Fittipaldi, Stewart, Lauda – die Erinnerung an einige der größten Grand-Prix-Stars wird damit am zweiten Augustwochenende wieder wach. Eine besondere Ehre wird den Piloten zuteil, die ihre einstigen Einsatzfahrzeuge heute fahren. Bei der Siegerehrung am Sonntag wird Ex-Formel-1-Star Ralf Schumacher die Pokale überreichen. Auch die Frühzeit der Formel 1 wird erneut brillant vertreten sein: Das Feld der Grand-Prix-Cars bis 1960 kündigt sich mit rund zwei Dutzend faszinierenden Fahrzeugen an, unter denen ein Modell allerdings besonderen Stellenwert besitzt – der Maserati 250F, von dem gleich mehrere Exemplare starten werden. Das Modell ist untrennbar mit dem deutschen Grand Prix 1957 verbunden, bei dem der siegreiche Juan Manuel Fangio am Nürburgring das Rennen seines Lebens fuhr. Zur Erinnerung an das 60. Jubiläum des atemberaubenden Fights kehren diese Fahrzeuge beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix am Samstagmorgen zu einer Sonderfahrt zurück auf die Nordschleife. Das vollständige Programm des Wochenendes gibt es unter www.avd-ogp.de im Internet. Auf der Homepage sind auch alle Informationen zum Ticket-Vorverkauf erhältlich.
Kaum zu glauben eigentlich, dass ein Inbegriff für Speed und Power fünfzig Jahre alt wird: Der Cosworth-Motor, der von 1967 bis in die frühen 80er in der Formel 1 gebräuchlich war, feiert seinen 50. Geburtstag. Die beiden ohnehin vielbeachteten Läufe der FIA Masters Historic Formula One Championship auf dem Nürburgring werden so sicherlich noch interessanter. Das Herz der Monoposti von Arrows, Brabham, Williams, Ligier & Co. ist ausnahmslos der legendäre Dreiliter-Saugmotor. Und wie zu seinen besten Zeiten sorgt er für äußerst spannende Rennen, bei denen am Samstag (Start 15:55 Uhr) und Sonntag (Start 11:20 Uhr) die Tribünen voll sein dürften. Für Formel-1-Fans ebenso spannend ist die Zeitblende zehn Jahre zurück: 1957 war es Juan Manuel Fangio im Maserati 250F, der eines der legendärsten Rennen aller Zeiten auf dem Ring gewann. Der 46-jährige Titelanwärter war im Grand Prix 1957 durch einen überlangen Boxenstopp aufgehalten worden, und ging mit 48 Sekunden Rückstand auf die führenden Ferrari-Piloten wieder auf die Strecke. Innerhalb der verbleibenden acht Runden lieferte er eine fulminante Aufholjagd, brach mehrere Streckenrekorde und gewann mit 3,6 Sekunden Vorsprung: Ein Meisterstück, das ihn zur Nürburgring-Legende machte. Die Fahrt der Maserati 250F am Samstagmorgen (11:25 – 11:50 Uhr) auf der Nordschleife ist eine Verbeugung vor der Glanztat des unvergessenen Argentiniers.
Nachwuchs-Formeln im Fokus
Mit Ralf Schumacher wird ein besonderer Ehrengast die Sieger des Laufs der FIA Masters Formula One auf dem Nürburgring küren. Der ehemalige Formel-1-Pilot ist als Markenbotschafter des Veranstaltungspartners Ravenol am Nürburgring. Er wird aber sicherlich auch einen neugierigen Blick ins Fahrerlager werfen – schließlich ist er als aktueller Teamchef in der Formel 4 im Nachwuchssport höchst aktiv. Und die Vorläufer der heutigen Youngster-Formeln gibt es beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix selbstverständlich ebenfalls zu sehen. Die agilen Formel-Junior-Fahrzeuge der FIA Lurani Trophy sind sogar Urväter dieser Monoposti und wurden vor 60 Jahren aus der Taufe gehoben. Der Italienische Conte Giovanni „Johnny“ Lurani hatte sie sich einfallen lassen, um jungen Piloten den Einstieg in den Motorsport zu erleichtern. Mit diesem Thema, das heute so aktuell ist wie damals, traf er ins Schwarze. Die von ihm eingeführte Formelklasse löste einen ungeheuren Boom bei Rennställen und Herstellern aus, und brachte so manchen späteren Weltklassepiloten hervor.Und auch die Nachfolge-Formel hatte durchschlagenden Erfolg. Es war die Formel 3, die seit 1964 als Talentschmiede dient. Zwar hatte es bereits zuvor Formel 3 gegeben, aber erst mit der auf den Formel-Junior-Regularien beruhenden neuen Einliter-Formel ab 1964 wurde sie ein voller Erfolg. An diese Zeit knüpft beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix das Rennen der Formel-3-Fahrzeuge von 1964 bis 1984 an. Ein Schwerpunkt im Starterfeld liegt auf den „späteren“ Jahrgängen, sodass hier etwa Ex-Fahrzeuge von Riccardo Patrese oder Ayrton Senna zu sehen sind. Ehrengast Schumacher wird auch hier sicherlich besonders interessiert sein, schließlich führte auch seine Karriere nach den Anfängen auf der elterlichen Kartbahn in die Formel 3. Partner Ravenol hat am Firmensitz im westfälischen Werther sogar ein ehemaliges Einsatzfahrzeug von ihm aus dieser Zeit.