Blancpain
04.10.2017
Drei Titel für GRT Grasser Racing beim Blancpain-GT-Finale
Mirko Bortolotti hatte den Grundstein für den so erfolgreichen Sonntag gelegt, als er das Auto im Qualifying in die erste Startreihe stellte, auch wenn Christian Engelhart gleich in der ersten Runde wegen Grip-Problemen erst einmal ein paar Plätze verlor. „Das ist sicher etwas, was wir uns für die Zukunft noch einmal anschauen müssen, aber im Moment ist es für mich nicht ganz so wichtig,“ meinte er, nachdem alles am Ende doch so gut gelaufen war. „Jetzt möchte ich mich auf die Tatsache konzentrieren, dass wir alles erreicht haben, was wir wollten – und dafür bin ich sehr dankbar. Was war das für ein Jahr! Mit vier Siegen und sieben Podiumsplätzen haben wir drei Titel geholt. An diesem Wochenende haben wir alles geschafft. Es fühlt sich fast noch ein bisschen unwirklich an, was wir für und mit Lamborghini erreicht zu haben, es ist für mich eine Ehre. Ich möchte dem GRT Grasser Racing Team und Lamborghini Squadra Corse für die tolle Teamarbeit über die ganze Saison danken, auch Gottfried Grasser und Giorgio Sanna für das Vertrauen, das sie in mich gesetzt haben. Und danke an Mirko Bortolotti, ich bin stolz, dein Teamkollege zu sein, du bist einer der besten Fahrer, die ich kenne. Danke auch an Andrea Caldarelli, was für tolle Manöver heute, du bist ein echter Profi. Vor allem aber geht mein Dank an all die Jungs von GRT, die sich diesen Erfolg wirklich verdient haben. Ihr seid wie eine Familie – danke für all die schlaflosen Nächte, in denen ihr unsere Autos vorbereitet und repariert habt.“
Die zwei anderen Grasser Autos, die Nummer 19 mit Ezequiel Perez Companc (AR), Frédérick Vervisch (BE) und Renger Van Der Zande (NL) genau wie die Nummer 82 mit Giorgio Roda (IT), Tom Dillman (FR) und Paolo Ruberti (IT), die sich auf den Rängen 12 und 25 qualifiziert hatten, gerieten schon in der Anfangsphase des Rennens in größere Schwierigkeiten. Der Ferrari von Victor Shaitar krachte in die 19, die an der Box repariert werden musste und am Ende auf dem 34. Platz ins Ziel kam. Die 82 fiel in einem ähnlichen Gerangel ebenfalls gleich weit zurück und landete nach einigen weiteren Problemen schließlich auf Rang 41.
Aber natürlich waren alle Augen an diesem Tag vor allem auf die 63 gerichtet: Durch einen sehr guten Boxenstopp hatte Andrea Caldarelli schon einigen Boden gutgemacht, als er auf die Strecke ging, dann konnte der Italiener durch sehenswerte Überholmanöver noch weitere Plätze gewinnen: „Kurz bevor ich ins Auto gestiegen bin, habe ich an die Punkte und die Meisterschaft gedacht. Ich wusste, dass ich eine kleine Chance zum Überholen und zum Attackieren habe. Als das Team mir gesagt hat, dass ich auf Platz drei liege und die zwei da vorne doch ein ganzes Stück weg sind, habe ich nur noch versucht, meine Position zu halten. Ich habe meinen Stint wirklich genossen: Am Anfang war es ein schöner Kampf mit den anderen und dann ging es eben nur noch darum, den Platz zu verteidigen. Wir haben nicht mit großem Reifenabbau zu kämpfen gehabt, die Reifen waren während des gesamten Stints ziemlich konstant.“ Wie alle anderen im Team war der Lamborghini-Werksfahrer am Ende natürlich überglücklich: „Wir hatten eine tolle Saison, haben nicht viele Fehler gemacht und das ist das Ergebnis. Ich bin wirklich glücklich und stolz darauf, was wir erreicht haben, vor allem, weil ich ja erst im März ins Team gekommen und vorher noch nie GT3 gefahren bin...“
Mirko Bortolotti absolvierte den letzten Stint, seine Hauptaufgabe war es dabei, das Auto auf Platz drei sicher ins Ziel zu bringen. „War es ein Spaziergang? Na ja, von außen mag es vielleicht so ausgesehen haben, aber in Wirklichkeit ist es dann doch ein wenig anders. Irgendwie ist man vor dem Beginn eines Rennens doch immer etwas nachdenklich, und das war heute nicht anders. Obwohl zu dem Zeitpunkt, als ich einstieg, ja der Bentley ausfiel und wir die Gesamtwertung schon sicher hatten. Aber es ging noch um den Endurance Titel. Ich wollte, dass wir das bestmögliche Rennen fahren und das haben wir glaube ich geschafft.“
Nach der Zielflagge und insgesamt 6309 Rennkilometern in der kompletten Saison der Blancpain GT Serie für das Auto mit der Nummer 63 konnte Teamchef Gottfried Grasser nur noch feiern: „Was für ein Erfolg! Es ist unglaublich, nun in der Blancpain GT Series den Fahrer- und Teamtitel in der Gesamtwertung gewonnen zu haben und sogar noch den Endurance-Fahrertitel mit diesem top Rennen hier geholt zu haben. Einen ganz besonderen Dank möchte ich hiermit an mein ganzes unermüdliches Team aussprechen, unseren top Fahren, meiner Freundin, die immer hinter mir steht, meiner Familie, die mich immer unterstützt hat und ganz besonders an Giorgio Sanna, unseren Lamborghini Motorsport Chef, der von Anfang an immer an uns geglaubt hat. Wir freuen uns schon auf 2018!“