Von den ersten Motorsporttagen über den Beginn der Formel 1 und die Langstrecken-Klassiker der 50er bis zu Sportwagen- und Formelrennen reichte die Palette der Rennen, unter denen erstmals auch zwei Läufe der „Tourenwagen Classics“ für ehemalige DTM-Boliden waren. Läufe der drei FIA-Serien für historische Formel-1-, Sportwagen- und Formel-Junior-Fahrzeuge unterstrichen auch diesmal den Status des AvD-Oldtimer-Grand-Prix als prestigeträchtigstes historisches Event des deutschen Motorsportkalenders.
Die Organisatoren zogen nach dieser 45. Auflage des AvD-Oldtimer-Grand-Prix ein überaus positives Fazit. Zufriedene Teilnehmer und Besucher trotz durchwachsenen Wetters sorgten für ein Motorsportfest. „Der AvD-Oldtimer-Grand-Prix ist unsere Highlight-Veranstaltung“, resümierte Ludwig Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, Präsident des Automobilclub von Deutschland e. V., und verriet das Erfolgsrezept des Events: „Mit unseren routinierten Mitveranstaltern HMSC, CHRSN und Histomobil haben wir für jedes der toll besetzten Rennen Spezialisten, die ihre Kräfte und Kompetenzen bündeln.“ Dazu kam die Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Schnauferl Club (ASC), der für ein exzellent besetztes Feld von Vorkriegsfahrzeugen sorgte. Von den ältesten Rennwagen des Wochenendes aus den Jahren 1908 und 1909 über den Kompressor-Mercedes-Benz, mit dem Rudolf Caracciola vor 90 Jahren das Eröffnungsrennen des Nürburgrings gewann, bis zum beeindruckenden BMW-Sportwagen „Großer Werkmeister“ aus der frühen Nachkriegszeit reichte hier die Palette der einzigartigen und bestens erhaltenen Fahrzeuge.
Der stimmungsvolle Höhepunkt des Wochenendes war das Rennen der zweisitzigen Rennwagen und GTs bis 1960/61 am Samstagsabend: Nach der traditionellen Vorführung des Le-Mans-Starts führte das Rennen die bildschönen Langstrecken-Rennwagen in die Abenddämmerung hinein. Im bestens gefüllten Feld kämpften extrem seltene Modelle, wie Maserati 450S und Birdcage, Porsche 550 oder Alfa Romeo TZ2 um Plätze und Pokale. Einen besonderen Schwerpunkt gab es diesmal im Tourenwagensport. „Dort haben wir einen neuen Akzent gesetzt“, erklärt Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg. „Und die Fahrzeuge aus DTM und DRM entpuppten sich als echte Publikumslieblinge, weil ihre damaligen Auftritte am Nürburgring den Besuchern von heute noch bestens in Erinnerung waren. Dies werden wir sicherlich weiter entwickeln.“
Auch in der AvD-Tourenwagen-Trophy verzeichneten die Veranstalter einen Teilnehmer-Run: „Dort lagen wir mit der neu ausgeschriebenen Generations-Cup-Wertung bei den Aktiven goldrichtig, die den Wettkampf der Teams aus Eltern mit ihren Kindern sehr gut angenommen haben: Hier bieten wir auch jungen Piloten die Möglichkeit, in den historischen Sport hineinzuwachsen.“
Berühmte Fahrerpersönlichkeiten beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix
Zahlreiche bestens bekannte ehemalige Rennfahrer besuchten den AvD-Oldtimer-Grand-Prix als Gast oder um selbst ins Volant zu greifen. Unter ihnen war etwa Ex-Formel-1-Star Ralf Schumacher, der als Markenbotschafter von Ravenol den vom Schmierstoffhersteller gestifteten Pokal im Rennen der FIA Masters Historic Formula One Championship überreichte. Er verglich natürlich die Boliden aus der Cosworth-Ära in den Jahren 1967 bis 1983 mit jenen Monoposti, in denen er selbst 180 Grand Prix absolvierte. „Bei diesen historischen Fahrzeugen sage ich: Hut ab vor den Piloten, die darin gefahren sind und heute noch fahren. Es gehörte auch Mut dazu, in diesen Autos um jedes Zehntel zu fighten.“Alleine sieben ehemalige DTM-Piloten stiegen im Rennen der Tourenwagen Classics ins Cockpit. Unter ihnen war auch Volker Strycek. Der erste Champion der legendären Tourenwagen-Serie und heutige AvD-Sportpräsident war vom Start im Opel Astra STW von 1994 begeistert: „Das Wochenende hatte etwas von einem DTM-Klassentreffen“, freute er sich über das Wiedersehen mit vielen alten Kollegen, wie Harald Grohs, Olaf Manthey, Roland Asch oder Gianfranco Brancatelli. „Die meisten Fahrzeuge hatten eine tolle Originalität. Ich bin ein Siegerauto aus der Südafrikanischen Meisterschaft gefahren, in dem ich mich auf Anhieb wohl fühlte.“ Erstmals saß er außerdem beim Abendrennen im Cockpit und teilte sich einen Triumph TR4 mit dem Österreicher Bernhard Wagner. „Über diese Gelegenheit habe ich mich sehr gefreut“, so Strycek. „Denn dieses Rennen habe ich in den vergangenen Jahren schon immer verfolgt – und nun konnte ich im Feld dieser einmaligen Fahrzeuge selbst mitfahren. Das war großartig. Bemerkenswert waren die große Fairness und der Respekt untereinander, die trotz des sportlichen Wettbewerbs auf der Rennstrecke herrschten.“
Wichtige Partner und Sponsoren bereichern das Event
Nicht nur in den Rennen waren an diesem Wochenende faszinierende historische Fahrzeuge zu sehen. Eine Reihe namhafter Hersteller nutzte die Veranstaltung, um ihre neuen und historischen Fahrzeuge zu zeigen. So gingen etwa zwei gut besetzte Paraden mit Fahrzeugen aus der Skoda-Markenhistorie auf die Strecke. Volvo präsentierte seine Produkte in einem gläsernen Forum. Alfa Romeo unterstrich den sportlichen Anspruch mit einer Sonderwertung für die Fahrzeuge der Marke in der AvD-Tourenwagen- und GT-Trophäe und stellte in der Mercedes-Arena zahlreiche Fahrzeuge aus. Der größte Auftritt dort gehörte Porsche, wo sich auf 16.000 Quadratmetern Kunden und Besucher vom riesigen Spektrum überzeugen konnten, das die Klassik-Spezialisten aus Zuffenhausen bieten.„Porsche hat in seiner Unternehmenshistorie weit über 20.000 Rennsiege eingefahren. Das ist tief verwurzelt und macht einen Teil des Enthusiasmus für die Marke aus“, erläuterte Philipp Salm-Reifferscheidt, Leiter Vertrieb und Marketing Porsche Classic. „Motorsport ist ein Teil von uns. Das Umfeld hier beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix passte deshalb perfekt. Wo, wenn nicht hier können wir uns und unser Programm einem so fachkundigen und interessierten Publikum zeigen? Wir haben fast 1.000 Kunden empfangen und viele Rennbesucher, denen wir Porsche Classic und die ganze Marke auf einer offenen, sehr frei zugänglichen Bühne präsentierten.“
Ebenfalls mit einem beeindruckenden Auftritt vertreten war Jaguar Land Rover: Die britische Marke begrüßte die Besucher mit einem tollen Auftritt am Entrée des Fahrerlagers. Dr. Ralf Klasen, Leiter Jaguar Land Rover Classic Deutschland, erläutert: „Ich freue mich sehr, hier beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix zu sein. Es ist eine großartige Rennveranstaltung und Jaguar präsentiert sich wieder mit echten Preziosen, die die Besucher begeistern. Es sind die Highlights aus den verschiedenen Epochen unserer Geschichte, der XKSS, der E-TYPE und der XJ220, der in diesem Jahr sein 25. Jubiläum feiert.“