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RCN
12.07.2016

Träger und Keller siegen mit neuem Rekord

Mit einem gewaltigen Paukenschlag endete die ADAC Rhein-Sieg Gleichmäßigkeitsprüfung der MIG Siebengebirge auf der traditionellen Nordschleife des Nürburgrings. Holger Träger und Alexander Keller (beide Bochum) gewannen nicht nur den dritten Lauf der beliebten Breitensportserie, sondern schraubten zugleich mit einem nahezu unglaublichen Ergebnis den bisherigen Rekord von 0,9 Fehlerpunkten weiter nach unter. Nach zwölf Runden bei optimalen Wetterbedingungen hatten die beiden Bochumer lediglich 0,6 Punkte auf dem „Kerbholz“. Manch einer der übrigen Teilnehmer wäre schon froh, jede einzelne Runde mit diesem Ergebnis zu beenden.

Wie kommt man eigentlich zu dieser Motorsportart? Thomas Beyel (Düren) und Florian Felser (Hürtgenwald) waren vorher als Sportwarte am Nürburgring aktiv. Bei einem Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft 2013 rollte der BMW des späteren VLN Meisters Rolf Derscheid (Much) mit technischem Defekt just an dem Streckenposten aus, an dem die beiden Freunde Dienst hatten. Man kam ins Gespräch. Plauderte über Motorsport und dessen Finanzierbarkeit. Derscheid erzählte ihnen von den Vorteilen der GLP. Von der Kameradschaft in der Breitensportserie, den günstigen Kosten und dem Spaß, den man dabei haben kann. Schnell hatten Thomas Beyel und Florian Felser Feuer gefangen und schon in der kommenden Saison starteten sie auf einem selbst aufgebauten VW Polo erstmals in der GLP Serie. Erste Erfolge in der Rookiewertung stellten sich ein und für 2015 bauten die beiden einen BMW 318i speziell für die GLP auf: „Es ist natürlich ein gewaltiger Unterschied zwischen den beiden Fahrzeugen, aber wir lernen und verbessern uns bei jedem Lauf.“ So auch bei der aktuellen Veranstaltung. Mit ihrem bisher besten Ergebnis, 12,3 Fehlerpunkten (1,9/1,8/2,7/1,2/0,5/4,2), erreichte das für den Dürener MSC im ADAC startende Team einen guten 25 Platz im Gesamtklassement – Tendenz steigend. „Das Auto lief super. Wir hatten weder Probleme auf der Strecke, noch beim Boxenstopp und sind dementsprechend mit dem Ergebnis sehr glücklich.“

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Weniger glücklich konnten die beiden Teams sein, die von Rennleiter Walter Hornung mit der schwarzen Flagge aus dem Rennen genommen werden mussten. Ein Wagen war schlichtweg zu laut unterwegs, das andere Team hatte sich nicht an die Geschwindigkeitsvorschriften gehalten. Alles in allem aber war der Rennleiter mit der Veranstaltung zufrieden: „Die meisten Teilnehmer haben sich an die Regeln gehalten und wir hatten keine größeren Unfälle zu verzeichnen.“

Auch Sybille und Peter Schuler aus Losheim am See hatten keinerlei Probleme mit der Rennleitung. Mit ihrem Porsche 911 beendeten sie die erste Wertungsrunde mit lediglich 0,1 Fehlerpunkten, rutschten dann aber mit 0,7/1,0/0,2/1,2 Zählern etwas ab. Erst in ihrem letzten Umlauf konnten sie ihr Topergebnis aus der ersten Runde wiederholen, was ihnen in der Addition 3,3 Punkte einbrachte – Platz fünf.

Immer für einen Platz in den Top5 gut ist das für den MSC Wahlscheid im ADAC startende Ehepaar Kusch aus Windeck. Insgesamt 2,3 Fehlerpunkte (0,6/0,3/0,7/0,3/0,2/0,2) sammelten Susanne und Stefan Kusch heuer mit ihrem grasgrünen Citroen AX ein und waren mit dem vierten Platz durchaus zufrieden.

Nur mit einem winzigen Vorsprung von 0,1 Zählern platzierten sich die amtierenden GLP-Meister und Sieger der ersten beiden Saisonveranstaltungen diesmal auf dem dritten Platz. Die 2,2 Punkte (0,3/1,1/0,1/0,3/0,1/0,3) hätten Stefan Kunze (Herdecke) und Christian Vidal (Herscheid) im letzten Lauf noch für den Sieg gereicht, doch diesmal gab es Teams, die besser waren.

So zum Beispiel Stefan Schuler (Losheim am See) und Yannic Wilkin (Rappweiler). Die beiden kommen mit dem Porsche Cayman immer besser zurecht. Nach einem elften Platz (8,4 Punkte) bei der Saisoneröffnung und P5 (4,5 Punkte) im zweiten Lauf, schafften sie diesmal mit einem Topergebnis von nur 1,2 Punkten (0,0/0,3/0,2/0,2/0,3/0,2) den zweiten Platz.

Das absolute Highlight des Tages aber präsentierten Holger Träger und Alexander Keller. Mit einer überragenden Leistung meldeten sich die GLP-Gesamtsieger von 2012 bis 2014 eindrucksvoll zurück. Nach der ersten Wertungsrunde nur auf P5 gelegen, fuhr das Dreamteam in den folgenden Umläufen mit beeindruckender Konstanz. Im Ziel zeigte die Ergebnisliste lediglich 0,6 Fehlerpunkte (0,2/0,1/0,0/0,0/0,2/0,1) an – neuer GLP-Rekord! Nach der Ursache für den Erfolg befragt, gab Holger Träger zwinkernd zu Protokoll: „Wir sind diesmal mit einer Uhr gefahren.“ Tatsächlich haben sich Träger/Keller äußerst intensiv auf diese Veranstaltung vorbereitet, die Abläufe einstudiert und immer wieder trainiert. Das Ergebnis spricht eine deutliche Sprache.

Die Rookiewertung sicherten sich Stefanie Abts (Köln) und Michael Koriath (Wipperfürth) auf einem VW Golf GTI mit 14,5 Punkten (5,8/0,3/3,5/0,5/3,2/1,2) vor Franziska Schmitz und Jonathan Chan (beide Andernach) mit 19,3 Punkten (2,6/3,1/2,3/4,5/6,1/0,7). Michael Koriath, der mit wechcelnden Beifahrern schon den ersten Lauf für sich entscheiden konnte und bei der zweiten GLP den zweiten Platz belegte, führt damit die Rookie-Jahreswertung an.

Am „Golfsrudel“ scheint in dieser Saison kein Weg dran vorbei zu führen. Erneut gewannen Träger/Keller, Grunenberg/Göbbels, Göbbels/Stange, Voosen/Voosen und Natschke/Hackenberg die Mannschaftswertung. Diesmal vor den Team GVA Verkehrssicherung (Ostroski/Bolien, Lepold/Schäfer und Neufeld/Jung) auf dem zweiten Platz.