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14.07.2016
Fabian Schiller will Halbzeitmeister werden
Wenn die Piloten der französischen Sportwagenserie am kommenden Wochenende auf dem Red-Bull-Ring zum dritten Mal gegeneinander antreten, dürfte es für das Mitglied des AMC Siegburg allerdings im wahrsten Sinne des Wortes nicht gerade leicht werden, die Führung im Championat zu verteidigen. Als „Strafe“ für die vorangegangenen Erfolge in seinem Renault R.S.01 muss Schiller reglementbedingt das maximale Zusatzgewicht von 80 Kilogramm mit sich herumschleppen, was gerade auf dem Alpenkurs in der österreichischen Steiermark ein massives Handicap bedeutet. Die Fahrzeuge in der Renault Sport Trophy sind technisch absolut identisch, so dass der gebürtige Bonner dem Gewichtsnachteil nur seine Erfahrung aus den vorangegangenen Jahren entgegensetzen kann.
„Auf dem Red-Bull-Ring bin ich bereits im ADAC Formel Masters sowie in der FIA Formel 3 Europameisterschaft gestartet und kenne den Kurs von daher wesentlich besser als das Motorland Aragon und das Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola“, erklärt der Azubi im Vertrieb der Maschinenbau Kitz GmbH aus Troisdorf. „Das Streckenlayout mit seinen vielen mittelschnellen Kurven liegt mir sehr gut und ich freue mich schon riesig darauf, hier jetzt einmal mit einem über 500 PS starken Sportwagen antreten zu dürfen. Die Testfahrten im Juni verliefen recht positiv, aber die 80 Kilo werden es für mich alles andere als einfach machen, meine Führung zu verteidigen. Besonders in der langen Bergauf-Passage zur Remus-Kurve mit einer maximalen Steigung von 12 Prozent wird mich das Mehrgewicht gegenüber der Konkurrenz sehr viel Zeit kosten.“
Fabian’s nächste Verfolger sind sein Teamkollege Fran Rueda aus Spanien mit 43 sowie der Schwede Fredrik Blomstedt mit 36 Zählern, die auf den Plätzen zwei und drei jetzt mit Sicherheit darauf lauern werden, verlorenen Boden wettzumachen und im Kampf um den Titel des Halbzeit-Meisters noch ein Wörtchen mitzureden. Vor allem Rueda ist mit „nur“ 30 Kilogramm Ballast deutlich leichter unterwegs als der Sohn des Siegburger Unternehmers und ehemaligen Le Mans-Teamchefs Hardy Schiller.
In der Steiermark wird seit knapp 40 Jahren Motorsport betrieben. Unter dem Namen Österreichring wurde die Rennstrecke im Jahr 1969 eröffnet und hat als absoluter Hochgeschwindigkeitskurs im Kalender der Formel 1 für Furore gesorgt. Seitdem hat sie jedoch nicht nur zwei Namenswechsel hinter sich sondern auch umfangreiche Modernisierungen erlebt. Der besondere Charakter einer echten Fahrerstrecke ist jedoch erhalten geblieben. Die aktuelle Länge von 4,318 Kilometer entspricht der Grand-Prix-Streckenführung von 1996 bis 2003.
Bereits am Freitagvormittag haben die Piloten in zwei knapp einstündigen Testsessions die Möglichkeit, sich noch einmal mit dem Kurs vertraut zu machen und eine möglichst optimale Fahrwerksabstimmung für ihre Boliden zu erarbeiten. Am Samstag Morgen gehen dann zuerst die erfahrenen Teilnehmer der PRO-Kategorie und anschließend die Youngster der Amateurwertung im Qualifying auf Zeitenjagd, bevor um 14:50 Uhr im Endurance-Rennen über 70 Minuten die ersten Punkte vergeben werden. Den Abschluss des Rennwochenendes bilden wie üblich die beiden Sprintläufe am Sonntag über 25 Minuten, in denen sowohl Fabian Schiller als auch sein finnischer Partner Markus Palttala jeweils einzeln um den Sieg kämpfen werden.