Formel 4
11.07.2017
Fahrerlagergeschichten aus Oschersleben
Viel Bewegung: „Kiwi“ Marcus Armstrong (16, NZ, Prema Powerteam) fuhr seinen zweiten Saisonsieg ein. Felipe Drugovich (17, BR, Van Amersfoort Racing) kürte sich mit Saisonsieg Nummer drei zum Fahrer mit dem meisten Siegen bisher sowie zum Halbzeitmeister. Die Führung in der Gesamtwertung eroberte dank eines dritten Platzes am Sonntag jedoch wieder Juri Vips (16, EE, Prema Powerteam) zurück. Frederik Vesti (15, Van Amersfoort Racing) bescherte dem niederländischen Rennstall im dritten Rennen mit seinem Debütsieg einen erfolgreichen Wochenendausklang. Vesti war dabei exakt 15 Jahre und 177 Tage alt – jünger war bei seinem Premierenerfolg nur David Beckmann: Er war 15 Jahre und 159 Tage alt, als er beim Saisonfinale 2015 in Hockenheim gewann.
Man lernt nie aus: Kurz vor Beginn der Großen Ferien lud der ADAC den Formel-Nachwuchs noch einmal zu einer weiteren Folge seines „Education Programme“ ein, das der ADAC in Kooperation und Abstimmung mit dem Weltverband FIA regelmäßig durchführt. In der Schulung am Freitagnachmittag wurden anhand von Videomaterial der vorangegangenen Rennen noch einmal zahlreiche Rennszenen nach- und aufgearbeitet.
Clean sweep: Mick Wishofer (17, AT) gelang an diesem Wochenende etwas, was es bisher in der Geschichte der ADAC Formel 4 nur selten gab. Der Rookie vom österreichischen Team Lechner Racing gewann die Rookie-Wertung in allen drei Rennen und durfte so am Ende drei Pokale in seine Heimat Wien mitnehmen. Seit Einführung der ADAC Formel 4 gelangen solche „clean sweeps“ bisher nur zwei Fahrern: Zuletzt 2015 gewann David Beckmann (17, damals startend für den ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) jeweils alle drei Rookiewertungen am Nürburgring sowie beim Saisonfinale in Hockenheim. Und auch sein damaliger Teamkollege Mike David Ortmann (17, Ahrensfelde) stand 2015 am Lausitzring dreimal als bester Rookie auf dem Siegerpodest.
Fröhliches Wiedersehen: Joey Mawson (21, AU, Van Amersfoort Racing) und Mike David Ortmann (17, Ahrensfelde, BWT Mücke Motorsport) statteten ihren ehemaligen Kollegen am Wochenende einen Besuch ab. Mawson, Champion der ADAC Formel 4 2016, unterstützte nicht nur seine Van-Amersfoort-Kollegen Felipe Drugovich, Kami Laliberte (17, CA), Louis Gachot (17, GB) und Frederik Vesti bei ihren Rennen, sondern übergab bei der Siegerehrung des dritten Rennens auch die Pokale. „Es ist richtig cool, mal wieder hier zu sein. Das Team war sehr erfolgreich. Und für mich war es eine tolle Erfahrung, als Trainer mal an der Strecke zu sein“, freute sich der Australier, der aktuell ebenso wie Ex-ADAC-Formel-4-Kollege Mick Schumacher (18, Prema Powerteam) in der Formel 3 fährt und ebenso wie Kami Laliberté mit einem neuen Haarschnitt überraschte. Auch Mike David Ortmann ist demnächst wieder im Rennwagen im Einsatz. In Zandvoort absolviert der 17-Jährige Ende Juli sein nächstes Rennen im ADAC GT Masters. In der Junior-Wertung liegt der jüngste ADAC GT Masters-Pilot dieser Saison aktuell auf Rang acht.
Erfolgreiche Umschulung: Nur wenige Meter vom Fahrerlager der ADAC Formel 4 feierte Luca Engstler das wohl erfolgreichste Wochenende seiner noch jungen Karriere. Nach zwei Jahren in der ADAC Formel 4 ist der Engstler-Youngster inzwischen in der ADAC TCR Germany voll angekommen. Dass er in der Formel-Nachwuchsschule des ADAC in den letzten Jahren eine Menge gelernt hat, beweisen seine ersten beiden TCR-Podiumplatzierungen und die Führung in der TCR-Rookiewertung. Um weiter Erfahrung zu sammeln, absolvierte der 17-Jährige auch noch beide Rennen der TCR International Series.
Reißender Absatz: Kaum waren die Autogrammkarten gedruckt, waren sie auch schon wieder vergriffen: Doureid „Dodo“ Ghattas (15, Bonn, Team Piro Interdental) erfreut sich größter Popularität – nicht zuletzt aufgrund seiner Mitwirkung bei der KiKA-Langzeit-Dokumentation „Pole Position“ über Motorsport-Nachwuchstalente, die 2016 und 2017 ausgestrahlt wurde. Der TV-Sender hatte den Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport während seiner Kartkarriere begleitet.
Erfolgreich bestanden: Lirim Zendeli (17, Bochum, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) hat seit kurzem nicht nur sein Abiturzeugnis in der Tasche, sondern hat auch die erste Bewertung der Deutsche Post Speed Academy erfolgreich geschafft. In Oschersleben fuhr der 17-Jährige mit Rang sieben im dritten Rennen erneut in die Punkte. Zu Saisonbeginn hatte er an gleicher Stelle im dritten Rennen seinen ersten Sieg der ADAC Formel 4 geschafft.
Neue Gesichter – Neues Team: Erstmals in der deutschen Nachwuchsformelserie im Einsatz war der Brite Oliver Caldwell. Caldwell, der vorwiegend in der britischen Formel 4 fährt und in der Motorsport Arena für das Berliner Team ADAC Berlin-Brandenburg e.V. am Start war, erreichte bei allen drei Rennen des Wochenendes das Ziel. Erstmals unter der Flagge eines neuen Teams fuhr Laurin Heinrich, der die noch ausstehenden Saisonrennen ebenfalls für das Team Rennsport Rössler bestreiten wird.