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ADAC Opel Rallye Cup
18.08.2017

Titelkampf im ADAC Opel Rallye Cup spitzt sich zu

Der Titelkampf im ADAC Opel Rallye Cup 2017 hat wieder neu Fahrt aufgenommen. Nach seinem dritten Saisonsieg beim ersten Wertungslauf im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland hat der Däne Jacob Lund Madsen den Rückstand auf Tabellenführer Tom Kristensson aus Schweden von zuvor 72 auf nur noch 24 Punkte eingedampft. Kristensson verlor durch einen unfallbedingten Ausfall bereits in der dritten Wertungsprüfung (WP) massiv an Boden und liegt nun nur noch 17 Zähler vor dem Iren Calvin Beattie, der als Zweitplatzierter zum fünften Mal in dieser Saison aufs Treppchen fuhr. Den dritten Rang belegte der Hamburger Philipp Hetz, der damit im Gesamtklassement einen Sprung auf Position 6 machte.

Madsen, der zwei Wertungsläufe verletzungsbedingt hatte aussetzen müssen, hat sich damit eindrücklich im Kampf um die Cup-Krone zurückgemeldet. Der 22-Jährige aus Ruds Vedby und Beifahrerin Line Lykke Jensen waren beim ersten Lauf im Rahmen des deutschen Gastspiels zur Rallye-WM bei schwierigen äußeren Bedingungen mit teilweise starken Regenfällen eine Klasse für sich und sammelten auch die fünf Bonuspunkte für die meisten WP-Bestzeiten. Lediglich der Slowene Tim Novak und der starke österreichische Gaststarter Julian Wagner waren je einmal schneller als die Dänen. „Ein perfekter Tag“, freute sich Madsen. „Nach Toms Ausfall sind wir konzentriert weitergefahren und haben versucht, einen Vorsprung herauszufahren. Dann haben wir etwas Risiko rausgenommen und auch auf der Power Stage lieber auf zwei Bonuspunkte verzichtet. Ich weiß noch zu gut, wie ich vor zwei Jahren hier zu viel wollte und mich gedreht habe. Es ist schön, zurück im Titelfight zu sein. Aber morgen wird alles wieder auf null gesetzt.“

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Titelrivale Kristensson war untröstlich, zumal ihm der Unfallhergang ungewöhnlich erschien: „Wir hatten einige Kilometer zuvor mit dem Heck einen leichten Kontakt gehabt. Beim Anbremsen einer Ecke aus einer langgezogenen Linkskurve heraus verlor ich den Wagen dann einfach aus der Hand. Wir rutschten weg und auf eine Leitplanke. Der ADAM ist so gut wie unversehrt. Leider saß er so unglücklich auf der Leitplanke auf, dass wir auch mit Hilfe einiger Zuschauer nicht wegkamen. Vielleicht war ein Folgeschaden des ersten Kontakts Auslöser des Unfalls. Der Nuller schmerzt natürlich, aber immerhin können wir morgen wieder fahren und versuchen, die Scharte von heute auszumerzen.“

Als Dritte feierten Philipp Hetz und Copilot Dr. Bodo Kohring endlich den lang ersehnten ersten Podestplatz im ADAC Opel Rallye Cup. „Nachdem ich das Podium hier im Vorjahr noch in der letzten WP weggeworfen habe, freue ich mich nun umso mehr. Vielleicht waren wir nicht die Allerschnellsten, aber bei diesen schwierigen Bedingungen ins Ziel zu kommen, war auf jeden Fall am wichtigsten“, so Hetz. Am Ende fehlte dem bestplatzierten Deutschen nur 1,6 Sekunden auf Beattie, der mit einer starken Fahrt in der letzten Wertungsprüfung sowohl Hetz als auch den Belgier Romain Delhez noch abfing. Nur sieben Zehntelsekunden hinter Delhez belegte das slowenisch-deutsche Duo Tim Novak/Lisa Stengl den fünften Rang und freute sich dazu über den Sieg in der Power Stage. Zweitbester deutscher Pilot wurde Nico Knacker, der mit Copilotin Ella Kremer nach einem harten Tag den neunten Rang gesamt und Platz 8 in der Cup-Wertung belegte. Der Schwabe Tom Kässer war auf Rang 3 liegend in WP4 in einen Graben gerutscht.

Außerhalb der Punkte- und Preisgeldwertung hinterließen Julian Wagner und seine deutsche Beifahrerin Anne-Katharina Stein einen bärenstarken Eindruck. Der 22-jährige aus Mauthausen, der derzeit den österreichischen ADAM R2 Cup dominiert, fand sich schnell im mit 140 PS deutlich schwächeren Cup-Fahrzeug zurecht: „Es hat einen Riesenspaß gemacht, mich mit den Topleuten aus dem ADAC Opel Rallye Cup zu messen. Dieser Gaststart soll dazu dienen, zu sehen, wo ich international stehe. Und ganz schlecht haben wir’s ja nicht gemacht ...“ In der Tat: Bis zu einem Ausrutscher mit geborstener Felge in WP6 hatten Wagner/Stein den zweiten Rang hinter Madsen innegehabt! Am Ende sprang für die Gaststarter immerhin noch Platz 8 heraus.

Ab Samstagmorgen ergibt sich für Cup-Teilnehmer und Gaststarter, zu denen sich dann auch die Routiniers Horst Rotter/Michael Kölbach gesellen werden, eine neue Chance auf Punkte, Ruhm und Ehre. Der sechste Saisonlauf zum ADAC Opel Rallye Cup führt bis Sonntagmittag über 13 knallharte Wertungsprüfungen, darunter die 42-km-Tortur auf der legendären Panzerplatte.