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Kartsport Allgemein
26.11.2017

Marc Schmitz: Ein Kleiner Mann ganz groß!

Mit füneinhalb Jahren startete Marc Schmitz 2013 seine Karriere im Kartsport und blickt schon vier Jahre später auf eine lange Reihe großer Erfolge zurück. In diesem Jahr schrieb er mit dem Gewinn des ADAC Kart Masters Geschichte. Als erster Aufsteiger aus der Bambini light sicherte er sich den Gesamtsieg.

Aber von Anfang an, es begann alles im Jahr 2013. Marc war fünfeinhalb Jahre alt und drängte seinen Vater Michael mit ihm Doppelkart zu fahren. Diese Fahrt begeisterte Marc dann allerdings überhaupt nicht und wurde frühzeitig abgebrochen. Einige Wochen später gab es eine Wiederholung und die Faszination zum Motorsport war gewecket – anstatt aufzugeben feuerte Marc seinen Vatrer an. 

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„Kurz darauf lernte ich Marc auf der Kartbahn kennen. Noch heute erinnere ich mich gerne an den kleinen , neugierigen und aufgeweckten Jungen der mit einem kleinen Puffokart seine Runden drehte“, erinnert sich Norbert Welteroth, Vorsitzender des KSC Obere-Sieg e.V. und fährt fort: „aus dem Kart war er kaum herraus zu bekommen und dies hat sich bis heute so fortgesetzt. Da ich seinen Vater Michael schon länger kannte, kümmerte ich mich um Marc und stellte sehr schnell fest, dass er eine unglaublich schnelle Auffassungsgabe hat und viele Kleinigkeiten nach kurzer Erklärung sofort umsetzte.“

Marc lernte schnell und steuerte bei der Bambinischule des KSC Obere-Sieg e.V. sein „Puffokart“ schneller um den Kurs als andere Kinder ihre leistungsstärkeren Bambini-Karts. Schnell wurde im Hause Schmitz ein gleichwertiges Kart angeschafft. Aufgrund Marcs Alter und Körpergröße mussten Sitz, Pedale und Lenkrad auf seine Anforderungen angepasst werden. Die Umstellung auf das schnellere Kart war für den Youngster kein Problem. Es war ehr ein Problem Marc bei seinen Trainings zu stoppen. 

Die Hausstrecke hatte Marc schnell verinnerlicht und so ging es auf die großen Strecken nach Kerpen, Hahn (Hunsrück) und Genk. 2014 setzte Marc seinen Lernprozess weiter fort und bereitete sich akribisch auf den Einstieg in den WAKC 2015 vor. Jeden Mittwoch ging es nach der Schule auf die Rennstrecke. Egal ob bei Frost oder im Hochsommer – Marc war kaum aus seinem Kart zu bekommen. 

„Nachdem wir einen eigenen Club, den KSC Obere Sieg e.V., gegründet hatten und die Kartbahn Oberberg in Hahn-Wildbergerhütte als Hausbahn auserkohren hatten, wurde fortan auch hier regelmässig mit den andern Bambini trainiert. Auf dieser Strecke lernt Marc bei den Gastfahrern auch einige seiner späteren Gegner des WAKC, ADAC Kart Cup und dem ADAC Kart Masters kennen. Auch wenn diese wegen ihres Alters schon länger Rennen fuhren, erleten sie einen starken Marc Schmitz“, so Welteroth weiter. 

Marc verbesserte sich ständig und egal welche Strecke, die Zeiten purzelten und es wurde Zeit auch die Technik zu verbessern. Hier kam die Firma Dischner Kartsport ins Spiel. Es wurde ein Bambini Top-Kart angeschafft. Auf Anhieb fühlte Marc sich wohl und wurde schon 2016 offizieller Werksfahrer des italienischen Herstellers. Beworben hat er sich dazu mit seiner Leistung aus 2015. In seinem Premierenjahr gewann der prombt sein erstes Rennen, denn Winterpokal in Kerpen. Marc gewann weitere Rennen und führte den Westdeutschen ADAC Kart Cup und den überregionalen ADAC Kart Cup an. Doch am achten Geburstag gab es einen Rückschlag. Marc verunglückte mit einem Elektroroller und erlitt einen Schädelbruch. Trotz einer längeren Zwangspause war seine Ausbeute beachtlich: Meister ADAC Kart Cup, Gesamtsieger Winterpokal Kerpen, Gesamtsieger, Clubmeisterschaft KSC Obere-Sieg, Vizemeister ADAC Kart Bundesendlauf, Vizemeister Westdeutscher ADAC Kart Cup.

„Seit Beginn der Karriere von Marc ist es sein Ziel als Rookie die Meisterschaft zu gewinnen und nicht mal rein zu schnuppern und nach mehreren Jahren erst zu gewinnen. Ebenso direkt wenn es das Alter zulässt, in die nächsthöhere Klasse zu wechseln“, erklärt Welteroth, der Marc als Mechaniker in der Saison 2015 begleitete.

2016 gab es dann keine Zwangspause und Marc war nicht mehr zu bremsen. Neun Meistertitel verbuchte er auf seinem Konto. Zum Jahresende stand er im WAKC, dem ADAC Kart Cup, Winter- und Sommercup in Kerpen, der Clubmeisterschaft des KSC Obere-Sieg e.V., dem Kurth Wirths Gedächtnispokal, ADAC Kart Bundesendlauf, NAKC, Graf Berghe von Trips Memorial und dem NRW Cup des Kart-Club Kerpen-Manheim als Sieger und Meister auf der obersten Stufe des Siegerpodiums.

Das Jahr 2016 endete mit einem sehr vielversprechenden Test im italienischen Lonato als Vorbereitung für den Wintercup 2017 an gleicher Stelle. Bei seinem ersten Start in einem internationalen Rennen fand sich der Rookie sehr schnell zurecht und beendete das Rennen als bester Deutscher. In mehreren Heats und im Finale erreichte er Rundenbestzeiten.

Ebenso startet der erste Lauf des ADAC Kart Masters mit einem Sieg für den Rookie. Den zweiten Lauf gewann Marc mit sieben Sekunden Vorsprung und stellte damit die ältere Konkurrenz in den Schatten. Sein Ziel als Neuling gegen ältere Fahrer zu gewinnen, gab ihm noch mehr Motivation auch den Titel in diesem Jahr einzufahren. Er ist der erste Rookie seit zehn Jahren, der die ADAC Kart Masters auf Anhieb gewann und trug sich damit in die Geschichtsbücher ein. Damit aber nicht genug: Im WAKC wurde er nach 15 Siegen bei 15 Starts Meister – eine glanzvolle Vorstellung des Youngsters aus Neuwied. Der Vizetitel beim Bundesendlauf in Wackersdorf rundete seine Saison ab. „Die Rennen in Wackersdorf verliefen nicht wie es sein sollte. Am Streckenrand hat jeder gesehen, wer der wahre Sieger gewesen wäre“, sagt Marc und bedankt sich bei seinen Partnern für eine tolle Saison: „Ein großer Dank an den ADAC für die erhaltene und zugesagte Unterstützung. Darüber hinaus werden wir auf der Kartmesse 2018 in Offenbach am Main bei der Siegerehrung des ADAC Kart Masters einen Sponsor vorstellen, den man im Motorsport als wirkliche Hausnummer ansehen kann und sollte. Auch für die Unterstützung und das Vertrauen von Top-Kart Germany und vom Top-Kart Werk möchte ich mich nochmals bedanken.“

2018 wartet auf Marc das letzte Jahr bei den Bambini und er plant den Aufstieg auf die internationale Ebene. Marc startet bei der WSK Super Masters Series und trifft dort auf die besten Nachwuchsrennfahrer der Welt. „Wir sind derzeitig auf der Suche nach der richtigen Sportschule für Marc und prüfen die ersten Angebote. Marcs Ziele werden jetzt akribisch und richtungsweisend verfolgt. Dass Marc schnell ist hat er bewiesen, nun gilt es ihn aufzubauen.“ Neben der WSK plant Marc auch wieder die Teilnahme am ADAC Kart Masters und weiteren nationalen Rennen.
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