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Formel 4
22.05.2017

Fahrerlagergeschichten vom Lausitzring

Zweiter Stopp der ADAC Formel 4: Beim Motorsport Festival am Lausitzring startete der Formelnachwuchs auch in diesem Jahr gemeinsam mit ADAC GT Masters und DTM. Kim-Luis Schramm (19, US Racing), Julian Hanses (19, US Racing) und Felipe Drugovich (16, BR, Van Amersfoort Racing) trugen sich in die Siegerlisten ein, so dass es in der ADAC Formel 4 nach sechs Rennen sechs verschiedene Sieger gibt. Aufgrund eines laufenden Berufungsverfahrens gegen das Team US Racing sind die Ergebnisse der ADAC Formel 4 auf dem Lausitzring allerdings vorläufig.

In drei Wochen geht es auf dem Red Bull Ring in Spielberg weiter, dann stehen vom 9. bis 11. Juni die Saisonrennen sieben bis neun auf dem Programm. 

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Tolle Kulisse: 67.500 Motorsportfans sorgten am Wochenende für eine beeindruckende Kulisse am Lausitzring: Vollbesetzte Tribünen, großer Andrang im Fahrerlager und viel Betrieb an den Info-, Unterhaltungs- und Gastronomieständen. Viele Fans waren mit Zelten und Wohnwagen angereist und sorgten bei Partys und Konzerten für Festival-Stimmung. 

Von Pokal zu Pokal: Erst bekam er den Siegerpokal überreicht, nur wenige Stunden später überreichte er selbst einen. Lucas Auer, Sieger des DTM-Rennens am Samstag und Tabellenführer, unterstützte Norbert Haug bei der Siegerehrung des zweiten Rennens der ADAC Formel 4 und überreichte gemeinsam mit dem Ex-Mercedes-Motorsportchef die Siegerpokale. Wie Haug war am Wochenende auch Peter Mücke als TV-Experte im Einsatz, der darüber hinaus auch als Teamchef sowohl im ADAC GT Masters und in der ADAC Formel 4 alle Hände voll zu tun hatte. 

Für Abwechslung ist gesorgt: Bereits ab Mittwoch geht es für den US-Racing-Piloten Kim-Luis Schramm in neuer Rolle weiter: Dann feiert der 19-Jährige seine Premiere beim ADAC Zurich 24h-Rennen am Nürburgring (25. bis 28. Mai). Im Blick hat Schramm dabei auch schon die weitere Karriereplanung: „Ich fahre vereinzelt VLN-Rennen und auch das 24-Stunden-Rennen, um im nächsten Jahr für größere Autos gerüstet zu sein“, sagte Schramm. Der Fokus, so der Sieger des ersten Rennens am Lausitzring, liege jedoch nach wie vor auf dem Ziel, in der ADAC Formel 4 um den Titel mitzufahren. 

Explosion der Gefühle: Schon nach dem Qualifying mit seiner ersten Pole war der Hildener Julian Hanses euphorisch. Nach seinem Debütsieg in der ADAC Formel 4 gab es dann kein Halten mehr. „Es war eine Explosion von Gefühlen. Ich konnte meine Emotionen nicht zurückhalten, ich musste weinen. Zum ersten Mal hatte sich die harte Arbeit und Vorbereitung ausgezahlt“, sagte der US Racing-Pilot. Die ersten Glückwünsche liefen bei Vater Lothar ein. Dieser – sonst immer vor Ort mit dabei – hatte den Debüt-Sieg des Sohnes nicht miterlebt, nachdem er sich beim ersten Rennwochenende in Oschersleben einen Achillessehnenriss zugezogen hatte. Dank Live-Übertragung der ADAC Formel 4 bei SPORT1 konnte er den Start-Ziel-Sieg seines Sohnes immerhin vom Krankenbett verfolgen. 

Happy Birthday: Doureid „Dodo“ Ghattas konnte sich elf Tage nach seinem 15. Geburtstag am 9. Mai seinen großen Wunsch erfüllen und am Lausitzring endlich sein erstes ADAC Formel 4-Rennen bestreiten. Und nicht nur das: Beim dritten Rennen durfte der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport auch seinen ersten Pokal als bester Rookie in Empfang nehmen. Ein Geschenk im Voraus machte sich Felipe Drugovich. Zwei Tage vor seinem 17. Geburtstag am 23. Mai, stand der Brasilianer am Sonntag nicht nur um dritten Mal in dieser Saison auf dem Podium, sondern feierte mit dem Sieg in Rennen drei auch sein bisheriges Karriere-Highlight – zur großen Freude seiner Familie, die am Lausitzring mit dabei war. 

Deckel drauf: Cédric Piro, der im dritten Jahr im Formelwagen fährt, verriet beim „Meet and Great“ am Sonntag, dass er dem Rennsport auch nach dem Ende seiner Formel-4-Karriere treu bleiben wird. Auf die Frage, wohin sein Weg führt, verriet Piro zumindest soviel: „Mein Auto im kommenden Jahr könnte ein Dach haben.“ 

„Hoher“ Besuch: Mit Matthias Dolderer schaute der „König der Lüfte“ bei den Piloten der Highspeedschule des ADAC vorbei. „Vom Nachwuchs in der ADAC Formel 4 über das ADAC GT Masters bis hin zur DTM – mich begeistert vor allem die Vielfalt bei diesem Event“, sagte der Red Bull Air Race Weltmeister des Jahres 2016, der das Motorsport Festival auch als Inspiration sieht. „Ich habe mal geschaut: Wie läuft es in einem anderen Motorsport? Was können wir vielleicht übernehmen?“ Am 16./17. September kehrt Dolderer mit der Flugsportserie zum Heimrennen an den Lausitzring zurück. 

Gute Aussicht: Aus luftiger Höhe, nämlich auf dem Dach des Team-Trucks, verfolgten Lirim Zendeli und Oliver Söderström vom Team ADAC Berlin-Brandenburg e.V. das ADAC GT Masters-Rennen, in dem ihr Rennstall „Mücke Motorsport“ vertreten war, darunter Ex-Teamkollege Mike David Ortmann, 2016 Dritter der ADAC Formel 4-Gesamtwertung, der inzwischen in das ADAC GT Masters aufgestiegen ist.