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Porsche Super Cup
30.08.2016

Schwieriges Wochenende für Jeffrey Schmidt

Glückloser Trip nach Belgien für Jeffrey Schmidt. Der Schweizer reiste zum drittletzten Wochenende im Porsche Mobil 1 Supercup nach Spa-Francorchamps, um seine Chancen im Kampf um die Meisterschaft zu wahren. Bereits im Qualifying schien das Pech an den Fersen des Lechner Racing Middle East-Piloten zu haften. Ein Missverständnis seitens der Rennleitung führte dazu, dass der 22-Jährige nicht über den 13. Startplatz hinauskam.

Im Rennen am Sonntag dann das frühe Aus: Nach einer unverschuldeten Berührung in der Anbremszone zu Les Combes musste Schmidt das Rennen aufgeben. Der Schweizer liegt nun auf Platz fünf in der Gesamtwertung, die Chancen auf einen Top-Drei-Platz sind mit einem Rückstand von gerade einmal 13 Punkten auf den Meisterschafts-Zweiten nach wie vor intakt.

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Jeffrey, du bist als Meisterschafts-Dritter nach Belgien gereist – und jetzt eine Nullnummer.

Jeffrey Schmidt: „Ich bin das gesamte Wochenende nicht wirklich in Tritt gekommen, mir hat einfach von der ersten Ausfahrt am Freitag an der Schwung gefehlt. Möglicherweise liegt es daran, dass ich keinen Testtag in Spa gehabt habe. Bereits im Freien Training lief es nicht rund für uns. Ich bin aber sicher, dass mehr möglich gewesen wäre, denn entweder habe ich einen kleinen Fehler gemacht oder Verkehr machte mir einen Strich durch die Rechnung. Ich weiß, dass ich in Spa normalerweise gut unterwegs bin. Vergangenes Jahr wurde ich dort schließlich Fünfter.“

Dir wurden im Qualifying zunächst deine Rundenzeiten aberkannt. Es gab im Anschluss große Verwirrung über Track Limits. Was war da genau los?

Jeffrey Schmidt: „Spa ist etwas eigen, was die Track Limits anbelangt. Deswegen habe ich vom Freien Training an versucht, genau darauf zu achten, die Strecke nicht zu verlassen. Schließlich wollte ich nicht, dass mir Rundenzeiten gestrichen werden. Am Freitag lief alles reibungslos, deswegen habe ich im Qualifying am Samstag nichts an meiner Vorgehensweise geändert. Die Rennleitung hatte an prekären Kurven einen Marshall positioniert, der jeweils genau darauf achtete, wie die Fahrer die Kurven nahmen. Ihr Urteil basierte allerdings auf Augenmaß.“

Und sie haben im Qualifying zunächst gegen dich entschieden...

Jeffrey Schmidt: „Genau. Bei meiner ersten Ausfahrt hatte ich in meiner ersten Runden einen kleinen Schnitzer, im zweiten Umlauf kam ich leider in Verkehr. Als ich zurück an die Box kam, teilte mir das Team mit, ich hätte die Track Limits überschritten und beide Runden wurden aberkannt. Deswegen legte ich im zweiten Outing zwei Sicherheitsrunden hin, habe in jeder einzelnen Kurve darauf geachtet, die Track Limits einzuhalten. Das hat entsprechend viel Zeit gekostet. Und an der Box ging das Spiel von neuem los. Auch die letzten beiden Runden wurden gestrichen. Nach dem Qualifying musste ich bei den Stewards vorsprechen und wir haben die Videos angeschaut. Dabei zeigte sich, dass ich lediglich in der ersten Runde teilweise leicht von der Strecke abkam, alle anderen Runden waren innerhalb der Tracklimits. Leider wurde seitens der Rennleitung da etwas verwechselt. Unter dem Strich kam durch dieses Missverständnis nur Startplatz 13 heraus. Sehr bitter.“

Im Rennen dann das frühe Aus. Was genau ist passiert?

Jeffrey Schmidt: „Ich hatte am Start eine Berührung mit einem anderen Fahrer. Dadurch habe ich mir die Lenkung verbogen und das Rennen wurde für mich unglaublich schwierig. Nach vier Runden kam Ende der Kemmel-Geraden ein anderer Fahrer mit viel Übermut angeschossen. Als ich zuletzt in den Rückspiegel geschaut habe, war er noch etwa 50 Meter hinter mir. Ich lenkte ein und plötzlich krachte er rechts in mein Auto. Er hat einfach viel zu spät gebremst. Meine Auto wurde dabei stark in Mittleidenschaft gezogen und ich musste das Rennen eine Kurve später aufgeben.“

Es geht Schlag auf Schlag weiter. Kommendes Wochenende steht Monza auf dem Programm. Was erwartest du dir dort?

Jeffrey Schmidt: „Wenn in Monza alles gut läuft, können wir sicherlich vorne mitfahren. Beim diesjährigen Supercup-Test dort war ich Zweitschnellster. Von dem her ist die Ausgangslage ziemlich gut. Die Strecke an sich ist richtig cool. Vor allem die Variante Ascari ist jedes Mal ein Traum, da sie zum einen sehr flüssig zu fahren ist und zum anderen eine richtige Herausforderung darstellt. Wenn wir etwas mehr Glück haben als in Spa, sollte das Podium möglich sein. Das ist wichtig für die Gesamtwertung, denn ich habe immer noch eine gute Platzierung fest im Visier. Die Meisterschaft ist erst vorbei, wenn sie vorbei ist.“
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