Formel 4
07.06.2016
Drugovich bester Rookie am Lausitzring
Ein großes Fest sollte der dritte Auftritt der ADAC Formel 4 im Jahr 2016 werden. Mit der Deutschen Tourenwagen Masters und der ADAC GT Masters hatten die Veranstalter ein Motorsportpaket für den Lausitzring zusammengeschnürt, das für die Zuschauer eigentlich keine Wünsche mehr offen gelassen hat. Allerdings nur für die Zuschauer, denn Neuhauser-Teamchef Hannes Neuhauser hatte für die drei Läufe in der Lausitz eigentlich ganz andere Pläne. „Wir wollten das Podium an diesem Wochenende angreifen“, sagt Neuhauser. „Auch wenn Felipe eine richtig gute Performance gezeigt hat, haben wir dieses große Ziel nicht erreicht.“
Schon im Qualifying war zu spüren, dass der Brasilianer im Neuhauser Cockpit seinem bislang souveränen Teamkollegen Nicklas Nielsen überlegen war. Felipe Drugovich fuhr mit seiner schnellsten Zeit den fünften Startplatz für Rennen eins heraus. Seine zweitschnellste Zeit reichte immerhin noch für den elften Rang. Nielsen, der ohne Praxis auf dem Lausitzring ins Wochenende gestartet war, fuhr sich auf die Plätze 18 und 24. „Die Kilometer haben ihm einfach gefehlt, weil er bei unseren Tests mit dem Audi TT Cup unterwegs war“, so Neuhauser. „Ein wenig mehr Zeit hätte er noch gebraucht, um auch ganz vorn mitzumischen.“ Viele Kilometer im Renntmodus konnten die Fahrer dann aber auch in den Rennen nicht sammeln. Schon im ersten Lauf crashten die Piloten im hinteren Teil des Feldes und Nicklas Nielsen musste sein zerstörtes Auto abstellen. Und auch nach der Rotphase und dem Restart bremsten Kollisionen und Safety-Car-Phasen das Feld immer wieder aus. Drugovich kam am Ende auf Rang fünf ins Ziel und stand als bester Rookie mit auf dem Podest. „Bei dem ganzen Durcheinander die Nerven zu behalten, ist für einen so jungen Fahrer nicht leicht“, lobt Hannes Neuhauser seinen Schützling. „Das hat Felipe wirklich gut gemacht.“
Im zweiten Rennen dann ein ähnliches Bild, allerdings mit noch weniger Rennrunden. Drei schnelle Durchläufe absolvierte das Feld insgesamt und war sonst hinter dem Safety-Car oder bei roter Flagge auf der Start-Ziel-Linie unterwegs. Nicklas Nielsen kam in diesen drei Runden trotzdem elf Plätze auf Rang 15 nach vorn, Felipe Drugovich sicherte sich als Achter und zweitbester Rookie Punkte für die Gesamtwertung. „Es ist ein bisschen schade, dass wir so viele Unfälle und Safety-Car-Phasen sehen“, sagt Neuhauser. „Klar ist das eine Nachwuchsserie, aber trotzdem möchten die Jungs ja alle Rennen fahren und so ist das einfach schwer möglich."
Im dritten Rennen am Sonntagnachmittag ging das Feld dann auf nasser Strecke an den Start. Team Neuhauser Racing setzte auf Regenreifen, ein Teil der Nachwuchsfahrer auf Slicks. Eine gute Entscheidung der Österreicher, zumindest für die ersten 20 Minuten. Felipe Drugovich klopfte sogar an das erhoffte Treppchen an und hielt die Zeiten der Spitze mit. Dann allerdings kam das Safety-Car erneut auf die abtrocknende Strecke, die Fahrer auf Trockenreifen konnten ihren Rückstand aufholen und schließlich locker an den Fahrern auf Regenreifen vorbeiziehen. Nicklas Nielsen wurde am Ende Siebzehnter und geht ohne Punkte aus dem Wochenende, Felipe Drugovich rettete Rang sieben ins Ziel. Für Nicklas war das ein Wochenende zum Vergessen“, bilanziert Teamchef Hannes Neuhauser. „Felipe hat seinen Job ganz gut gemacht. Am Ende müssen wir zumindest ein bisschen zufrieden mit den Ergebnissen sein.“
Blickt man auf die Gesamtwertung, können die Neuhauser-Jungs auch zufrieden sein. Nicklas Nielsen führt weiterhin die Wertung der besten Nachwuchsfahrer an. Sein stärkster Konkurrent kommt seit diesem Wochenende aus dem eigenen Team und heißt Felipe Drugovich. Das nächste Duell der beiden steigt dann in zwei Wochen in Oschersleben.