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26.04.2016

Berwanger und Glaser siegen zum Auftakt

Bei nicht gerade frühlingshaften Temperaturen ging der Saisonstart der Porsche Club Historic Challenge über die Bühne. Den Auftaktsieg schnappte sich Kim Berwanger (997 GT3 Cup), während im zweiten Rennen Sebastian Glaser (996 GT3 RS) siegreich war. Bei den Historischen siegten Patrick Simon und Alexandra Irmgartz (beide 964 RSR 3,8). Bereits im Qualifying hatte Kim Berwanger mit der Bestzeit aufhorchen lassen. Eine 1.46,846 bedeutete die klare Pole vor Markus Fischer, der mit über einer Sekunde Rückstand auf die zweite Startposition gefahren war.

Nachdem das zweite Zeittraining dem Regen zum Opfer fiel, startete Berwanger von Platz eins aus ins erste Rennen der Saison. Im Startgetümmel blieb Berwanger an der Spitze und brachte sogleich etwas Abstand zwischen sich und Markus Fischer. Die schnelle Gangart des Polesetters konnte keiner mitgehen. Für Berwanger bedeutete dies den klaren Sieg mit über 22 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. „Es ist vom Start weg gut gelaufen und ich bin gleich gut weggekommen. Ich konnte sofort eine kleine Lücke zu Markus Fischer schaffen. Dann musste ich schon schwer kämpfen, auch mit mir selbst, dass ich das Niveau das ganze Rennen über halten kann. Das war früher so ein bisschen meine Schwäche. Da habe ich daran gearbeitet“, erzählte der erste Gesamtsieger der neuen Saison. Rang zwei holte sich Sebastian Glaser, der beim Start weit nach außen gedrängt wurde und daher fast bis ans Ende des Feldes zurückfiel. Mühsam kämpfte sich der spätere Zweitplatzierte durch das Feld.

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Zur Halbzeit lag Glaser schon auf der fünften Gesamtposition, ehe der 996er Pilot kurz darauf Klaus Horn sowie Winfried Assmann (beide 997 GT3 Cup) überholte. Davor hatte schon der lange auf Platz zwei fahrende Markus Fischer die Segel streichen müssen. „Es war spannend heute. Am Start wurde ich ein bisschen abgedrängt und bin dann leider ins Nasse gekommen und musste da anbremsen. Im Endeffekt bin ich dann über die Curbs gerutscht und habe mich gedreht“, schilderte Glaser die entscheidende Szene. Beim heißen Kampf um den dritten Platz setzte sich Winfried Assmann knapp gegenüber Klaus Horn durch. Assmann landete damit auf dem zweiten Platz in der Klasse 8. „Vor mir hat sich Sebastian Glaser gedreht und ich hatte Glück, dass ich gerade noch so vorbei gekommen bin. Assmann war dadurch schon ein Stück weit weg. Ich konnte mich aber wieder ran arbeiten, aber nicht mehr überholen. Ich war zwar zwei- oder dreimal neben ihm, aber konnte nicht vorbei. Das wäre auf der letzten Rille gewesen“, so Horn, der zudem Probleme mit dem fünften Gang hatte. Mit dem zweiten Platz in der Klasse 9 durfte Horn dennoch zufrieden sein.

Das zweite Rennen am Sonntag wurde zu einer sicheren Beute für Sebastian Glaser. Vor dem Start hatte Schneeregen noch für rätselnde Blicke in den Himmel gesorgt. Zunächst hielt Gerhard Kilian (997 GT3 Cup) die Führungsposition vor Winfried Assmann, während Glaser auf Rang drei folgte. Polemann Benno Berwanger hatte sich dagegen früh gedreht und aus dem Spitzenkampf verabschiedet. Drei Umläufe hielt sich Kilian an der Spitze, ehe Glaser vorbeiging und wegzog. Erst als Glaser gegen Rennende das Tempo rausnahm, kam das Feld wieder heran. Am Ende hatte der Gesamtsieger fast noch fünf Sekunden Abstand zum zweiten Platz. „Am Anfang habe ich ein paar Runden gebraucht. Die Reifen waren zu hart mit dem Auto, das dauert etwas länger. Dann war es eigentlich klar. Schade für Benno Berwanger, dass er sich gedreht hat. Der war am Anfang sehr schnell. Danach konnte ich das Rennen gut nach Hause fahren“, so Glaser.

Hinter Glaser ging es richtig heiß her. In der sechsten Runde verdrängte Joachim Bleyer (997 GT3 Cup) Kilian von der zweiten Position. Der sah sich gleich von Winfried Assmann und Klaus Horn unter Druck gesetzt. Nach elf Umläufen stellte Kilian die alte Ordnung wieder her und verwies Bleyer wieder auf Platz drei. Dahinter schnappte sich Horn diesmal Winfried Assmann, was dem Landauer den vierten Gesamtrang einbrachte. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich das packe. Es ist mein erster Sieg und ich bin richtig stolz darauf. Am Start hatte ich mich noch ein wenig zurückgezogen. Dann habe ich mir aber meine Plätze erkämpft. Mit Joachim Bleyer hatte ich einen fairen Kampf“, schilderte der Klasse 8 Gewinner das Rennen aus seiner Sicht. Zweiter in der Klasse 8 wurde erneut Winfried Assmann, der Ralf Heisig auf die dritte Klassenposition verwies.

Sczepansky und Weidel siegen bei den 996er

Das erste Rennen konnte Andreas Sczepansky noch relativ deutlich vor Thomas Weidel für sich entscheiden. Rang drei ging an Ivo van Riet, der sich Florian Keck mit einem Abstand von knapp über zwei Sekunden vom Leib gehalten hatte. Deutlich spannender war der zweite Heat am Sonntag. Thomas Weidel kam leicht besser aus den Startlöchern und erarbeitete sich sofort einen kleinen Vorsprung. Doch Sczepansky ließ nicht locker und war plötzlich in Schlagdistanz. Als es gerade richtig eng wurde, musste der Zweitplatzierte jedoch abreisen lassen. Somit ging der Klassensieg an Weidel vor Sczepansky, während van Riet erneut Dritter wurde.

Siege für Patrick Simon und Alexandra Irmgartz bei den Historischen

Bei den Historischen, die diesmal eine eigene Startgruppe bildeten, setzte sich im ersten Rennen Patrick Simon durch. Der TV-Kommentator war eine Klasse für sich und dominierte das Geschehen deutlich. Platz zwei holte sich mit 42,441 Sekunden Rückstand Alexandra Irmgartz. Die Porsche-Pilotin hatte sich gegen Georg Vetter (964 Carrera 2) und Mate Eres (964 RSR 3,8) durchgesetzt. „Das war meine erste Pole bei getrennten Startgruppen. Daher war ich schon ein bisschen nervös. Der Start war aber gut, aber ich war außen. Mate Eres hat entsprechend stehen lassen, dadurch hatte ich an Speed verloren und bin etwas zurückgefallen. Eres hat dann ein Problem bekommen und war weg. Ich konnte dann Georg Vetter noch einholen. Das Auto lief gut. Mit dem Rennen bin ich zufrieden“, erzählte die Klassenzweite.

Im zweiten Heat schnappte sich Irmgartz den Sieg. In der Anfangsphase hielt Georg Vetter die Spitze. Gegen den leistungsstärkeren RSR von Irmgartz war aber über die gesamte Distanz kein Kraut gewachsen, so dass Vetter ab der sechsten Rennrunde die Meisterin von 2014 ziehen lassen musste. Zum Schluss ging auch noch Mate Eres vorbei, der damit Platz zwei in der Klasse 4 belegte. „Im ersten Rennen ist der Gaszug gerissen. Da war mehr drin. Dadurch musste ich im zweiten Rennen von hinten starten. Im Rennen ging es gut und ich war auch recht schnell an den Führenden dran. Ich konnte Georg Vetter überholen. Aber ohne den dritten Gang hatte ich keine Chance. Ich habe in der Spitzkehre immer wieder eine Sekunde verloren“, so Eres. Dritter in der Klasse 8 wurde wie schon im ersten Durchgang Erich Fuchs im Porsche 993 Cup.

Georg Vetter durfte mit zwei Siegen in der Klasse 7 mit dem Saisonstart äußerst zufrieden sein. Der Schwarzwälder hatte kurzzeitig sogar Führungsluft geschnuppert, ansonsten seine Klasse gut im Griff gehabt. „Der Anfang lief natürlich super. Ich hatte einen sehr guten Start erwischt und konnte zwischen den beiden vor mir durchfahren. Aber auf die Dauer eines ganzen Rennens war das nicht zu halten. Mit dem Klassensieg und Gesamtplatz drei bin ich sehr zufrieden“, befand der Vorjahreschampion. Gerade im zweiten Heat erwies sich „Graf Guntbert Freiherr von Lochst“ (993) als enger Konkurrent. Nur 4,4 Sekunden hinter Vetter sah dieser das schwarz-weiß karierte Tuch. Dahinter ging zweimal Platz drei an Ralf Bender im Porsche 964 Cup. In der Klasse 2 war Antonio Trichas nicht zu bezwingen. In beiden Rennen verwies Trichas Norbert Schuster und Andreas Pöhlitz (alle 968 CS) auf die weiteren Plätze.

Die Klasse 1 ging zweimal an Philip Ring (Porsche 911). Das erste Rennen beendete Ring mit über 22 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierten Knapper/Mohr (944). Etwas spannender war es im zweiten Heat. Maximilian Herrmann ließ sich nicht ganz abschütteln und landete mit 4,9 Sekunden Rückstand auf Platz zwei. „Es war ein super Wochenende. Das Auto lief perfekt. Die Klasse war stark besetzt. Dadurch war es richtig spannend. Gestern war es sehr anspruchsvoll, heute habe ich das Rennen im Prinzip beim Start gewonnen. Ich hatte einen sehr guten Start und hatte schon acht Längen Vorsprung nach dem Start. Nach den zwei Klassensiegen bin ich jetzt richtig glücklich“, freute sich Ring über den Doppelsieg.

Vom 20. bis 22. Mai geht es für die Porsche Club Historic Challenge in Oschersleben weiter. Dann stehen gleich drei Rennen in der Magdeburger Börde auf dem Programm.