Formelsport Allgemein
27.07.2016
Binder: zweimal Podium im Home of British Motor Racing
Gratulation, das war ein perfektes Wochenende für Dich und Lotus.
Rene Binder: „Vielen Dank! Um ehrlich zu sein, hatte ich in Silverstone noch eine Rechnung offen, aber ich denke, dass ich meine Hausaufgaben gemacht habe und inzwischen verstehe, wie man auch dort schnell sein kann. Das World Series Auto baut in schnellen Kurven einen ähnlich extremen Grip auf wie ein Formel 1, da muss man erst einmal das letzte Vertrauen in die Aerodynamik entwickeln. Das Gute an der Formel V8 ist: Ich lerne mit jedem neuen Reifensatz wieder etwas dazu.“
Apropos: Dein Teamkollege, Roy Nissany, der bereits seine dritte Saison in der Serie bestreitet, hatte im freien Training noch einen neuen Satz mehr zur Verfügung, der von Paul Ricard übrig war. War das für ihn der Schlüssel zum Erfolg?
Rene Binder: „Das kann man so nicht sagen, obwohl mir das sicher auch geholfen hätte. Fakt ist, Roy ist momentan sehr stark unterwegs und hat als erster Fahrer in dieser Saison einen Doppelsieg eingefahren, zu dem man ihm nur gratulieren kann. Es sind immer wieder Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen, aber ich werde natürlich versuchen, ihn nach der Sommerpause wieder einzuholen und auch den Rückstand auf den Spitzenreiter, Tom Dillmann, zu verkürzen.“
Mit einem spektakulären Überholmanöver gegen den routinierten Franzosen hast Du im Samstagsrennen ja schon einmal einen guten Anfang gemacht.
Rene Binder: „Ja, es gab mit ihm und Aurelien Panis ein paar gute Zweikämpfe, die für mich das echte Racing ausmachen. Die Serie ist an der Spitze nach wie vor hart umkämpft, da kann von den ersten 8 Fahrern quasi jeder ein Rennen gewinnen. Die Chancen-ausgewogenheit ist übrigens ein Punkt, der mir an der World Series schon immer imponiert hat. Da gibt es in anderen Serien doch größere technische Unterschiede.“
Nach einer mehr als einmonatigen Sommerpause geht es für Euch erst vom 9. bis 11. September am Red Bull Ring in die zweite Saisonhälfte.
Rene Binder: „Ich werde bis dahin, wie immer, meine Arbeit in der Firma erledigen, trainieren und im August wieder einige Tage in Sardinien verbringen. Vielleicht kommt auch wieder mal ein Gaststart in der GP2 dazu, wir werden sehen. Auf die Rennen am Red Bull Ring freue ich mich jedenfalls ganz besonders und ich bin sicher, dass die Formel V8 bis dahin auch ein konkurrenzfähiges Konzept für die Zukunft vorgestellt hat. Wir sind da ziemlich zuversichtlich und überzeugt, dass wir mit dem Schritt zu Lotus genau das Richtige getan haben.“