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FIA WEC
06.09.2017

Stefan Mücke in Mexiko: Starke Pace bleibt unbelohnt

Die FIA World Endurance Championship machte vergangenes Wochenende Station auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez – einen von zwei aufeinander folgenden Übersee-Rennen in Amerika. Das Ford Chip Ganassi Racing-Team um den Berliner Stefan Mücke reiste an die 2.285 Meter über Normalnull gelegene Strecke, um sich der spektakulären Herausforderung für Mensch und Maschine zu stellen. Im folgenden Interview beantwortet Stefan Mücke fünf Fragen zum Rennwochenende in Mexiko.

Stefan, wie fällt dein Resümee zum vergangenen Rennwochenende aus?
Stefan Mücke: „Das gesamte Rennwochenende war ein ziemlich turbulentes. Wir sind leider nicht mit den Resultaten aus Mexiko abgereist, die wir uns erwünscht haben. Die starke Pace, die wir über das gesamte Wochenende an den Tag gelegt haben, wurde am Schluss leider nicht belohnt. Auf der Habenseite haben wir auf jeden Fall die Tatsache, dass wir auch auf Kursen, die uns auf dem Papier nicht sonderlich entgegenkommen, um die vorderen Plätze mitkämpfen können.“

Der Autódromo Hemanos Rodríguez stellt eine besondere Herausforderung für Mensch und Maschine dar...
Stefan Mücke: „Ja, das Material wird schon auf eine extreme Härteprobe gestellt. Durch die hoch gelegene Strecke ist die Luft sehr dünn und entsprechend wenig Abtrieb hat man. Dadurch hatten wir vergangenes Jahr Probleme, die Reifen ins Arbeitsfenster zu bekommen. Dieses Mal hatten wir das alles aber ganz gut im Griff. Dennoch hatten wir auch diesmal einen Topspeed-Nachteil. Die Strecke ist von den Kurven her zwar eher langsam, was unserem Auto entgegenkommt. Aber auf der langen Start-/Zielgeraden haben wir vor allem auf die Aston Martin viel Zeit verloren.“ 

Ihr habt das Rennen von Startplatz vier in Angriff genommen und wart über weite Strecken der sechs Stunden auf Podiumskurs...
Stefan Mücke: „Ich habe das Rennen für uns eröffnet, war vom Fleck weg gut unterwegs und konnte den vierten Startplatz zunächst halten. Unser Schwesterauto war einen Tick langsamer unterwegs, weswegen wir die Positionen im zweiten Stint getauscht haben. Der Aston Martin und der Ferrari vor uns waren vom Speed her leider nicht zu knacken, aber wir waren im Kampf um den letzten Platz auf dem Podium gut dabei.“ 

Wieso hat es für einen Platz auf dem Siegertreppchen nicht gereicht?
Stefan Mücke: „Leider hatte mein Teamkollege einen leichten Kontakt mit einem Ferrari im Kampf um Platz drei gehabt. Dabei ist die Spurstange unseres Ford GT gebrochen. Er rettete sich an die Box und das Team hat einen unglaublichen Job geleistet, das defekte Teil auszutauschen. Das war richtig beeindruckend, wie schnell und sauber sie gearbeitet haben. Dennoch haben wir dadurch unter dem Strich drei Runden verloren. Es ist ärgerlich, dass wir den Vorfall hatten. Andererseits bin ich für die verbleibenden Rennen sehr positiv gestimmt, denn unser Renntempo war da – von Anfang an. Und das auf einer Strecke, die dem Ford GT traditionell nicht besonders liegt.“ 

In weniger als zwei Wochen geht es für dich nach Austin/Texas zum sechsten Saisonlauf. Was erwartest du dir dort?
Stefan Mücke: „Den Double-Header in Amerika schließen wir mit dem kommenden Rennen in Austin ab. Die Strecke sollte uns vom Layout eher entgegenkommen als vergangenes Wochenende in Mexiko. In kurvigen Passagen sahen wir die ganze Saison über sehr gut aus. Zudem erwarten wir bis dahin einige Anpassungen der Balance of Performance. Unser Geschwindigkeitsnachteil auf den Geraden war zuletzt eklatant. Daher sollten wir auch auf der langen Start-/Zielgeraden ziemlich gut aussehen. Ich sehe uns bestens gerüstet und freue mich auf Texas.“