DTM
13.05.2017
Vorgestellt: LKW-Fahrer und Gruppenleiter Günter Zäch
Dafür verzichtet Günter gerne auf einige Hobbys wie das Motorradfahren, für das ihm im Sommer nicht viel Zeit bleibt. Denn während der DTM-Saison sind er und seine sechs festangestellten Trucker-Kollegen im Team für rund 110 Tage respektive 25.000 Kilometer in ganz Europa unterwegs, um die Rennautos sowie die Ausrüstung zu den Testfahrten oder den Rennen zu transportieren. Insgesamt kommen neun Lkw zum Einsatz, sieben davon stehen im Fahrerlager und zwei außerhalb - sie transportieren die Kommandostände und Felgen.
„25.000 Kilometer im Jahr sind für einen Lkw-Fahrer relativ wenig“, erklärt Günter. „Das reine Fahren ist dementsprechend auch nur ein geringer Teil unseres Jobs. Die restliche Zeit verteilt sich auf Equipment-Arbeit, Organisation und das Vorbereiten der Räder an der Rennstrecke.“ Jeder der Lkw-Fahrer betreut ein Rennauto mit Rädern und ist somit für die Reifen verantwortlich. „Außerdem sind wir für die Bereitstellung des Benzins an der Rennstrecke zuständig“, fügt Günter hinzu.
Die längste Strecke, die er und seine Kollegen 2017 zurückzulegen haben, ist die viereinhalbtägige Reise nach Moskau. Auch zu den Testfahrten nach Portimao dauerte die Anreise dreieinhalb Tage. „Aber die schönste Strecke, die wir bisher gefahren sind, war 1998, als wir mit unseren Lkw von Miami nach San Francisco gefahren sind. Damals wurden die Trucks noch verschifft, als wir in der FIA GT Meisterschaft fuhren. Das war das interessanteste Erlebnis für mich.“
Zu Günters Arbeitsalltag gehört auch die Kontrolle der beladenen Transporter vor der Abfahrt „Ich achte darauf, dass alle Ersatzteile dabei sind und natürlich auch darauf, dass die Planung stimmt und alles pünktlich an der Rennstrecke ankommt.“ Abgesehen von den Chassis bzw. Monocoques bringt das Team von jeder Komponente mindestens drei Exemplare mit an die Strecke. „Theoretisch könnte man also, bis auf das Chassis, drei Autos bauen“, erklärt Günter.
Mit der Zeit entwickelt sich auch ein besonderes Verhältnis zu den DTM-Fahrern, vor allem wenn sie ihre Umkleidekabine in Günters Truck haben. „Dadurch hat man mit ihnen etwas mehr zu tun, auch privat“, verrät Günter. „Im Großen und Ganzen ist der Draht zu den Fahrern recht gut. Bei Testfahrten hat man generell mehr mit ihnen zu tun, weil sie mehr Zeit haben. An den Rennwochenenden ist es schwieriger, denn da geht der Job natürlich vor.“