Rallye Dakar
08.01.2016
Al-Attiyah und Baumel attackieren in den Bergen
“Wir geben unser Bestes und versuchen zu attackieren“, sagte Al-Attiyah, „Aber es war wirklich nicht leicht, den Anschluss zu halten, denn das führende Auto ist sehr schnell. Wir sind allerdings zufrieden mit dem, was wir bislang gezeigt haben. Es liegt noch ein langer Weg vor uns, und ich hoffe, dass wir ein gutes Ergebnis erreicen. Wir werden weiter angreifen.“
Wie erwartet hatte die zweitägige Marathon-Etappe, bei der keine technische Unterstützung von außen erlaubt war, die renn-erprobten MINI ALL4 Racing nicht in Schwierigkeiten gebracht. Erneut waren Mikko Hirvonen (FIN) und sein Beifahrer Michel Périn (FRA) im MINI ALL4 Racing mit der Startnummer 315 in den Hochgebirgs-Landschaften gut unterwegs und behaupteten ihre Position in der Gesamtwertung.
Hirvonen fuhr ein perfektes Rennen und konsolidierte seinen siebten Platz im Klassement. Er hätte sogar eine Chance gehabt, einen Platz zu gewinnen, dies wurde jedoch dadurch verhindert, dass die Distanz von Wegpunkt 8 bis ins Ziel gestrichen werden musste. Den letzten Abschnitt auf 321 Kilometer zu verkürzen, war allerdings eine gute Entscheidung der Dakar-Offiziellen, weil schwere Sturmböen am Ziel nach einem guten Wettkampf über den ganzen Tag noch für Chaos hätten sorgen können.
“Ich bin sehr zufrieden mit dieser Etappe", sagte Hirvonen. "Wir hatten einen Reifenschaden und haben ein bisschen Zeit verloren. Und dann steckten wir noch lange im Staub anderer Teilnehmer. Deshalb hätten wir insgesamt vielleicht zwei oder drei Minuten schneller sein können. Ich bin definitiv mutiger gefahren als gestern. Lernen, verbessern … das alles sorgt dafür, dass es eine bessere Etappe wird. Ich habe die heutige Etappe bislang am meisten genossen.”
Die beiden weiteren AXION X-raid Team Crews hatten nach der fünften Etappe ebenfalls Grund, ein positives Fazit zu ziehen. Das argentinische Duo Orlando Terranova und Bernardo „Ronnie“ Graue (#310) kämpfte hart, um weitere Positionen gut zu machen. Der zehnte Rang auf der fünften Etappe brachte das entschlossene Team auf Position zwölf in der Gesamtwertung nach vorn.
“Eine schöne Prüfung, die auf schönen Wegen begann. Wir haben Gas gegeben und ‘Nani’ eingeholt, bis ich nach 40 Kilometern von der Höhe Kopfschmerzen bekam. Dann hat ‚Nani‘ attackiert, und für uns wurde es von da an schwieriger. Aber das Auto ist heile, was für den langen morgigen Tag wichtig ist”, sagte Terranova.
Das spanische Duo Joan ‚Nani’ Roma und Alex Haro (#304) machte sich ebenfalls daran, verlorenen Boden zurückzugewinnen. Im Kampf gegen die dünne Luft, Felsen und welligen Untergrund schlossen sie die fünfte Etappe als Zwölfte ab. Dadurch rückten sie auch in der Gesamtwertung vom 15. auf den zwölften Platz vor. Das war ein gutes Ergebnis, da auch Roma die Auswirkungen der großen Höhe gespürt hatte.
“Ich habe mich heute wirklich schlecht gefühlt“, sagte Roma: “Ich bin mit heftigen Kopfschmerzen gestartet und auf den ersten 50 Kilometern richtig schlecht gefahren. Ich war nicht gut unterwegs, habe weder das Auto noch mich selbst richtig gespürt. Es war so schmerzhaft, das war einfach unglaublich. Aber dann habe ich eine Tablette genommen und bin dann wenigstens auf den letzten 100 Kilometern gut gefahren. Aber insgesamt kann ich mit dem heutigen Tag nicht rundum zufrieden sein.”
Wie Terranova auf dem Weg Richtung Top-10 ist eine Verfolgergruppe aus MINI ALL4 Racing Privatfahrern. Die niederländische Crew Erik van Loon und Wouter Rosegaar (Van Loon Racing #306) liegauf Rang 13, nur 3:26 Minuten vor Jakub ‘Kuba’ Przygonski (POL) und Andrei Rudnitski (BLR) vom ORLEN Team (#327). Dakar-Debütant Harry Hunt (GBR) sammelt mit jedem Kilometer mehr Dakar-Erfahrung und belegt derzeit Rang 14.