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Formel 4
18.05.2017

US Racing-Team: Neue Gesichter, alte Ziele

Ihre Namen kennt wohl jeder Motorsport-Fan. Kein Wunder, schließlich fuhr Ralf Schumacher in der Formel 1 und der DTM, und Gerhard Ungar war über Jahrzehnte in leitender Funktion beim DTM-Programm von Mercedes-AMG aktiv. Nun betreiben die beiden seit der Saison 2016 das ADAC Formel 4-Team US Racing mit Sitz in Kerpen und gehen beim Motorsport Festival Lausitzring (19. bis 21. Mai) mit vier Motorsport-Talenten an den Start. 

Mit Rookiemeister Nicklas Nielsen (20, Dänemark), Fabio Scherer (17, CH) und Julian Hanses (19, Hilden) sind drei neue Fahrer dabei. Kim-Luis Schramm (19, Wümbach), der bereits seit Gründung der ADAC Formel 4 im Jahr 2015 dabei ist, fuhr schon im vergangenen Jahr für US Racing. Die ersten Wochen und Monate in der neuen Konstellation sind gut verlaufen, berichtet Gerhard Ungar: „Die Stimmung ist gut. Die Fahrer und das Team, das passt alles sehr gut zusammen. Man muss nun schauen, dass man das Beste daraus macht.“ 

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Das „Beste“ ist für das Team aber nicht unbedingt nur der Meistertitel. Vielmehr geht es den Teamchefs darum, den Motorsport-Talenten eine „Plattform zu bieten, um erfolgreich in der ADAC Formel 4 zu sein und dann auch weiterzukommen“, erklärt Ralf Schumacher, der Bruder von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher und Onkel des aktuellen ADAC Formel 4-Vizemeisters und heutigen Formel 3-Fahrers Mick Schumacher. 

Beim Saisonauftakt Mitte April in Oschersleben hatte das Team und allen voran Nicklas Nielsen gute Ergebnisse erzielt. Der Däne feierte den Sieg im zweiten Rennen – gleichzeitig sein erster Sieg in der ADAC Formel 4 überhaupt – und fuhr auch zum Abschluss als Neunter in die Punkte, nachdem er zuvor zum Auftakt Zweiter geworden war. Damit reist er mit nur zwei Punkten Rückstand als Zweiter der Gesamtwertung hinter Juri Vips (16, EE, Prema Powerteam) zum Motorsport Festival am Lausitzring. Und auch in der Teamwertung belegt US Racing derzeit den zweiten Rang hinter Titelverteidiger Prema Powerteam. 

„Bei den größeren Teams hat mindestens jedes einen Fahrer dabei, der momentan auch in Frage kommt, um Siege und die Meisterschaft mitzufahren“, sagt Gerhard Ungar, und Ralf Schumacher ergänzt: „Die Saison ist zwar noch lang, aber für das ganze Team und die Fahrer ist es eine gute Motivation und schön, wenn man gleich so gut startet.“ 


Schumacher: „Kartsport als optimales Sprungbrett für ADAC Formel 4“ 

Der 41-Jährige arbeitet nicht nur in der ADAC Formel 4 für den Motorsport-Nachwuchs, sondern engagiert sich auch als Teamchef im ADAC Kart Masters sowie in der neuen ADAC Kart Academy. „Die ADAC Kart-Academy ist für mich ein Riesentool, um junge Menschen für den Kartsport und den Motorsport zu begeistern“, sagt Ralf Schumacher über die neue Nachwuchsschule des ADAC: „Da trifft das Talent auf höchstem Niveau auf Material auf höchstem Niveau, aber eben für den kleineren Geldbeutel und mit der Möglichkeit, im Kartsport Fuß zu fassen. Man muss es möglichst simpel halten, um das Talent in den Vordergrund zu stellen. Das ist wirklich eine tolle Möglichkeit, den Kartsport kennenzulernen, und eine ideale Basis, um den Sprung in die ADAC Formel 4 zu schaffen.“ 

Ralf Schumachers Sohn David fährt derzeit erfolgreich im Kartsport – doch ob es in der Zukunft bald auch wieder einen weiteren Piloten mit dem Namen Schumacher geben wird, darauf will sich der ehemalige Formel-1- und DTM-Fahrer noch nicht festlegen. „Ich habe immer gesagt, dass er alt genug sein muss, um selber entscheiden zu können. Wenn das so weiter geht, wird für ihn sicher die Möglichkeit bestehen, es in der ADAC Formel 4 zu versuchen“, sagt Papa Ralf und fügt lachend an. „Wenn der David ADAC Formel 4 fahren will, wird er sicher bei US Racing fahren. Wo soll er denn sonst fahren? Die Frage stellt sich gar nicht.“