FIA WEC
19.11.2017
Porsche-Piloten Zweite in der Weltmeisterschaft
Auf dem 5,407 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs in der Nähe von Manama, der Hauptstadt des Königreichs am Persischen Golf, starteten die zwei 911 RSR eher verhalten in das letzte Rennen des Jahres. Erst als die Ingenieure der Startnummer 91 Kévin Estre nach dem ersten Boxenstopp mit einer neuen Reifenstrategie zurück auf die Strecke schickten, zeigte der 911 RSR die erhoffte Performance. Der Franzose überzeugte mit einer sehenswerten Aufholjagd, ging in einem spektakulären Überholmanöver an zwei Ferrari gleichzeitig vorbei und kämpfte sich Platz um Platz nach vorne. Nach zwei Stunden lag er in Führung. Sein Teamkollege Michael Christensen ging als Dritter zurück auf die Strecke, war kurz darauf bereits Zweiter und mitten in der Verfolgung des Spitzenreiters. Doch nach der Hälfte der Distanz presste sich ein LMP1-Toyota im toten Winkel am 911 RSR vorbei und schickte diesen unsanft ins Aus. Damit waren alle Hoffnungen auf den ersten Sieg der neuen GT-Speerspitze aus Weissach in der Weltmeisterschaft zerstört.
Als Zuschauer mussten Michael Christensen und Kévin Estre in der Box mit ansehen, wie der Kampf um den Sieg ohne sie entschieden wurde. Doch für sie sprangen ihre Teamkollegen Richard Lietz und Frédéric Makowiecki in die Bresche. Nach einem schwachen Start streckenweise am Ende des GTE-Pro-Feldes fahrend, wurden die Titelkandidaten im 911 RSR mit der Startnummer 91 immer stärker. Eineinhalb Stunden vor dem Ziel hatte sich Frédéric Makowiecki bereits auf den zweiten Platz hinter dem führenden Ferrari vorgekämpft. Doch in der letzten Rennstunde konnte er dieses Leistungsniveau nicht mehr halten. Trotz harter Gegenwehr musste er erst den zweiten Ferrari und dann auch noch einen Ford passieren lassen. Den zweiten Platz in der WM-Fahrerwertung als Lohn für die starke Leistung des ganzen Teams in dieser Saison und in diesem spannenden Saisonfinale gab er allerdings nicht mehr aus der Hand.
Für das Porsche-Kundenteam Dempsey Proton Racing beendeten Porsche-Junior Matteo Cairoli (IT), Christian Ried (Schönebürg) und Marvin Dienst (Lampertheim) die Saison als Zweite in der FIA World Endurance Trophy. In Bahrain kamen sie mit dem 911 RSR des Modelljahres 2015, mit dem sie in dieser Saison bei den Rennen auf dem Nürburgring und in Mexiko die Klasse GTE-Am gewonnen haben, als Vierte ins Ziel.