Wenig Manpower, dafür große Hoffnungen: „Es wäre schön, wenn Laurin vielleicht mal auf dem Siegerpodest steht“, sagt Vater Harald lächelnd: „Und noch viel schöner wäre, wenn ich nebendran stehen könnte.“ Die beiden bilden ein echtes Vater-Sohn-Gespann in der Highspeedschule des ADAC. Was sich viele vielleicht in ihren Träumen vorstellen, setzen die Heinrichs in diesem Jahr konsequent um. Mit Spaß und Leidenschaft, aber auch mit einer gewissen Portion Ehrgeiz.
Natürlich wissen die Heinrichs trotz aller Euphorie, dass es in der ADAC Formel 4 eng zugeht und auf der Rennstrecke keine Geschenke gemacht werden. „Der Druck ist nicht so groß. Wir wollen Spaß haben“, sagt Heinrich senior: „Dann kann alles, was wir abliefern, nur ein Erfolg sein. Wenn man mit einer kleinen Erwartung rangeht, kann alles nur noch besser werden.“
Laurin Heinrichs großes Vorbild: ADAC Formel 4-Schirmherr Sebastian Vettel
Genau das macht den Reiz für das Vater-Sohn-Duo aus, und um vielleicht doch zu überraschen, arbeitet insbesondere der ehemalige Kartpilot Laurin hart. „Die ADAC Formel 4 ist körperlich eine ganz andere Herausforderung, es werden im Gegensatz zum Kartfahren andere Partien stark belastet“, sagt der 15-Jährige: „Beim Kart waren es meistens nur 20-Minuten-Rennen. Das ist in der ADAC Formel 4 anders, und daher ist es schon nötig, dass man ins Fitnessstudio geht und sich entsprechend gut vorbereitet.“ Heinrich, der sein Abitur 2019 anstrebt, hat ein namhaftes Vorbild. Sebastian Vettel, viermaliger Formel-1-Weltmeister und Schirmherr der ADAC Formel 4, hat Laurin Heinrich besonders beeindruckt. „Vor allem, dass er nicht zu oft ausgefallen ist und unnötig Punkte weggeschmissen hat“, meint der Gymnasiast: „Er kann gut mit Kopf fahren. Und das zeichnet auch einen guten Fahrer aus, finde ich. Da sehe ich schon Parallelen zwischen uns beiden.“
Angst vor den großen Teams und den etwas erfahreneren Piloten haben die Heinrichs nicht, da sind sich alle Beteiligten einig. „In einigen Punkten haben andere bestimmt einen Vorsprung. Aber vom technischen Know-how trauen wir uns das zu. Und ich muss auch sagen, ich trau es auch meinem Sohn Laurin zu, dass er eine gute Leistung abliefert“, meint Harald Heinrich, der seinem Junior allerdings wohl eher keine Tipps auf der Rennstrecke geben kann: „Wir fahren zusammen schon ewig Kart. Aber wenn sie als 47-Jähriger von einem 15-Jährigen alle drei Runden überrundet werden, dann spricht man nicht mehr von Erfahrung, dann kommt die Einsicht.“