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Sportwagen Allgemein
28.10.2016

Fabian Schiller holt in Estoril das Triple

Als Fabian Schiller am vergangenen Wochenende ins portugiesische Estoril reiste, hatte er nur noch ein Ziel: Mit zwei weiteren Top-Ergebnissen in den letzten Rennen der Saison wollte sich der frischgebackene Champion der Renault Sport Trophy bei seinem Team bedanken und der Mannschaft von Marc-VDS auch den Team-Titel sichern.

Am Ende kam es aber sogar noch besser, denn zusammen mit seinem Partner Markus Palttala holte er für seinen Teamchef Marc van der Straaten nicht nur diese begehrte Trophäe nach Belgien, sondern das deutsch-finnische Duo fuhr auch in der Langstreckenwertung auf Gesamtrang eins. Damit machte der erst 19-jährige Nachwuchsrennfahrer aus dem Rhein-Sieg-Kreis das maximal mögliche Triple perfekt.

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Das Rennwochenende begann für Schiller und Palttala recht viel versprechend. Im Zeittraining für den Endurance-Lauf fuhren die beiden mit einer Rundenzeit von 1:48,295 Minuten nur fünf Hundertstel hinter dem Polesetter auf Startplatz zwei. Als am Samstag das Rennen über 70 Minuten plus eine Runde freigegeben wurde, erlebten die Zuschauer rund um den 4,182 Kilometer langen Grand Prix-Kurs jedoch zunächst eine äußerst turbulente Startphase. Palttala, der für die ersten 25 Minuten hinter dem Steuer des 550 PS starken und nur 1.120 Kilo wiegenden Renault R.S.01 Platz nahm, fand sich bereits nach wenigen Metern neben der Strecke wieder und wurde in den ersten zehn Minuten des extrem kampfbetonten Rennens noch zwei weitere Male in Kollisionen verwickelt.

Palttala fiel dabei zwar ganz ans Ende des Feldes zurück, doch glücklicherweise erwies sich der französische Sportwagen als sehr robust und so konnte der Finne das Rennen fortsetzen. Die Strategen des Teams Marc-VDS warfen nun die ursprünglich ausgeknobelte Strategie über Bord und beorderten den Routinier schon sehr früh zum Pflichtboxenstopp mit Fahrerwechsel. Deshalb hatte Fabian Schiller für seinen Stint zunächst eine komplett freie Bahn und konnte mit einer Serie von schnellsten Rennrunden den verlorenen Boden wieder wettmachen. Nachdem auch alle Konkurrenten wieder auf der Bahn waren, lag das Mitglied des AMC Siegburg bereits auf Rang zwei und eroberte wenig später sogar die Führung. Die verlor Schiller zwar bei einem Ausritt durchs Kiesbett zwar wieder, doch auch Rang zwei reichte am Ende zum Gewinn der Langstreckenwertung sowie der Team-Meisterschaft.

Mit dem Triple im Gepäck konnte der gebürtige Bonner am Sonntag völlig befreit angasen und beendete seine Saison in der Renault Sport Trophy standesgemäß mit einem weiteren, lupenreinen Start-Ziel-Sieg im letzten Sprintrennen der Rookies. Am Ende standen für Schiller 178 Zähler zu Buche und da der französische Automobilbauer in Estoril bekannt gab, dass die Serie im nächsten Jahr nicht fortgesetzt wird, durfte sich der Eschmarer sogar als letzter Champion der Renault Sport Trophy in die Geschichtsbücher eintragen lassen. Als Gewinn winkt ihm jetzt der Start in einem LMP2-Sportwagen bei den legendären 24 Stunden von Le Mans im kommenden Jahr, wo schon sein Vater, der Siegburger Unternehmer Hardy Schiller, als Chef des einzigen deutschen Privatteams in der Vergangenheit für viel Furore sorgte.

„Ich habe eine traumhafte Saison mit Marc-VDS erlebt“, strahlte Fabian Schiller nach der Siegerehrung. „Ich habe selbst die am höchsten gesteckten Ziele erreicht, nämlich den Gewinn des Fahrertitels in der Einzelwertung und zusammen mit Markus die Endurance-Meisterschaft. Für meinen kleinen Fehler im letzten Rennen entschuldige ich mich. Der Ausrutscher hat uns zwar den Sieg gekostet, aber am Ende hat es ja trotzdem auch hier zum Titelgewinn gereicht. Am meisten freue ich mich, dass wir Marc van der Straaten am Ende die Teamtrophäe überreichen durften. Ihm gebührt ein ganz besonderer Dank dafür, dass er dies alles ermöglicht hat.“

Auch van der Straaten zeigte sich begeistert von dem Erfolg seiner Truppe. „Ich bin unglaublich stolz, in diesem Jahr drei weitere Titel für das Marc VDS Racing Team mit nach Hause nehmen zu dürfen“, sagte der belgische Industrielle. „Motorsport ist immer eine Teamleistung und da hat unsere gesamte Mannschaft in diesem Jahr einen außergewöhnlichen Job gemacht. Jeder in der Marc-VDS-Rennsportfamilie kann heute sehr stolz auf das Erreichte sein!“