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DTM
27.09.2017

Lexus und Nismo fahren beim DTM-Finale

Auf einen besonderen Leckerbissen können sich die Fans beim DTM-Finale vom 13. bis 15. Oktober in Hockenheim freuen: Die japanische SUPER GT-Serie entsendet zwei Fahrzeuge, die am Samstag und Sonntag Demonstrationsrunden im Renntempo fahren werden. Der Auftritt von je einem Lexus und einem Nismo gibt den Motorsportfans einen Vorgeschmack auf die Zeit, wenn beide Serien nach identischem Reglement fahren und sich direkt miteinander messen können.

„Das ist eine große Ehre für uns. Ich freue mich, dass erstmals SUPER GT-Autos im Rahmen der DTM auftreten“, sagte DTM-Chef Gerhard Berger. „Das ist nicht nur ein besonderes Schmankerl für unsere Fans, es ist auch ein starkes Zeichen für die Zukunft der DTM und ein Signal, wie ernst die Kooperation mit der japanischen GTA-Organisation sowie den drei Herstellern der Serie zu nehmen ist“. In der Serie ist neben Lexus und Nismo, der Rennsportmarke von Nissan, noch Honda vertreten.

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Die Delegation aus Japan wird angeführt von GTA-Präsident Masaaki Bandoh. „Wir freuen uns auf den Auftritt unserer Autos in Hockenheim. Er ist Beweis der engen Verbundenheit zwischen SUPER GT und DTM. In beiden Serien treten weltweit führende Automobilhersteller an“, sagt Bandoh. Natürlich sollen den Fans in Japan die DTM-Autos keinesfalls vorenthalten bleiben: Es ist geplant, dass die DTM im Gegenzug Autos zum SUPER GT Finale nach Motegi (11./12. November) entsendet.

In Hockenheim erhalten die Fans an allen drei Veranstaltungstagen einen Eindruck von den spektakulären, ca. 620 PS starken Boliden. Der Lexus LC500 und der Nissan GT-R sollen freitags 30minütige Testfahrten bestreiten, während sie sich am Samstag und Sonntag jeweils 15 Minuten auf der Strecke im Renntempo präsentieren. Der Auftritt wird in den offiziellen Zeitplan der Veranstaltung integriert. Welche Fahrer die Gastautos fahren werden steht noch nicht fest.

Die DTM-Dachorganisation ITR und die GTA als Betreiber der in Japan beliebten SUPER GT-Serie kooperieren seit Jahren. Die technischen Reglements der beiden Serien sind bereits heute in vielen Bereichen deckungsgleich. Bauteile aus dem kostensparenden Gleichteilekonzept sind auch in den japanischen Autos verbaut. Ziel ist es, dass ab 2019, wenn das neue DTM-Reglement in Kraft tritt, die Fahrzeuge beider Serien nach dem gemeinsam erarbeiteten, sogenannten „Class One“ -Reglement gebaut sein werden.

„Die Arbeit am neuen Reglement läuft auf Hochtouren“, berichtet Berger, der begeistert ist von der unkomplizierten und konstruktiven Zusammenarbeit mit der GTA und den japanischen Herstellern der SUPER GT. Nach dem angekündigten Ausstieg von Mercedes zum Saisonende 2018 hatten Audi und BMW jüngst ein Bekenntnis zur DTM mit Class One-Reglement abgegeben und die Entwicklung neuer Motoren angekündigt.

Basis des 2019 in Kraft tretenden Reglements ist das DTM-Regelwerk von ITR und dem Deutschen Motor Sport Bund (DMSB). Das Class One-Reglement wird gemeinsam mit den japanischen Partnern erarbeitet. und hat vier Fokusfelder: Kosteneffizienz, spektakulärer Motorsport, Sicherheit sowie moderne Motoren.


Kosteneffizienz

Die notwendigen Kosten für einen wettbewerbsfähigen Einsatz der Fahrzeuge sollen sich auf einem Niveau bewegen, das es ermöglicht, die Einsatzkosten über Sponsoring zu refinanzieren. So sollen beide Serien ab 2019 nicht nur für Hersteller, sondern auch werksunterstützte Privatteams interessant sein. Berger: „Wir wollen die Balance finden zwischen technisch anspruchsvollen Autos, mit denen Hersteller ihre Kompetenz beweisen, und Rennfahrzeugen, die ohne Heerscharen von Ingenieuren eingesetzt werden können.“


Spektakulärer Motorsport

DTM und SGT bieten schon heute Profirennsport auf höchstem Niveau. Dies soll auch in Zukunft die oberste Maxime sein. Die Autos der nächsten Generation werden dabei mindestens so spektakulär aussehen wie die aktuellen Fahrzeuge. Das Serienpendant des Rennautos gibt weiterhin klar erkennbar die Karosserielinie vor, während speziell die Anzahl der crashgefährdeten oder für den Fan nicht sichtbaren Aerodynamik-Anbauteile reduziert wird. Berger: „Wir wollen leistungsstarke Rennwagen, die den Fahrer fordern.“


Sicherheit

Bereits die heutigen DTM- und SGT Autos zählen zu den sichersten Renntourenwagen im Motorsport. Das hat der schwere Unfall von Gary Paffett und Mike Rockenfeller beim Rennen am Norisring gezeigt, der glimpflich ausging. Die von ITR und DMSB und GTA selbst auferlegten Sicherheitsanforderungen sollen dennoch weiter erhöht werden. Das Kohlefaser-Monocoque, das den Fahrer umschließt, bleibt bestehen, die Crash-Strukturen an Front, Heck und Seiten werden noch höheren Anforderungen unterzogen.


Moderne Motoren

High Performance trotz Downsizing: Herzstück der DTM und SGT Autos des Jahrgangs 2019 wird ein Vierzylinder-Turbomotor mit zwei Litern Hubraum sein. Für einige Bauteile des modernen Aggregats, das jeder Hersteller selbst entwickelt, werden Abmessungen und Materialien vorgeschrieben, um die Entwicklungskosten zu reduzieren und für ausgewogenen Leistung im Bereich von mehr als 600 PS zu sorgen. Die SUPER GT-Fahrzeuge verfügen bereits über Vierzylinder-Turbomotoren, während in der DTM derzeit noch V8-Motoren zum Einsatz kommen, die konzeptionell auf das Jahr 2000 zurückgehen. Die japanischen Autos beweisen bereits: Auch Vierzylinder-Motoren haben einen spektakulären Sound.

Ein Augenmerk wird bei den modernen Motoren auch auf den Umgang mit Emissionen gerichtet. Bei Rennmotoren, die ausschließlich auf Hochleistung ausgelegt sind, gilt die Abgasreinigung heute noch als Herausforderung. Während bei internationalen Rennserien keine Katalysatoren zum Einsatz kommen gehören diese bereits seit dem Jahr 2000 zur DTM. Müssen die Katalysatoren heute noch aus Sicherheitsgründen an die Belastungen der V8-Hochleistungsmotoren angepasst werden, so soll mit den Katalysatoren der Abgassysteme der modernen Motoren eine deutliche Verbesserung in der Abgasreinigung erreicht werden

Mit der neuen Motorengeneration ab 2019 soll ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. So werden Fahrzeugkonzept und Motoren für 2019 auch für die Adaption eines Hybridsystem ausgelegt. Es gilt glaubhafte Lösungen zu finden, so dass weder teure und technisch hochkomplexe Systeme zum Einsatz kommen, noch Systeme, die aufgrund ihres hohen Batteriegewichts keinen Mehrwert bringen und die Rennfahrzeuge langsamer machen.
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