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Formel 4
02.05.2017

BWT Mücke Motorsport feiert Doppelsieg in Oschersleben

Der Startschuss zur dritten Saison der ADAC Formel 4 fiel dieses Wochenende in der Motorsport Arena Oschersleben. 20.000 Zuschauer wohnten dem Spektakel am ersten Rennwochenende bei. Für das BWT Mücke Motorsport-Team begann das neue Jahr nach Maß. Das letzte Rennen dominierten zwei Piloten des Berliner Rennstalls. Lirim Zendeli gelang in beeindruckender Manier sein erster Sieg in der ADAC Formel 4.

Dahinter reihte sich Oliver Söderström ein und bescherte BWT Mücke Motorsport den dritten Doppelsieg in der Nachwuchsserie des ADAC. Sophia Flörsch überzeugte mit dem besten Qualifying ihrer Karriere im Formelsport und einer starken Pace in den drei Rennen. Youngster Tom Beckhäuser rundet das positive Bild mit stetig besseren Rundenzeiten und steiler Lernkurve in sämtlichen Sessions und Rennen ab. 

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Die Highlights des Wochenendes 

Erster Doppelsieg: Bereits in den ersten beiden Rennen zeigten Zendeli und Söderström eine starke Leistung. Doch das Meisterstück gelang dem Duo zweifellos im Sonntagsrennen. Der Deutsche ging von Startplatz vier ins Rennen und zog vor der ersten Kurve an seinem Teamkollegen vorbei. „Mein Start war der Hammer. Ich bin gleich an Oliver vorbeigekommen und bezog dann die Spitzenposition, nachdem die beiden vor mir liegenden in der ersten Kurve ins Kiesbett rutschten“, erzählt Zendeli. Die Safety-Car-Phasen im Rennen waren für den Rennverlauf des jungen Deutschen nicht von Vorteil. „Ich habe jedes Mal den Vorsprung, den ich herausgefahren hatte, wieder eingebüßt. Aber die Re-Starts haben perfekt geklappt und Oliver und ich konnten uns schnell vom Rest des Feldes lösen.“ Dass Zendeli seinen ersten Sieg in der ADAC Formel 4 eingefahren hat, kann er immer noch nicht fassen: „Der erste Sieg in der ADAC Formel – das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie viel mir der Sieg bedeutet.“ Nach dem Sieg am Sonntag und den Plätzen sieben und neun in den ersten beiden Rennen liegt Zendeli nun auf dem vierten Rang in der Meisterschaft. 

Podiumsdebüt: Einen starken Eindruck hinterließ Söderström, der das dritte Rennen auf dem zweiten Platz beendet hat – der erste Podestplatz für den jungen Schweden. „Um ehrlich zu sein, habe ich zu Beginn des Wochenendes nicht daran geglaubt, eines der Rennen auf dem Podium zu beenden“, erklärt Söderström. „Ich war bereits nach dem ersten Rennen ziemlich happy, weil ich wusste, dass ich wegen des Reverse Grid von relativ weit vorne in den letzten Lauf starten würde.“ Von Platz drei ging es für Söderström in den letzten Lauf, nachdem er bereits im ersten Rennen unter die Top-Ten gefahren war. Der erste Podestplatz bedeutet dem Schweden viel. „Der zweite Platz ist mir ungemein wichtig und ich möchte ihn meiner Familie widmen, die mich den Winter über bedingungslos unterstützt hat. Mit dem zweiten Platz am ersten Wochenende möchte ich mich für das Vertrauen, das Peter Mücke und das gesamte Team in mich gesetzt haben, bedanken“, so Söderström. 

Mega-Qualifying und Überholmarathon: Sophia Flörsch überzeugte vom ersten Tag an mit beeindruckender Geschwindigkeit. Im Zeitentableau der zweiten Trainingssession stand ihr Name ganz oben. „Ich konnte es nicht glauben, als die Session vorbei war und ich als Schnellste gewertet worden bin“, so die 16-Jährige. „Das war mega und ich war besonders froh über den doch recht deutlichen Vorsprung zum Zweitplatzierten.“ Doch ihr Meisterstück legte Flörsch im Qualifying ab. „Ich habe das Qualifying auf dem dritten Platz beendet, war sogar lange Zeit auf Pole-Kurs. Das war echt ein Wahnsinnsgefühl. Das war das erste Qualifying, bei dem alles gepasst hat.“ Doch die Performance der jungen Pilotin aus Grünwald wurde am Schluss nicht belohnt. Wegen zu hohem Verschleiß der Bremsscheiben wurde Flörsch nachträglich disqualifziert und musste die ersten beiden Rennen von der letzten Startposition in Angriff nehmen. Dass die 16-Jährige die Pace hatte, um ganz vorne mitzukämpfen, bewies sie eindrucksvoll. Im ersten Lauf hat sich Flörsch um zehn Positionen auf den 15. Platz verbessert. Im zweiten Rennen kämpfte sie sich durch das Feld und zog an zwölf Gegnern vorbei. „Ich hatte einige richtig gute Überholmanöver und war megaschnell unterwegs. Das macht mich stolz. Dennoch: Ich bin nicht ganz vorne und genau das ist mein Anspruch“, so Flörsch. 

Steile Lernkurve: Tom Beckhäuser ist der vierte Fahrer im Bunde. Der BWT Mücke Motorsport-Pilot fuhr sein erstes Motorsport-Rennen überhaupt. „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe mich über den Wochenendverlauf stetig verbessert und habe im Laufe des Qualifyings meine persönliche Bestzeit unterboten“, so Beckhäuser. Der junge Tscheche fasste immer mehr Vertrauen in sich und seinen Boliden. „Dadurch habe ich mich vor allem in den schnellen Kurven immer weiter verbessert. Ich mache große Fortschritte, weiß aber auch, dass es noch ein langer Weg bis zur Spitze ist.“ Nachdem Beckhäuser das erste Rennen nicht beendet hat, sah er im zweiten und dritten Lauf die Zielflagge. 

Das sagt Teamchef Peter Mücke: „Der Doppelsieg ist natürlich sehr schön. Das Reverse Grid ist immer auch eine große Chance, noch einmal nachzulegen. Das finde ich grundsätzlich richtig. Für mich ist es dabei wichtig, dass Lirim und Oliver den Doppelsieg nicht geschenkt bekommen haben. Sie sind absolute top Rundenzeiten gefahren und lösten sich nach jedem Re-Start ziemlich schnell vom Rest des Feldes. Das ist für mich der entscheidende Punkt. Die Leistung und Performance des Autos war da. Bezüglich Sophias Rückversetzung muss ich sagen, dass es hier eine Geldstrafe gegen das Team auch getan hätte. Wir machen keinen Hehl daraus, dass wir durch den hohen Verschleiß das Mindestmaß der Bremsscheiben unbeabsichtigt unterschritten hatten, wenn auch nur minimal. Man muss aber auch ganz klar sagen, dass Sophia dadurch absolut keinen Performance-Vorteil hatte. Einem Fahrer das komplette Rennwochenende kaputt zu machen, ist deshalb vielleicht nicht die richtige Entscheidung gewesen.“ 
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