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ADAC GT Masters
10.09.2017

Philipp Eng: „Ich hoffe, dass wir Jules Gounon schlagen können“

BMW-Werkspilot Philipp Eng ist im BMW M6 GT3 vor den beiden letzten Saisonläufen Gesamtzweiter des ADAC GT Masters. Der Österreicher will mit dem BMW Team Schnitzer den Titelkampf in der heißen Finalwoche der „Liga der Supersportwagen“ auf dem Sachsenring (15. bis 17. September) und in Hockenheim (22. bis 24. September) spannend machen. 

Wie schätzen Sie Ihre Kollegen im Titelkampf ein, ist nur Tabellenführer Jules Gounon mit der Corvette gefährlich? 
Philipp Eng: „Von den reinen Fakten hat er die beste Ausgangsposition. In der Vergangenheit hat Callaway Competition auch schon die eine oder andere Meisterschaft gewonnen. Sie haben uns gegenüber einen psychologischen Vorteil und ein komfortables Punktepolster. Aber man muss auch die Konkurrenz aus Ingolstadt auf dem Zettel haben. Hinter uns ist es ziemlich eng. Aber für mich gibt es nur einen Blick, und der geht nach vorn auf Jules Gounon. Ich hoffe, dass wir ihn schlagen können.“ 

Die letzten beiden Läufe des ADAC GT Masters folgen innerhalb einer Woche. Macht das die Vorbereitung schwieriger? 
Philipp Eng: „Von mir aus könnte jedes Wochenende ein Rennen sein, das ist kein Problem. Es kommt darauf an, wie der Sachsenring läuft und ob man sich danach viel Zeit bis zum nächsten Rennen wünscht. Auf der anderen Seite hat man so schnell eine Titelentscheidung. Ich hoffe, dass wir auf dem Sachsenring gut dabei sind, um den Rückstand zur Corvette weiter zu verringern und auf dem Hockenheimring in den Titelkampf eingreifen zu können.“ 

Wie sehen Sie Ihre bisherige Saison im ADAC GT Masters?
Philipp Eng: „Durchweg positiv, denn sonst würden wir nicht auf Platz zwei der Meisterschaft stehen. Es hätte aber durchaus besser laufen können, denn es gab Rennen, in denen wir zu wenige Punkte geholt oder zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht haben. Aber so ist der Motorsport.“ 

Was war der bisherige Höhe- bzw. Tiefpunkt der Saison?
Philipp Eng: „Der Höhepunkt war unser Sieg am Auftaktwochenende in Oschersleben, er kam ziemlich unerwartet. Ein weiteres Highlight war das Podium bei unserem Heimrennen auf dem Red Bull Ring. Und zuletzt das hart erkämpfte Podium auf dem Nürburgring, das uns in der Meisterschaft sehr geholfen hat. Ein Tiefpunkt war das zweite Zandvoort-Rennen, wo wir im Qualifying einfach unser Potenzial nicht genutzt haben und dann von extrem weit hinten durchs Feld gepflügt sind. Wie es dann ausgegangen ist, war nicht optimal, aber da kann man niemandem einen Vorwurf machen. Im Qualifying haben wir uns in eine Position gebracht, die nicht hätte sein müssen. Und am Lausitzring haben wir auch einmal null Punkte gemacht. Ich denke, dass wir zuletzt auf dem Nürburgring ein starkes Wochenende gezeigt haben. Vielleicht nicht unbedingt mit dem Ergebnis im ersten Rennen, aber mit dem zweiten können wir zufrieden sein. Wir haben einige Punkte auf die Corvette aufholen können.“ 

Wie hat sich das BMW Team Schnitzer in seiner ersten Saison im ADAC GT Masters bisher geschlagen?
Philipp Eng: „Sehr gut. Man merkt, dass das Team die vergangenen Jahre in der DTM verbracht hat, auf höchstem Level – abgesehen von Formel 1 und WEC – und sehr viel Erfahrung gesammelt hat. Man spürt, dass dort viel Herzblut drinsteckt. Schnitzer hat sich trotz der kurzen Vorbereitungszeit sehr gut geschlagen. Wir hatten eigentlich nur den Test in Oschersleben, um uns zu finden. Wir können zufrieden sein. Und die Trauben hängen im ADAC GT Masters extrem hoch, das darf man nicht unterschätzen – egal aus welcher Rennserie man kommt.“ 

Wer wird an den Finalwochenenden Ihr Fahrerkollege sein?
Philipp Eng: „Es wird weiterhin Nicky Catsburg sein. BMW Motorsport hat mir mit ihm einen hervorragenden Partner an die Seite gestellt. Ich will natürlich die Meisterschaft unbedingt gewinnen – mit meinem Fahrerkollegen und dem BMW Team Schnitzer. Das wäre eine super Geschichte für Schnitzer, nach dem DTM-Titel 2012 wieder einen Fahrertitel feiern zu können. Es wird nicht einfach, wir haben 38 Punkte Rückstand. Auf der anderen Seite hat man gesehen, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Im ADAC GT Masters ist nichts gesetzt, bis es zu Ende ist.“