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Rallye WM
17.10.2016

Ogier/Ingrassia feiern mit VW vierten WM-Titel in Folge

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (FR/FR) haben sich mit dem Sieg bei der Rallye Spanien zum vierten Mal in Folge zu Rallye-Weltmeistern gekürt. Beim frenetisch umjubelten Triumph in Katalonien siegten sie mit dem Volkswagen Polo R WRC vor Dani Sordo/Marc Martí (ES/ES, Hyundai) und Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (BE/BE, Hyundai) zum fünften Mal in dieser Saison und fügten gleichzeitig den neunten Podiumsplatz im elften Lauf hinzu. Die Franzosen sind fortan nicht mehr von der Spitze der 2016er-Gesamtwertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) zu verdrängen.

Auch nicht von ihren Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (NO/NO), die bei der Rallye Spanien als hartnäckigste Verfolger im Titelkampf mit einem frühzeitigen Aus ihre Hoffnungen aufgeben mussten. Dank Platz acht in der Hersteller-Wertung durch Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FI/FI) hat Volkswagen guten Aussichten, bei der kommenden Rallye in Großbritannien auch in der Herstellerwertung den vierten Titel in Folge zu erringen.

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Kankkunen, Mäkinen und Ogier – in einer Reihe mit den Größten des Rallye-Sports

Seit 952 Tagen ununterbrochen an der Tabellenspitze: Sébastien Ogier ist der erst dritte Rallye-Weltmeister, der sich viermal in Folge zum Champion der Königsklasse des Rallye-Sports gekürt hat und der vierte viermalige Weltmeister in der Geschichte der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Er steht nun in einer Reihe mit Juha Kankkunen und Tommi Mäkinen. Nur sein Landsmann Sébastien Loeb hat mit neun Weltmeisterschaften mehr Titel vorzuweisen.

Vier Titel, vier Titel-Vorentscheidungen durch einen Sieg – der Ogier/Ingrassia-Style

Elf Rallyes, neun Podiumsresultate, davon fünf Siege: Der 37. Karriere-Erfolg, der 30. mit Volkswagen, für Sébastien Ogier und Julien Ingrassia schmeckte er besonders süß. Die nun viermaligen Weltmeister blieben auch zum vierten Mal in Folge ihrem Prinzip treu, mit einem Sieg den Titel klarzumachen. 2013 siegten sie bei der vorentscheidenden Rallye Frankreich, 2014 gelang ihnen in Spanien das gleiche Kunststück und 2015 war es in Australien ein extrem hart erkämpfter Triumph, der die Vorentscheidung sicherstellte. Auch 2016 war der Sieg bei der Rallye Spanien – der einzige WM-Lauf im Kalender, der sowohl auf Schotter als auch auf Asphalt ausgetragen wird – leidenschaftlich umkämpft.

Das Meisterstück: unwiderstehlich schnell und kontrolliert bei der Rallye Spanien

Bei der Rallye Spanien in Katalonien entwickelte sich zwischen den Lokalhelden Dani Sordo/Marc Martí (ES/ES, Hyundai) und den späteren Siegern Ogier/Ingrassia ein packender Zweikampf um die Spitze. Am ersten Tag, der vornehmlich auf Schotter ausgetragen wurde, sorgte das Wetter für eine Extra-Komponente. Auf teils schlammigen, teils abtrocknenden Strecken verloren Ogier/Ingrassia 17,0 Sekunden auf Sordo/Martí, verwandelten diesen Rückstand am Samstag, dem ersten von zwei Tagen auf Asphalt, mit fünf von acht möglichen Prüfungsbestzeiten in einen 5,8-Sekunden-Vorsprung. Am Sonntag baute Ogier die Führung weiter aus und setzte sich insgesamt auf 15,6 Sekunden ab.

Rückschlag für Mikkelsen, Rückkehr von Latvala

Enttäuschungen mussten dagegen Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (NO/NO) und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FI/FI) im zweiten und dritten Polo R WRC hinnehmen. Latvala/Anttila berührten am Freitag auf Platz drei liegend bei extrem regnerischen und damit rutschigen Bedingungen unglücklich eine Leitschiene und mussten anschließend pausieren. Bei ihrem Comeback unter Rallye-2-Reglement am Samstag und Sonntag feierten sie jedoch fünf Prüfungsbestzeiten und sicherten Volkswagen mit Platz acht in der Herstellerwertung vier wichtige Zähler im Kampf um die Konstrukteurs-WM. Eine Rückkehr unter Rallye-2-Reglement war für ihre Volkswagen Teamkollegen Mikkelsen/Jæger nicht möglich: Die WM-Zweiten kamen am Samstag – ebenfalls auf Platz drei liegend – in einer schnellen Rechtskurve von der Ideallinie ab, rutschten in eine Leitschiene und überschlugen sich. Der Polo R WRC war mit den vor Ort zur Verfügung stehenden Mitteln nicht zu reparieren.

Ogier/Ingrassia eins, Mikkelsen/Jæger zwei, Latvala/Anttila sechs: das WM-Klassement

Mikkelsen/Jæger bleiben Zweite in der Gesamtwertung hinter ihren Teamkollegen Ogier/Ingrassia. Nach der Rallye Spanien ist das norwegische Volkswagen Duo punktgleich mit Thierry Neuville und Nicolas Gilsoul – doch angesichts der besseren Einzelergebnisse behalten sie die Nase vorn. Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila gehen als WM-Sechste in die abschließenden zwei Saison-Rallyes in Großbritannien und Australien. Volkswagen nimmt in der Herstellerwertung einen 62-Punkte-Vorsprung mit nach Großbritannien. Das Team hat damit die große Chance, dort aus eigener Kraft selbst den vierten WM-Titel in Folge zu feiern – wenn es einen Vorsprung 43 Zählern verteidigt.

Das i-Tüpfelchen Powerstage: Latvala vor Ogier

Ein versöhnliches Ende nahm die Rallye Spanien für Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila. Sie sicherten sich auf der abschließenden Powerstage drei Extra-Punkte für die Bestzeit. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia komplettierten den Volkswagen Erfolg in dieser speziellen Disziplin mit Platz zwei. Damit ging in den vergangenen 49 Powerstages 38 Mal die Bestzeit nach Wolfsburg.