Kartsport Allgemein
16.03.2016
Luke Raspudic bei Trofeo Andrea Margutti am Start
Die Klasse der OK-Junioren löst bekanntlich die bis letztes Jahr gültige Klasse der KF-Junioren ab und ist damit die Königsklasse im internationalen Junioren Kartsport. Da sich Raspudic und sein Team momentan noch mitten in der Vorbereitung auf die Anfang Mai beginnende Deutsche Kart Meisterschaft (DKM) befinden, wollte man dieses Rennen im wesentlichen als Test unter Rennbedingungen angehen. Infolgedessen wurden auch die freien Trainings am Freitag ausgiebig genutzt, um diverse Motor- und Chassis-Setups zu testen. „Klar sieht das dann auf den Trainingsergebnisslisten für Aussenstehende manchmal etwas seltsam aus, wenn man dann erst ganz am Ende der Liste auftaucht mit zwei Sekunden Rückstand. Im Endeffekt hängt es aber in einer solchen Situation natürlich immer davon ab, was man gerade ausprobiert und welche Erkenntnisse man dadurch gewinnen kann“, so Raspudic.
Insofern war also der Freitag absolut als erfolgreicher Tag zu bewerten. Dadurch, dass man Freitags nun nicht unbedingt Dinge getestet hatte, die ausschließlich für diese Veranstaltung dienlich waren, war natürlich allen bewusst, dass folglich am Samstagvormittag nicht unbedingt ein Top-Ergebniss im Qualifiying zu erwarten war. Erwartungsgemäß landete man dann dort auf einem Platz im hinteren Mittelfeld. „Naja, enttäuscht bin ich jetzt nicht unbedingt. Allerdings ist es schon schade, dass ich in meiner schnellsten Runde im letzten Sektor von einer langsam fahrenden Fahrerin extrem aufgehalten wurde. In den ersten beiden Sektoren war ich bis dahin schon gut zweieinhalb Zehntel schneller unterwegs und mit der Zeit wäre ich dann irgendwo um Platz 15 herum gestanden. Ist jetzt nicht zu ändern.“
Durch den daraus resultierenden schlechten Startplatz wollte Raspudic in den beiden Vorläufen möglichst Boden gut machen. Im ersten Vorlauf kam es bereits in der zweiten Runde zu einer Kollision, als in einer 180-Grad-Kurve ein Fahrer von einem anderen geschoben wurde. Leider unmittelbar vor Lukes Kart, der diesem folglich nicht mehr ausweichen konnte. Somit stand bereits nach dem ersten Vorlauf fest, dass man nun höchstwahrscheinlich in den Hoffnungslauf musste, wenn man sich noch für das Finale qualifizieren wollte. So kam es dann auch.
Allerdings war die Stimmung im Team dadurch nicht unbedingt gesunken, da man unter dem Strich sogar noch einen Lauf mehr bestreiten konnte –also auch mehr Zeit zum Ausprobieren hatte. Zum Hoffnungslauf am Sonntagmorgen hatte man alles so gut im Griff, dass auch die Performance auf der Strecke immer besser wurde. Als Vierter qualifizierte sich Raspudic dann locker für das Finale: „Ich muss ja schon gestehen, dass ich es ziemlich peinlich gefunden hätte, wenn ich nicht ins Finale gekommen wäre. Die Erkenntnisse die wir über das Kart gewonnen haben, haben dazu geführt, dass meine schnellste Rundenzeit im Hoffnungslauf drei Zehntel schneller ist als meine schnellste Zeit im Qualifiying. Da sieht man, was im Qualifying möglich gewesen wäre.“
Somit hatte man also zumindest schon mal die Finalqualifikation geschafft. Im folgenden Prefinale zeigte der junge Ratinger erneut, was in ihm und seinem Kart steckt und konnte insgesamt elf Positionen gut machen. Somit verbesserte er sich von Startplatz 32 auf 21 für das große Finale. Hier hatte man allerdings mit dem Handicap umzugehen, dass nun circa 75 Prozent der Fahrer auf neuen Reifen unterwegs waren, während Raspudic diese natürlich schon für die Qualifikation im Hoffnungslauf aufgezogen hatte. Nichtsdestotrotz konnte er auch im Finale einige Plätze gutmachen und befand sich nach drei Runden bereits auf Position 14. „Dann machte sich allerdings bemerkbar, dass meine Reifen doch schon einige Runden auf dem Buckel hatten. Ich hatte ganz schön zu kämpfen. Zumal der sich Grip recht unterschiedlich entwickelte. Mal über- mal untersteuern, dann ging es wieder für eine Runde“, so Raspudic.
Letztendlich kam Luke dann als 17. ins Ziel und war damit bester deutschsprachiger Teilnehmer. „Wenn man das ganze Wochenende betrachtet, können wir eigentlich mehr als zufrieden sein. Wir haben viele Erkenntnisse gewonnen. Waren dann unter schwierigen Bedingungen in der Lage, schnell Entscheidungen zu treffen, die dazu geführt haben, dass wir selbst im Finale mit den alten Reifen auf den Sieger gerade mal zwei Zehntel in der schnellsten Runde verloren haben. Da kann man wirklich relativ entspannt nach Hause fahren“, resümierte man am Ende seitens der Teamleitung.
Die Weichen für einen erfolgreichen Start in die DKM sollten also gestellt sein.