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Rallye Dakar
11.01.2016

Drei Peugeot 2008 DKR zur Halbzeit an der Spitze

Nach der ersten Woche der Rallye Dakar belegen die Peugeot-Teams Sébastien Loeb/Daniel Elena, Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret und Carlos Sainz/Lucas Cruz die ersten drei Plätze des Gesamtklassements. Nach dem Ruhetag in Salta (Argentinien) beträgt der Vorsprung auf die Konkurrenz mehr als 15 Minuten. Alle vier Peugeot 2008 DKR, darunter Cyril Despres/David Castera auf Platz 14, haben die ersten 5.330 Kilometer überstanden.

Bemerkenswert: Mit Ausnahme des kurzen Prologs hat Peugeot jede Wertungsprüfung der Rallye Dakar gewonnen und dabei zwei Dreifach- und vier Doppelsiege in den sechs Tageswertungen erzielt. Drei Etappensiege gingen an den neunmaligen Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb, der damit das beeindruckendste Dakar-Debüt seit Ari Vatanen 1987 feierte. Auch Vatanen war damals ein Rallye-Weltmeister in Diensten von Peugeot.

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Die Erfolge auf der ersten Hälfte der Rallye Dakar zeigen die harte Arbeit der Peugeot-Ingenieure in den zurückliegenden zwölf Monaten. 2015 – beim Debüt des Peugeot 2008 DKR – hatte das Team Peugeot-Total beim Ruhetag der Dakar auf den Plätzen acht und 41 gelegen. Der dritte Peugeot, gefahren von Carlos Sainz, war im vergangenen Jahr nach einem Kontakt mit einem Felsen ausgeschieden.

Seit dem Debüt haben die Techniker den 2008 DKR zu einem Fahrzeug weiterentwickelt, das ganz vorn mitfahren kann. Sie haben intensiv daran gearbeitet, an die Erfolge der Vergangenheit anzuknüpfen. Denn Peugeot ist mit vier Siegen in Folge (1987 bis 1990) eine der erfolgreichsten Marken bei der Rallye Dakar. Doch noch liegt ein langer Weg vor den vier Peugeot-Crews: Bis zum Ziel in Rosario sind weitere knapp 5.000 Kilometer zu absolvieren und auch der brandneue Peugeot 2008 DKR ist nicht vor technischen Defekten gefeit, wie Cyril Despres und Carlos Sainz bereits feststellen mussten.

Despres verlor mehr als eine Stunde durch einen Turbodefekt auf der fünften Etappe, Sainz büßte 14 Minuten ein, als am zweiten Tag der Motor abstarb und sich zunächst nicht wieder starten ließ. Auch Sébastien Loeb blieb nicht verschont: Beim Führenden klemmte auf der sechsten Etappe das Gaspedal. Trotz der Zwischenfälle führt Peugeot seit der ersten Etappe, zunächst lag Loeb an der Spitze, danach Peterhansel und dann wieder Loeb. Ohne das Elektrikproblem wäre Carlos Sainz Spitzenreiter. Das Löwen-Führungstrio liegt zur Halbzeit der Rallye innerhalb von fünf Minuten.

Die Version 2016 des Peugeot 2008 DKR ist tiefer, breiter, leistungsfähiger und leichter zu fahren als der Vorgänger. Alle diese Faktoren führten zu seiner außerordentlichen Performance bei der Rallye Dakar. Stéphane Peterhansel, mit elf Siegen der erfolgreichste Dakar-Pilot, erklärt: „Dies ist eine der bemerkenswertesten Weiterentwicklungen, die ich erlebt habe. Man kann den 2008 DKR nicht mit seinem Vorgänger vergleichen. Ich wusste vor dem Start, dass er konkurrenzfähiger ist. Doch es ist eine schöne Überraschung, wie stark er ist.“

Vor seinem ersten Dakar-Start hatte Sébastien Loeb nur wenige Vergleichsmöglichkeiten. Der Franzose unternahm Testfahrten in Marokko sowie einen Rallye-Einsatz mit dem Vorjahresmodell. Bei der Rallye Dakar war Loeb jedoch trotz seiner fehlenden Dakar-Erfahrung vorn dabei. „Natürlich hat es mir geholfen, dass viele Strecken von der Charakteristik denen in der WRC ähnlich waren. Aber ich hatte nicht erwartet, die Rallye anzuführen. Ich bin hier, um zu lernen, ich habe das Glück, von sehr erfahrenen Leuten umgeben zu sein. In der kommenden Woche erwarten wir andere Strecken, das wird für mich schwieriger.“

Carlos Sainz, einer der Dakar-Piloten mit viel Erfahrung, demonstrierte mit starken Zeiten in der ersten Rallye-Hälfe, dass er auch mit 53 Jahren nichts von seinem Speed eingebüßt hat. „Es läuft soweit gut, aber man kann sich kein Urteil bilden, bevor die Rallye zu Ende ist“, so der Dakar-Sieger von 2010. „Natürlich ist der Speed da, aber einer der wichtigsten Faktoren ist die Zuverlässigkeit. Und wir hatten einige Defekte und müssen noch weiter arbeiten. Die zweite Woche wird sehr rau, die härtesten Strecken liegen noch vor uns.“

Wie Sébastien Loeb ist auch Cyril Despres in einer Lernphase in der Autowertung. Der Franzose, der zuvor fünfmal auf dem Motorrad gewonnen hat, zeigte einen klaren Fortschritt, bis ihn ein Turbodefekt auf der fünften Prüfung Zeit kostete. „Das war enttäuschend, aber es kann bei einem neuen Fahrzeug passieren“, so Despres. „Ich war mit unserem Tempo zufrieden, vor allem mit der Verbesserung zum vergangenen Jahr. Ich wusste, dass der Wechsel vom Motorrad ins Auto ein langfristiger Prozess ist, aber ich fühle, wie sich jetzt alles zusammenfügt.“

Alle vier Peugeot-Crews können mit dem Erreichten zufrieden sein, aber der härteste Teil der Dakar liegt noch vor ihnen, wie Bruno Famin, der Direktor von Peugeot Sport, betont. „Wir können nach der ersten Woche ein positives Fazit ziehen, denn alle vier Peugeot sind noch im Rennen. Drei von ihnen liegen auf den ersten drei Plätzen und haben abgesehen vom Prolog jede Prüfung gewonnen. Unser erstes Ziel, die Konkurrenzfähigkeit des Peugeot 2008 DKR zu demonstrieren, wurde erreicht. Jetzt peilen wir unser nächstes Ziel an: Mit so vielen Autos wie möglich die Rallye zu beenden. Um das zu erreichen, müssen wir einige Probleme lösen, die uns eventuell zurückwerfen können. In der zweiten Hälfte der Rallye werden die Lücken wahrscheinlich größer, das Risiko steigt, im Sand stecken zu bleiben oder einen Navigationsfehler zu begehen. Unser Vorsprung ist somit sehr fragil. Wir werden weiter unseren Plan verfolgen und Etappe für Etappe angehen.“