Rallye WM
08.03.2016
Kremer rockt die Jahrhundert-Prüfung
Auf den Wertungsprüfungen zwei und drei markierten Kremer und sein 21 Jahre junger Copilot Pirmin Winklhofer die Bestzeit und führten das WRC2-Feld an. Bei einem Ausrutscher verbog das Duo jedoch ein Hinterachs-Lenker an ihrem SKODA Fabia R5 und musste am Freitagnachmittag pausieren. Am Samstag kollabierte nach einem weiteren Fahrfehler erneut eine hintere Radaufhängung. Doch Aufgeben war keine Option.
Zurecht, wie sich beim spektakulären Schussspurt zeigen sollte. Das österreichische BRR-Einsatzteam um Rekordlandesmeister Raimund Baumschlager hatte ganze Arbeit geleistet und schickte die Deutschen mit repariertem Dienstwagen auf die zur „Jahrhundert-WP“ ernannte „Guanajuato“-Prüfung. Mit 80 Kilometer Länge reizte der Veranstalter das FIA-Reglement voll aus. Satte 101 Seiten umfasste das sogenannte „Gebetbuch“ in dem Kremer/Winklhofer ihre Streckeninfos notierten. Was bei der Streckenbeseitigung fast zwei Stunden dauerte, schafften die beiden SKODA-Piloten im Wettbewerb in 52.03,6 Minuten – und schneller als jedes andere WRC2-Team. Auch auf der abschließenden Power-Stage geigte der mehrmalige Deutsche-, Europa- und Asien-Pazifik-Meister noch einmal groß auf und markierte mit seinem PIRELLI bereifen Fabia R5 erneut die Klassenbestzeit.
Armin Kremer sagt: „Um ehrlich zu sein, die Rallye ist nicht ganz so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Leider habe ich mir zwei Fahrfehler erlaubt – das sollte mir nicht passieren. Schade, denn hier war viel mehr drin als Rang fünf. Auch wenn ich mich jetzt noch ein bisschen ärgere, überwiegt aber das Positive. Wir konnten erneut zeigen, dass wir auch ohne ausgiebige Testfahrten bei den unterschiedlichsten Bedingungen und auf allen Pisten dieser Welt ganz vorne mitfahren können. Zudem haben wir nicht nur unseren zweiten Tabellenplatz in der WRC2 gefestigt, sondern zudem die schnellste WRC2-Zeit auf der „Jahrhundert-Prüfung“ gefahren. Auch darauf können wir stolz sein. Das BRR-Team hat einmal mehr einen Super-Job gemacht und uns jederzeit einen Top-Auto hingestellt. Und mit welcher Routine mein Beifahrer Pirmin in seinem Alter seine Arbeit erledigt ist schlicht Extraklasse.“
„Was für ein Erlebnis. Nach der ‚Monte‘ konnte ich hier in Mexiko nun auch gleich mein Übersee-Debüt feiern. Die 80 Kilometer lange Monster-WP ist einfach der Hammer. Du bist gefühlt schon eine Ewigkeit unterwegs. Dann schaue ich auf den Tripmaster und der steht erst bei 40 Kilometer. Schwieriger als eine knappe Stunde dauerreden ist es, dabei voll konzentriert zu bleiben und nicht den Rhythmus zu verlieren. Das war diesmal besonders schwierig, weil wir ab der Hälfte mit nachlassenden Bremsen kämpfen mussten und auf den letzten zehn Kilometer auch noch die zur Unterstützung genutzte Handbremse ihren Geist aufgab. Aber Armin hatte das mit all seiner Routine prima im Griff. Toll, dass ich bei ihm im Auto sitzen darf. Ich freu mich schon auf unseren nächsten gemeinsamen Einsatz“, so Pirmin Winklhofer.