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FIA ETCC
02.05.2017

Phänomenaler Saisonauftakt für Rikli Motorsport

Einen nahezu perfekten Start in die Saison 2017 brannte Rikli Motorsport in den Asphalt des königlichen Parks von Monza. Die Titelverteidiger fahren nach der ersten Veranstaltung der Tourenwagen Europameisterschaft (FIA ETCC) als Führungsmannschaft zurück nach Wangen an der Aare.

Peter Rikli #12: Dass das Autodromo Nazionale Monza zu seinen Lieblingsstrecken zählt, betonte Peter Rikli im Zeittraining. Er stellte seinen Honda Civic mit fast 0,3 Sekunden Vorsprung auf die Pole-Position. Der Eidgenosse hielt im Qualifying auch seinen Teamkollegen Christjohannes Schreiber knapp hinter sich. „Das Auto läuft perfekt. Wir sind gut aufgestellt für den ersten Lauf“, meinte Peter Rikli.

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Im ersten Rennen waren die beiden Rennboliden aus dem Hause Rikli Motorsport das Maß der Dinge. Peter Rikli führte bis in die letzte Runde das Feld an, überquerte als Zweiter die Ziellinie und wurde letztlich als Dritter gewertet. Er hatte seitens der Rennleitung noch eine Zeitstrafe von fünf Sekunden wegen einer inkorrekten Startposition erhalten. Seine kurze Zwischenbilanz galt dem neuen Reifentypen: „Die Reifen sind überhitzt. Das Setup muss entsprechend angepasst werden.“

Obwohl er vom sechsten Startplatz das Rennen aufgenommen hatte, führte der Wangener auch den zweiten Wertungslauf schon nach den ersten Metern an. Er verbuchte binnen 18 Rennminuten die schnellste Rundenzeit und überquerte knapp vor seinem Teamkollegen Christjohannes Schreiber den Zielstrich. Durch eine zweite Strafe von zehn Sekunden ward er jedoch als Zweiter gewertet.

Peter Rikli: „Es ist jetzt müßig zu debattieren, ob die Strafen gerechtfertigt sind oder nicht. Am Start zum zweiten Rennen musste ich einem stehen gebliebenen Fahrzeug über die Wiese ausweichen, was mir als Vorteil angerechnet wurde. Am Ende zählt das Gesamtergebnis. Und wir schauen nach vorn. Ich freue mich auf den Hungaroring.“ Mit 17 Punkten steigt Peter Rikli auf Rang drei in die Tabelle ein.

Christjohannes Schreiber #91: Der erste Tabellenführer der Saison ist Christjohannes Schreiber, der sich in Monza als perfekter Neuzugang im Team erwies. Der Bündner hatte sich bis zum Qualifikationstraining auf dem 5,793 km langen norditalienischen Rundkurs in die Spitzengruppe der Meisterschaft vorgearbeitet und stellte seinen Honda Civic in die erste Startreihe, gleich neben den Teamkollegen Peter Rikli.

Im Rennen am Sonntagmorgen heftete sich der junge Honda-Pilot an die Fersen seines Teamkollegen, strich die schnellste Rennrunde ein und rang Peter Rikli in der letzten Runde die Führung ab. Ihn ereilte jedoch ebenfalls die Fünf-Sekunden-Strafe wegen eines Vergehens in der Startbox, so dass er den Sieg Petr Fulin überlassen musste. „Das ist völlig frustrierend, wenn Du glaubst, Du hättest gewonnen und erfährst an der Box, dass es nicht so ist“, gab der Schweizer zu Protokoll, ließ sich allerdings nicht demotivieren.

Von Rang sieben in den zweiten Schlagabtausch gestartet, katapultierte sich Christjohannes Schreiber nach einem kurzen Kampf mit Petr Fulin auf Rang zwei. Im Windschatten von Peter Rikli fuhr er seinem Sieg und der Gesamtführung entgegen. Die Bilanz des Meisterschaftsführenden fällt daher insgesamt positiv aus: „Am Ende überwiegt natürlich die Freude. Das Team hat einen unglaublichen Job gemacht und ich will mich auf jeden Fall bedanken. Man spürt, dass jeder Alles für das Ziel gibt. Das schafft Vertrauen.“

Teamchef Erwin Rikli ist nach dem Auftakt erleichtert: „Wir haben heute, trotz ein paar Stolpersteinchen, nahtlos den Anschluss an die vergangene Saison geschafft. Das stimmt sehr zuversichtlich, was die kommenden Rennen betrifft.“ Die Läufe drei und vier des FIA ETCC finden bereits in zwei Wochen auf dem Hungaroring statt. Der neue Tabellenführer weiß, dass dort die Karten neu gemischt werden: „Ich habe Budapest als anspruchsvollen Rennkurs mit einer ganz anderen Streckencharakteristik als Monza und vielen eher langsamen Passagen in Erinnerung. Ich wage noch keine Prognose.“
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