Formel 4
15.04.2016
Mücke Motorsport: vier Fragen an den Teamchef
Die Nachwuchsschmiede aus der deutschen Hauptstadt, die die Farben des ADAC Berlin-Brandenburg vertritt und zudem in der DTM, FIA Formel-3-Europameisterschaft und in der italienischen Formel 4 engagiert ist, setzt in der hochkarätigen Nachwuchsserie auf ein Quartett von vier jungen Fahrern. Drei davon sind Team-Neulinge und zwei von denen Formel-Rookies. Der 16-jährige Mike David Ortmann aus Blumberg (bei Berlin, Landkreis Barnim in Brandenburg) bestreitet sei zweites Jahr im Mücke-Team und wurde in der Premieren-Saison 2015 der ADAC Formel 4 Vize-Meister bei den Rookies. Der ein Jahr ältere Schwede Oliver Söderström hat ebenfalls schon Formel-Erfahrung, gewann in der vorigen Saison die Formel Renault 1.6, wobei er zugleich schwedischer und Nordic-Meister wurde. Der 16-jährige Lirim Zendeli aus Bochum und der 15-jährige Schweizer Ricardo Feller geben ihr Formel-Debüt.
Herr Mücke, wie sehen Sie die Aussichten Ihrer Fahrer in der nun beginnenden Saison?
Peter Mücke: „Wir haben ein junges, ehrgeiziges Quartett an Fahrern in der ADAC Formel 4 im Einsatz. Sie bringen großes Talent und viel Potenzial mit. Jetzt gilt es für sie, dies gleich von Beginn an umzusetzen. Mike David Ortmann und Oliver Söderström haben sicherlich das Potenzial, vorn mitzufahren und ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitzureden. Für Lirim Zendeli und Ricardo Feller wird es anfangs vor allem darum gehen, viele Erfahrungen zu sammeln, die Autos ins Ziel zu bringen und sich weiterzuentwickeln. Die Fortschritte werden dann im Saisonverlauf zu sehen sein, wie das bei unserer fundierten und zielstrebigen Ausbildung auch bei unseren Fahrern in den vergangen Jahren geschehen ist.“
Ihr Team hat ja seit der Gründung 1998 schon vielen jungen Fahrern das Rüstzeug für höhere Aufgaben im Motorsport mit auf den Weg geben. Macht Sie das stolz?
Peter Mücke: „Mit dem inzwischen viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel, Pascal Wehrlein, Sergio Perez, Robert Kubica, Sébastien Buemi, Markus Winkelhock und Christian Klien haben sieben unserer ehemaligen Schützlinge den Weg in die Formel 1 gefunden. In der DTM sind mit Christian Vietoris, Lucas Auer, Maximilian Götz, Marco Wittmann und Bruno Spengler Fahrer am Start, die ebenfalls unsere Nachwuchsschule durchlaufen haben. Und mein Sohn Stefan, der erster Fahrer von Mücke Motorsport im Formel-Rennsport war, ist inzwischen viele Jahre in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC unterwegs. All das macht natürlich stolz. Und es ist der engagierten Arbeit aller Teammitglieder – angefangen von den Helfern bis hin zu den Ingenieuren – zu verdanken, die auf den Rennstrecken auch mal bis in die Nacht gehen kann. Das kann gar nicht hoch genug gewürdigt werden, ebenso wie die tatkräftige Unterstützung durch all unsere Sponsoren.“
Mit David Beckmann, der für Sie in dieser Saison inzwischen als Jüngster Fahrer in der FIA Formel-3-Europameisterschaft antritt, stellte Ihr Team im Vorjahr den Rookie-Meister in der ADAC Formel 4…
Peter Mücke: „Richtig. Das spiegelt genau unsere Philosophie wider. Wir wollen unseren Fahrern vom Einstieg an die ganzheitliche Perspektive bieten, sich Schritt für Schritt bis hin zum professionellen Motorsport zu entwickeln. Es macht uns allen großen Spaß mit jungen Fahrern zu arbeiten, sie zu fördern und dann ihren möglichen Weg auf den Rennstrecken in aller Welt weiter zu beobachten. Die ADAC Formel 4 bietet sich dabei als optimaler Einstieg an, denn sie hat einen hohen Stellenwert und ein großes Leistungsniveau. Dort vorn mit dabei zu sein, ist für jeden Fahrer und auch für uns als Team immer wieder eine neue Herausforderung.“
Und dies auch sicherlich in der bevorstehenden Saison, in der mit rund 40 Fahrern ein riesiges Feld am Start sein wird…
Peter Mücke: „Genau. Das geht schon im Qualifying los, in dem sich nur die besten 22 Fahrer direkt für die drei Wertungsläufe eines Wochenendes qualifizieren. Daneben wird es in dieser Saison erstmals ein Qualifikationsrennen geben, in dem die Startplätze ab Rang 23 bis hin zur zulässigen Maximalzahl der jeweiligen Strecke ermittelt werden. Das heißt für jeden Fahrer und jedes Team, von Anfang an konzentriert zu Werke zu gehen, das Beste aus dem Auto herzuholen und Fehler auf ein Minimum zu reduzieren. Denn bei dem großen Fahrerfeld ist ein guter Startplatz sehr wichtig für ein gutes Ergebnis. Das wird auf jeden Fall eine sehr interessante und spannende Saison.“