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DMV GTC
02.08.2017

Triumph für Praga beim DMV GTC in Most

Mit zwei Siegen endeten die beiden Rennen des DMV GTC im tschechischen Most für das Team Praga Cars und ihrem Piloten Ales Jirasek. Zweimal Zweiter wurde ein starker Tommy Tulpe im Audi R8 LMS von HCB Rutronik Racing.

„Wir haben ein sehr ereignisreiches Wochenende hinter uns gebracht. Und auch wenn es zwei Siege für Jirasek gab, so war es doch jederzeit spannend und die Teams und Piloten mit ihren Rennen überwiegend zufrieden. Gerade die Aufholjagd von Jirasek in Rennen 1 war klasse“, so DMV GTC-Organisator Ralph Monschauer.

Nachdem Ales Jirasek den favorisierten Praga im Freien Training noch zur Bestzeit trieb, konnte Tommy Tulpe in Qualifying 1 die Pole Position einfahren. In Q2 war es dann wieder der Tscheche mit dem Sportwagen, der vorne lag. Dabei hatte er mit dem Praga auf der Strecke in Most mit vielen Kurven eindeutig einen Vorteil gegenüber den GT3-Autos.

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Rennen 1 wurde am Samstagmorgen auf dem 4,212 Kilometer langen Autodrom Most ausgetragen. Bei besten Bedingungen sah man eine fulminante Aufholjagd von Ales Jirasek.

Lange konnte Tommy Tulpe das Rennen anführen und Jirasek auf Distanz halten. Zehn Minuten vor Ende des 11. Saisonlaufes musste der Pilot des Audi R8 LMS den Tschechen aber dann passieren lassen und freute sich am Ende über Platz zwei in der Gesamtwertung. Der Podiumsplatz bedeutet aber gleichzeitig, dass Tulpe in der Klasse 10 ganz oben auf dem Treppchen stand und damit volle Punkte in der Meisterschaft erhielt. Und nur das zählt am Ende des Tages.

Dahinter tobte fast von Beginn an ein Zweikampf zwischen Benni Hey (Porsche 991 GT3 R) und Egon Allgäuer (Audi R8 LMS ultra). Nachdem Jirasek im Praga an dem Duo vorbei war und sich an die Verfolgung von Tommy Tulpe machte, war der Weg zum Showdown zwischen dem Porsche und Audi frei. Schon gegen Mitte des Rennens meldete Allgäuer kleinere Probleme an der Hinterachse, konnte durch harten Kampf aber Benni Hey weiter hinter sich lassen. Sechs Runden vor der Zielflagge dachte man dann schon, dass sich Benni Hey vorbeigepresst hatte, doch Allgäuer konterte im Kurvengeschlängel abermals und wehrte sich weiter. Doch in der der letzten Runde war es dann soweit. Mit abbauenden Reifen verbremste sich der Audi etwas und somit kam Benni Hey auf Platz drei ins Ziel und gewann die Klasse 8 vor Allgäuer. „Das hat Spaß gemacht und natürlich freue ich mich sehr über den Sieg. Dazu noch volle Punkte für die Meisterschaft.“

Ganz stark unterwegs war wieder einmal Evi Eizenhammer. Mit dem in der Klasse 10 startenden Audi R8 LMS von HCB Rutronik Racing kam sie bestens zurecht und holte sich Platz zwei in der Klasse. Dazu kam sie noch auf den hervorragenden fünften Platz im Gesamtklassement. „Ein tolles Rennen mit einer anderen Ausgangslage. Ich wurde lange Zeit von Dennis Waszek gejagt und musste mich wehren. Sonst bin ich eigentlich dahinter.“

Für Waszek wäre vielleicht mehr möglich gewesen. Doch er hatte Anfang des Rennens Probleme mit dem Getriebe und drehte sich. Dadurch musste er eine Aufholjagd von hinten beginnen, die den Ferrari 430 bis auf Platz sechs brachte. Platz sieben ging an den Österreicher Alois Rieder im Porsche 997 GT3 R, der in der Klasse 8 hinter Hey und Allgäuer auf Rang drei fuhr und damit gute Meisterschaftspunkte sammelte. In der Pro AM-Wertung konnte er zusätzlich vor Andy Prinz (Audi R8 LMS ultra) gewinnen.

Pech hatten Antonin Herbeck, Max Aschoff und Karlheinz Blessing. Schon kurz nach dem Start waren ihre Rennen beendet. „Wir hatten ein Problem mit den Gängen beim Porsche 991 GT3 Cup“, so Blessing. „Ich habe das schon beim Qualifying am Morgen bemerkt und auch bei der Fahrt zur Startaufstellung. Am Ende ging es nicht mehr.“ In der Klasse 7 gewann somit abermals Thomas Langer im Porsche 991 GT3 Cup.

Bei Max Aschoff war es ein Rennunfall kurz nach dem Start, als er von Benni Hey berührt wurde und sich dadurch ins Kiesbett drehte. Schade, denn eine vordere Position wäre absolut möglich gewesen. „Wir haben letzten Jahr hier in Most unser allererstes Rennen überhaupt bestritten. Wäre natürlich schön gewesen, wenn wir ins Ziel gekommen wären. Aber so gibt es ja noch Rennen 2 und gestern waren wir ja im DUNLOP 60 schon Dritter der Gesamtwertung“, so Max Aschoff.

Das größte Pech hatte aber sicherlich Antonin Herbeck. Bei seinem Heimrennen führte err das Feld an und konnte seinen Vorsprung zu Beginn sogar ausbauen. Dann allerdings drehte er sich und dabei ging das Auto aus: „Ich bekam es zunächst nicht mehr an und dann war das Rennen gelaufen“, so Herbeck.

Rennen 2 am Samstagnachmittag war eine klare Angelegenheit für Ales Jirasek. Nach 19 Runden siegte er vor Tommy Tulpe und Antonin Herbeck. Für den Prager Herbeck war es ein versöhnlicher Abschluß des Rennwochenendes in seiner Heimat. Und da freute sich natürlich auch die Familie über den Platz auf dem Siegerpodest.

Für Tommy Tulpe war es ein hervorragendes Rennwochenende. Nach dem Sieg im DUNLOP 60 und Platz 2 in Rennen 1, holte er sich erneut den Klassensieg. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis hier in Most. Dabei ist die Strecke nicht einfach. Es gibt viele anspruchsvolle Kurven, in denen man sich keinen Fehler erlauben darf.“

Souverän auch die Vorstellung von Fabian Plentz (HCB Rutronik Racing). Mit einem weiteren Sieg in der Klasse 8 baute er mit seinem Audi R8 LMS ultra die Meisterschaftsführung für sich und seinen Partner Egon Allgäuer weiter aus.

Dahinter tobte lange Zeit ein Kampf zwischen Benni Hey und Max Aschoff. Aschoff schien mit dem Praga R1T schneller zu sein, doch vorbei kam er über die gesamte Renndistanz zunächst nicht. Am Ende kam es, wie es oft kommt. In der letzten Runde berühren sich Benni Hey und Max Aschoff und der Porsche pflügt durch die Wiese. Dort dreht er sich und bleibt mit abgestorbenem Motor auf der Strecke stehen. Erst nach ein paar Anläufen springt das Auto wieder an. Doch da ist es zu spät und Hey bleibt nur Gesamtplatz 10 und Platz vier in der Klasse. Max Aschoff kam noch auf Rang fünf.

Dennis Waszek hatte diesmal keine Probleme und kam im Rennen auf Platz sechs an. Damit schaffte er den Sprung als Dritter auf das Siegerpodest der Klasse 10. Etwas besser in der Klasse platziert war Lars Pergande. Nachdem es sowohl im Rennen 1 als auch DUNLOP 60 einen Ausfall gab, lief es diesmal wieder wie am Schnürchen mit seinem BMW Z4 GT3. Teamchef Michael Bartels stellte Pergande ein Top-Auto zur Verfügung mit dem er nicht nur Zweiter der Klasse 8 wurde, sondern auch die ProAM-Klasse vor Alois Rieder gewann. In der ProAM der Klasse 10 war Evi Eizenhammer siegreich, die auf Gesamtplatz acht kam und Vierte der Klasse 10 wurde.

Nach 12 Rennen führen Fabian Plentz/Egon Allgäuer die Meisterschaftswertung mit 251 Punkten an. Dahinter Teamkollege Tommy Tulpe mit 238 Punkten. Benni Hey (199) und Thomas Langer (186,25) folgen auf den weiteren Plätzen. Doch noch gibt es vier Rennen, in denen insgesamt 100 Punkte zu vergeben sind. Da am Ende auch zwei Streichresultate abgezogen werden, die aus unterschiedlichen Rennwochenenden herangezogen werden müssen, ist noch nichts entschieden. Auch Lars Pergande hat mit Platz fünf noch Chancen weiter nach vorne zu kommen.

„Die Stimmung war wieder grandios. Schon das ganze Jahr über sind die Bedingungen für die Teams ideal. Wir haben sehr viel Fahrtzeit – in Most waren an zwei Tagen über sechs Stunden möglich. Wir starten aus den Boxen zu den Rennen und die Bedingungen von der Organisation sind perfekt. Jetzt müssen wir nur noch weitere GT3- und Cup-Porsche von uns begeistern. Aber ich bin überzeugt, dass wir mit unserem langfristigen Konzept genau richtig liegen“, so Veranstalter Ralph Monschauer abschließend.

Weiter geht es mit dem siebten Rennwochenende im belgischen Zolder. Am 8./9. September 2017 werden dort die Rennen 13 und 14 ausgetragen.