GTC
26.04.2017
Die Eiseiligen beim GTC Saisonauftakt in Oppenrod
Mit dem Rennstart war es dann vorbei mit einer deutlichen Überlegenheit. Das Feld präsentierte sich gewohnt dicht gestaffelt. Vorbei die Zeiten bei dem man ein Langstreckenrennen nur Problemlos beenden musste um in die Top-Drei zu fahren. Nein, ähnlich wie in Le Mans oder auf der Nordschleife muss man die komplette Distanz angasen. Keine Frage, unter den 44 Teams konnte man über 14 Sieganwärter ausmachen und die hatten es eilig. So mancher Pilot war froh, dass die Fahrtzeiten in diesem Jahr auf maximal 65 Minuten am Stück begrenzt wurde. Erfrierungen an den Gliedmaßen wurden jedenfalls nicht gemeldet.
Dafür gab es allerhand anderes Ungemach bei den Top-Teams. Der MSC Oberflockenbach eröffnete den Reigen der Zeitstrafen und fiel damit aus der Spitzengruppe. Viel später musste man dann die Nr.34 abstellen. Rahmenbruch. Auch der WGKC musste die Kurzparkzone der Strafbox aufsuchen. Man hatte die Haltelinie an der Waage schlicht vergessen. Die Stuttgarter waren die schnellsten im Feld und konnten sogar nach acht Rennstunden noch Topzeiten fahren, während viele andere mit ausgequetschten Reifen die Gangart drosseln mussten.
Die Hausexperten ließen sich dagegen in eine Kettenreaktion auf der Strecke verwickeln. Da gab es kein Entkommen mehr. Dem kreiselnden Junior Team des MSC Oberflockenbach konnte man nicht ausweichen und versenkte in einem Atemzug nicht nur das Nr.1 Team, sondern auch noch die Teamkolleggen mit der #88, während die MSC O Junioren unbeschadet aus der Aktion hervorgingen. Munter ging es weiter mit Fehlern oder Pech bei den Top-Teams. Die Zehn Gebote kassierten ebenfalls eine Zeitstrafe und bei der Scuderia Nove Rosso stoppte ein Achsschenkelwechsel den Vorwärtsdrang.
Gleich beide Schnitzelalm Teams standen genauso in der Strafbox wie der amtierende Meister von Honda Spirit. Man hatte es halt eilig und ging hohes Risiko. Sei es beim Speedlimit in der Box oder beim Versuch während einer Pace-Kart Phase sich vor diesem wieder aus der Box zu pfeilen. Oder auch bei der Anfahrt zum Fahrerwechsel. Hier stopften sich die Cool Runnings in die Planke, was die Hinterachse der #75 gar nicht lustig fand.
Auf der Strecke schlugen ATW Racing, der WGKC und Oberheide Racing ein Tempo an, dem zwar weitere Top Mannschaften folgen konnten aber nur mit 100% Einsatz wie bei einem Sprintrennen. Die bisher geschilderten Vorfälle waren die logische Konsequenz. Gleich zehn verschiedene Mannschaften durften sich über Führungsrunden freuen, sogar elf Runden lang das Trophy Team von WDW Racing und, wenn auch nur für eine Runde, der Rookie von ABR Kartsport Thüringen bei ihrem GTC-Debüt! Die meisten Führungsrunden aber verbuchte ATW Racing aus Raichartshausen. Bei der „Pink-Lady“ mit der Nr. 5 passte einfach alles. Speed, Taktik und Zuverlässigkeit. Trotz allem konnte man sich keine Sekunde ausruhen.
Die Gegner hingen ihnen unerbittlich im Nacken. Am Ende waren es noch drei Teams in einer Rennrunde. ATW behielt auch in der letzten Pace-Kart Phase die Nerven, als ein schöner Vorsprung auf mickrige acht Sekunden zusammenschmolz. Knapp aber doch hochverdient sicherte sich Armin Buffy mit seiner ATW Truppe den Saisonauftakt und kürt sich damit zu einem Titelfavoriten des Jahres 2017, nachdem er im letzten Jahr schon das Nachtrennen von Jüterbog als Gesamtsieger beendete.
Auf P2 dann der WGKC. Erstaunlich, die steckten sogar die Stop&Go Strafe weg (die eine Runde kostete) und konnten selbst in den Schlussminuten noch die Topzeiten der Anfangsstunde fahren. Entsprechend ausgiebig wurde ihr Mach1 Chassis im Parc-Fermee bestaunt. P3 ging an das Jubiläumsteam von Shark Endurance Racing mit ihrem PCR. Entsprechend groß war die Freude bei den Sauerländern. Auch Oberheiden Motorsport (Braunschweig) auf P4 als H&R Pergande Racing (P5) zeigten sich zufrieden. Bei Oberheiden erinnerte man sich noch an den grausigen Auftakt der letzten Saison und H&R gelang dieses Top-Resultat trotz einer genialen Schraubereinlage, bei der man unter 3 Minuten den Starter wechseln konnte.
P6 ging dann an den amtierenden Meister von Honda Spirit vor den extrem gut aufgelegten Jungs von NFO MS by Ghost Busters, die mit ihrem LS-Chassis als bestes Trophy Team in die Top-Ten fahren konnten. Auch der Schnitzelalm Racing Mannschaft gelang mit ihrem eigentlich „zweiten Team“ mit P8 ein Top-Resultat vor dem KSF Bosch. Die Bamberger stiegen vom Cup in Trophy auf und erwischten gleich zum Saisonbeginn ein „Sahne-Wochenende“ In die Top-Ten des Gesamtklassements zu fahren, gelingt einem nicht jeden Tag. Als letztem Team durfte sich die Sinsheimer Mannschaft von DG Racing by Messebau über diesen P10 freuen obwohl sie bereits in der Anfangsstunde 2 Runden in Strafbox verloren.
Der Saisonauftakt hat gezeigt das wir uns auf ein extrem enges Feld und viele weitere spannende Rennen freuen dürfen. Nächster Stopp ist das Einladungsrennen in Cheb (CZ) am 20/21.05.2017 und dort werden zumindest die Temperaturen etwas entspannter sein.