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Sportwagen Allgemein
09.08.2016

Mirko Bortolotti zieht eine Halbzeitbilanz

Nach zahlreichen persönlichen Highlights in den vergangenen Wochen und Monaten zieht Lamborghini-Werkspilot, Mirko Bortolotti, eine zufriedene Halbzeitbilanz und definiert im folgenden Interview gleichzeitig auch seine langfristigen Ziele im GT Sport.

Du fährst auch privat hin und wieder einen Lamborghini vom Werk und hast bereits alle aktuellen Modelle auf Herz und Nieren getestet. Was macht für Dich den Reiz dieser Supersportwagen aus?

Mirko Bortolotti: „Lamborghini zu fahren ist immer etwas ganz besonderes. Die kompromislose Sportlichkeit, gepaart mit der Fahrbarkeit ermöglicht es heute jedem normalen Autofahrer, viel Spaß mit unseren Fahrzeugen zu haben.“

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Nach den 24 Stunden von Spa, wo du den Huracán GT3 sensationell auf den zweiten Startplatz gestellt hast, bleibt für Dich endlich einmal Zeit, um ein paar Tage auszuspannen, und alle Höhen und Tiefen in den verschienen Serien Revue passieren zu lassen.

Mirko Bortolotti: „Mit dem bisherigen Saisonverlauf in der Blancpain GT Serie bin ich sehr zufrieden, vor allem mit unserer Performance im Endurance Cup. Ich denke, ich habe hier persönlich immer das Maximum herausholen können, eine Pole Position geholt, einen Rundenrekord aufgestellt und in Silvertone auch das Rennen angeführt. Wir waren bislang auch als einziger Lamborghini am Podium. Im Sprint Cup habe ich mit Nici Pohler einen Teamkollegen, dem es noch etwas an Erfahrung fehlt, aber nichts destotrotz machen wir gute Fortschritte und sind eigentlich permanent als bester Lamborghini unterwegs. In der Italienischen GT Meisterschaft gab es zuletzt in Mugello einen Start-Ziel-Sieg zu feiern und nach gewissen technischen Defiziten zu Saisonbeginn sind wir inzwischen wieder zurück im Titelkampf. Last but not least war ich auch noch im ADAC GT Masters am Lausitzring im Einsatz. Leider sind wir im zweiten Rennen an dritter Stelle liegend durch eine Durchfahrtsstrafe zurückgeworfen worden.“

Herausragend war Deine persönliche Vorstellung zuletzt im 24-Stunden-Rennen von Spa, wo du den Huracán GT3 in die erste Startreihe gestellt hat. Und du hast den Grasser-Lamborghini immerhin zwei Stunden lang in Führung halten können.

Mirko Bortolotti: „Um ehrlich zu sein, bin ich zu ehrgeizig, um nach so vielen Führungskilometern und 13 Stunden im Auto mit einem elften Platz zufrieden zu sein, aber wir reden hier eben von keinem Einzelsport, sondern von einem Teamsport und einer der stärksten Rennserien der Welt, in der jeder kleine Fehler, sei es strategisch, oder sei es auf der Fahrerseite, beinhart bestraft wird. Wir haben unser Potential in Belgien eben nicht voll umsetzen können.“

Man hat insgesamt aber das Gefühlt, dass du als Rennfahrer, abgesehen von weiteren ehrgeizigen sportlichen Ziele, angekommen bist?

Mirko Bortolotti: „Ich bin stolz, im Team von Lamborghini Squadra Corse zu sein und diese aufregende Marke auf den internationalen Rennstrecken präsentieren zu dürfen. Lamborghini hat dieses Projekt erst vor zwei Jahren gestartet und ist quasi von 0 auf 100 in diese extrem hart umkämpfte GT Serie eingestiegen. Unsere Entwicklung läuft aktuell auf die beste Art und Weise und ich gebe alles, um mit dem Team früher oder später auch die großen Rennen des GT Sports zu gewinnen. Als nächstes steht nun aber erst einmal ein Sprint Cup Rennwochenende im Rahmen der Blancpain GT Serie in Budapest an.“
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