Alle drei Teams zeigten während der Veranstaltung in Italien das Potenzial, das in dem Hyundai i20 Coupe WRC steckt. Aufgrund von technischen Problemen an den Fahrzeugen von Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul und Dani Sordo/Marc Martí sowie zwei Unfällen von Hayden Paddon/Seb Marshall wurden bessere Resultate verpasst. Nach 19 Wertungsprüfungen belegten Neuville/Gilsoul den dritten Rang und feierten damit bereits ihr fünftes Podestresultat in dieser Saison. Sordo/Martí verpassten auf Rang zwölf die Punkteränge ebenso wie Paddon/Marshall.
Trotz der Probleme überzeugten die Hyundai-Paarungen mit einigen Prüfungsbestzeiten: Neuville und Paddon waren jeweils zweimal nicht zu schlagen, Sordo tauchte sogar viermal ganz oben im Zeitentableau auf. Damit verbuchten zum zweiten Mal in Folge nach der Rallye Portugal alle Piloten von Hyundai Motorsport mindestens eine Prüfungsbestzeit. Sordo und Neuville nahmen zudem als Zweit- respektive Viertplatzierter bei der finalen Power Stage weitere wichtige Punkte für die Fahrerwertung mit.
Team-Info: Neuville/Gilsoul (#5 Hyundai i20 Coupe WRC)
Nach einem starken ersten Tag, den Thierry Neuville und Nicolas Gilsoul auf Rang zwei beendeten, machten dem Duo Bremsprobleme am Hyundai i20 Coupe WRC zu schaffen und verhinderten einen möglichen weiteren Sardinien-Sieg nach 2016. Letztendlich fuhren die beiden Belgier ihr drittes Podestresultat in Serie ein und machten damit Boden auf Tabellenführer Sébastien Ogier gut.Thierry Neuville: „Insgesamt war das für uns eine positive Rallye, auch wenn es uns nicht möglich war, um den Sieg mitzukämpfen. Das Bremsproblem am Samstag hat uns mindestens eine Minute an Zeit gekostet. Diesen Verlust konnten wir nicht mehr aufholen. Bei einer so schwierigen Rallye trotzdem ein Podestergebnis erzielt zu haben ist ein gutes Gefühl. Wir sind momentan sehr gut in Form. Bei der finalen Power Stage habe ich alles gegeben und so konnten wir noch ein paar weitere Punkte sammeln. Wir haben Punkte auf Ogier gutgemacht. Uns ist aber auch bewusst, dass wir in der zweiten Saisonhälfte weiter gute Ergebnisse einfahren müssen, um ihn noch einzuholen.“
Team-Info: Sordo/Martí (#6 Hyundai i20 Coupe WRC)
Mit insgesamt vier Wertungsprüfungsbestzeiten haben Dani Sordo und Marc Martí an allen drei Veranstaltungstagen ihr Potenzial unter Beweis gestellt. In Diensten von Hyundai Motorsport gelangen dem spanischen Duo noch nie mehr Bestzeiten. Wegen eines technischen Problems am Turbolader war aber von Beginn der Rallye an nicht mehr möglich.Dani Sordo: „Ohne die technischen Probleme am Freitag hätten wir locker um die Podestplätze mitkämpfen können. Aber manchmal hat man einfach keine Chance. Mit dem zweiten Rang bei der finalen Power Stage und den Punkten, die wir dadurch noch mitnehmen, hatten wir zumindest ein recht versöhnliches Ende. Wir werden uns jetzt auf die anstehende Rallye Polen konzentrieren, um wieder ein besseres Resultat zu erzielen.“
Team-Info: Paddon/Marshall (#4 Hyundai i20 Coupe WRC)
Für Hayden Paddon und Seb Marshall hätte die Rallye Sardinien nicht besser beginnen können: Führung nach dem ersten Tag. Den Samstag musste das Duo aber nach einem Unfall frühzeitig beenden. Am finalen Tag sprang noch eine Prüfungsbestzeit heraus.Hayden Paddon: „Nach dem Pech am Samstag wollten wir den Sonntag noch einmal nutzen, um unseren Rhythmus wiederzufinden. Es ließ sich auch mit einer Bestzeit auf der ersten Prüfung des Tages gut an. Aber das war es dann schon an positiven Erlebnissen. Auf der vorletzten Prüfung sind wir erneut von der Strecke abgekommen. Ich kann mir nicht erklären, warum das passiert ist. Ich bin sehr enttäuscht – persönlich und für das Team. Ich werde daraus lernen und schaue jetzt nach vorn.“
Realistische Betrachtung
Der Rückstand von Hyundai Motorsport in der Herstellerwertung auf Tabellenführer M-Sport ist nach den verpassten Möglichkeiten in Italien auf 38 Punkte angewachsen. Trotz zahlreicher Prüfungsbestzeiten und starken Leistungen aller drei Crews schlägt am Ende nur ein dritter Rang zu Buche.Teamchef Michel Nandan: „Wir müssen nach der Rallye Sardinien ganz realistisch feststellen, dass wir in der Herstellerwertung an Boden verloren haben. Gratulation an Ott Tänak für seinen WRC-Premierenerfolg. Wir hatten an diesem Wochenende einfach mit zu vielen Problemen zu kämpfen. Alle drei Teams haben das Potenzial in Form von insgesamt acht Prüfungsbestzeiten unter Beweis gestellt, aber am Ende zählt das nicht viel. Wir sind ein wenig frustriert und müssen aus diesen Geschehnissen lernen. Das Positive: Mit seinem dritten Platz hat Thierry ein paar Punkte in der Fahrerwertung auf Ogier aufgeholt. Das ganze Team hat hart gearbeitet und nimmt dieses Podestresultat als kleines Trostpflaster mit nach Hause.“