die Regenreifen verteilt wurde.

Der Test in Abu Dhabi am 29. November wird für jedes der drei Teams der achte Testtag sein. Mit der daraus resultierenden Gesamtzahl von 24 Testtagen endet das diesjährige Entwicklungsprogramm, dem alle Teams, die FIA und Pirelli zugestimmt haben.

Aktuelle Ergebnisse

Pirelli ist mit den erzielten Ergebnissen zufrieden, obwohl die Teams einige Schwierigkeiten hatten, um ihre 2015er Autos so zu modifizieren, dass sie die exakte Performance liefern, die im nächsten Jahr erwartet wird.

Zwar erreichten die modifizierten Rennwagen im Vergleich zu den aktuellen Boliden einen gesteigerten Abtrieb, doch blieben noch ein gutes Stück von der tatsächlichen Leistung der 2017er Autos entfernt, die das Verhalten der Reifen-Mischungen stark beeinflussen wird. Mehrere Mischungen, die Pirelli mit neuer Philosophie und neuen Materialien entwickelte, haben bereits einige der gesetzten Ziele erreicht: dazu gehören eine geringere Abnutzung und ein größerer Schutz vor Überhitzung, um konstant optimalen Grip liefern zu können. Diese Ergebnisse sollen Anfang nächsten Jahres unter repräsentativen Bedingungen bestätigt werden.

Einige der Tests in Europa fanden bei niedrigeren Temperaturen und Regen statt und sind daher weniger repräsentativ. Gleichwohl wird die Entwicklung 2017 das ganze Jahr über fortgesetzt, um auf der Basis der während der Rennen gewonnenen Daten für die Saison 2018 optimierte Reifen liefern zu können.

Die entsprechenden Details wurden mit den Teams, mit denen Pirelli bereits zusammenarbeitet, erörtert und vereinbart, um einen Terminplan für die nächste Saison zu entwickeln.

Paul Hembery, Motorsport-Direktor Pirelli: „Ich danke allen Teams, die es uns ermöglicht haben, unsere neuen, breiteren Reifen für 2017 zu entwickeln, indem wir ihre modifizierten Autos nutzen durften. Wir haben große Fortschritte gemacht, seit wir die neuen Reifen Anfang August zum ersten Mal testeten, und sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Wir wissen aber auch, dass die eigentliche Arbeit erst jetzt beginnt. Die aerodynamische Weiterentwicklung der Autos für 2017 wird die Rundenzeiten im Vergleich zu 2015 um rund fünf Sekunden verkürzen, im Vergleich zu diesem Jahr um etwa drei Sekunden. Die neuen Autos, die im Februar zum ersten Mal auf der Strecke zu sehen sind, haben einen um rund 20 Prozent erhöhten Abtrieb. Das ist deutlich mehr als bei den modifizierten Testautos. Die Entwicklung wird die ganze nächste Saison weitergehen. Darum beginnt die nächste Phase unserer Entwicklung, die auf das Jahr 2018 abzielt, wenn die Autos noch schneller sind, bereits im Februar.“
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