Rallye WM
25.04.2016
VW mit Ogier und Mikkelsen auf dem Podium
Für Volkswagen endete in Argentinien damit eine Siegesserie von zwölf Triumphen in Folge, nachdem das Team 335 Tage ungeschlagen geblieben war. Ogier/Ingrassia und Mikkelsen/Jæger sammelten für den Polo R WRC das 73. und 74. Podiumsresultat in der 43. Rallye seit dem Einstieg im Jahr 2013. Elf von 18 möglichen Prüfungsbestzeiten gingen in Argentinien an den Polo R WRC.
Rallye der Extreme – von Nebel, rauen Pisten und Mondlandschaften
Die Rallye Argentinien gilt als eine der härtesten im Kalender der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) – und die Ausgabe 2016 fügte diesem Bild weitere entscheidende Puzzle-Stücke hinzu. Besonders raue Pisten mit teils felsigem, teils sandigem Untergrund führten über sowohl enge, verwundene als auch schnelle, flüssig zu befahrene Abschnitte. Und auch der gefürchtete Nebel auf der legendären Prüfung „El Condor“ fehlte nicht im Portfolio der Rallye Argentinien. In der Prüfung „Mina Clavero“, einer Mondlandschaft nicht unähnlich, kehrte zudem eine der größten Herausforderungen in die Rallye-WM zurück. 2016 angereichert durch eine besonders raue und aufgebrochene Piste.
Herausragende Leistung – Ogier/Ingrassia bauen Führung im Gesamtklassement aus
Trotz maximaler Attacke knapp geschlagen: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia setzten auf den abschließenden Wertungsprüfungen die Führenden, Paddon/Kennard, noch einmal unter Druck. Vor der abschließenden Powerstage verkürzten sie den Rückstand von 29,8 auf 2,6 Sekunden, hatten aber in der letzten Prüfung der Rallye, der fordernden „El Condor“-Stage, nichts mehr entgegenzusetzen. Dennoch sammelten sie einen Extra-Zähler für die drittbeste Zeit auf dem Klassiker. Ihr zweiter Rang bedeutet jedoch, dass sie ihre Führung in der Fahrer- und Beifahrer-Wertung weiter ausbauten. 39 Zähler trennen sie nun von den neuen Zweitplatzierten, Paddon/Kennard.
Konzentrierte und reife Leistung: Podiumsplatz für Andreas Mikkelsen und Anders Jæger
Mit einem „Match-Plan“ zum Erfolg: Andreas Mikkelsen und Anders Jæger belohnten sich bei der Rallye Argentinien für eine reife, abgeklärte Leistung. Nicht bedingungslose Attacke, sondern kalkuliertes Risiko waren die Strategie – die sich auszahlte. Mit Rang drei, dem zweiten Podiumsplatz der Saison, sicherten sie sich wertvolle Punkte im Titelkampf. Sie rangieren nun auf Rang vier der Weltmeisterschaft – 48 Zähler hinter Ogier/Ingrassia.
Wertvolle Punkte für Volkswagen in der Hersteller-WM – dank Mega-Job der Mechaniker
Am Samstag hatten Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila auf der 14. Prüfung der Rallye Argentinien unglücklich einen Stein getroffen, sich mehrfach überschlagen und mussten damit in Führung liegend die Sieghoffnungen begraben. Die To-Do-Liste der Volkswagen Mechaniker für die Reparatur des Autos war enorm: eine komplette Heckklappe, Stoßfänger vorn und hinten, Motorhaube, Frontscheibe, beide Spiegel, Kotflügel links und rechts, alle Antennen sowie ein neuer Unterfahrschutz – an der äußeren Hülle. Sitze, Sitzschienen, Gurte, HANS-Systeme und Helme neu, Querlenker vorn, Spurstangen vorn, eine komplette Hinterachse, Kardanwellen neu, Wasserkühler und Ladeluftkühler, alle Topmounts und Stoßdämpfer ersetzt, alle Radträger und Gelenkwellen sowie Radhausschalen ersetzt – im Inneren des Polo R WRC. Dank des konzertierten Kraftakts der Volkswagen Mannschaft, den Polo R WRC innerhalb der maximal erlaubten drei Stunden zu reparieren, konnte das finnische Duo am Sonntag wieder an den Start gehen und noch zwei Punkte für die Hersteller-Wertung sammeln.