Nach dem Ende der Rallye Sardinien machten sich die Ingenieure und Fahrer des Teams sofort auf den Weg nach Polen, um vier Tage in der Region um Mikolajki zu testen. Andreas Mikkelsen/Andreas Jæger, Craig Breen/Scott Martin und Stéphane Lefebvre/Gabin Moreau teilten sich die Arbeit im Cockpit und passten die Abstimmung des Citroën C3 WRC an die speziellen Bedingungen der polnischen Straßen an. Nach dem Test übermittelte Citroën der FIA zwei Upgrades: Homologation neuer Rampen des hinteren Differenzials sowie ein mechanischer „Joker“, um die Kraftverteilung zwischen den Achsen zu modifizieren. Nach einer Serie von Resultaten, die nicht den Zielen entsprachen, ist Citroën Racing weiterhin entschlossen, um Podiumsplätze zu kämpfen.
Mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen in den vergangenen drei Jahren hat Andreas Mikkelsen einen guten Grund, in Polen mit Selbstvertrauen um ein gutes Resultat zu kämpfen. Durch eine Verzögerung in der Belieferung mit den neuen Komponenten wird sein Citroën C3 WRC das einzige Fahrzeug sein, das über den neu homologierten „Joker“ verfügt. Wenn die Strecken trocken sind, könnte der Norweger am ersten Tag auch von seiner guten Startposition profitieren und damit eine gute Ausgangssituation für die folgenden Etappen schaffen.
Nach einem siebten Platz 2016 kehrt auch Craig Breen zu einem Event zurück, den er sehr mag. Da die schnellen und flüssigen Strecken seinem Fahrstil entgegenkommen, hofft der Ire auf ein ähnliches Resultat wie die fünften Plätze, die er in Monte Carlo, Schweden, Korsika und Portugal erzielte. Breen belegt derzeit den siebten Platz in der Fahrer-Weltmeisterschaft.
Nachdem Stéphane Lefebvre die Rallye Sardinien ausgelassen hat, kehrt er ins Cockpit zurück. Wie seine Teamkollegen fühlt sich der junge Franzose auf den Straßen in Polen sehr wohl. 2016 lag er auf dem siebten Platz, bevor er auf der matschigen Strecke der dritten Etappe ausfiel. Lefebvre wird ebenfalls für den ersten Tag eine gute Startposition haben – vorausgesetzt, das gute Wetter hält an.
Die Challenge: Schnelle Strecken
Nach der Rallye Monte Carlo ist die Rallye Polen der zweitälteste Rallye-Event. Die Veranstaltung wurde 1921 erstmals ausgetragen, 1973 war sie erstmals ein Rallye-WM-Lauf. Nach einer langen Wartezeit kehrte die Veranstaltung 2009 in die WM zurück. Nach einer weiteren Unterbrechung bis 2014 scheint sie nun in der WRC etabliert. Das Zentrum der Rallye ist die kleine Touristenstadt Mikolajki in der masurischen Seenplatte im Grenzgebiet zu Litauen, Weißrussland und der russischen Exklave Kaliningrad. Die Strecke enthält ultraschnelle Schotterpisten, die sich durch Felder und Wiesen schlängeln. Die Wertungsprüfungen sind meist eng. Der sandige Untergrund bricht schnell hervor und bedeutet eine zusätzliche Herausforderung für die Fahrer, die beim zweiten Durchgang auf den Prüfungen tiefe Rillen bewältigen müssen.
Die Strecke enthält sowohl Prüfungen, mit denen die WM-Piloten vertraut sind, als auch neue Abschnitte. Die Rallye startet am Donnerstagabend mit einer Superspecial in der Mikolajki Arena nahe dem Servicepark. Der Samstag mit der Hälfte der Wettbewerbskilometer der Rallye wird die wahrscheinlich härteste Etappe. Die neuen Prüfungen in Baranowo, Pozezdrze und Kruklanki werden ebenfalls eine Schlüsselrolle spielen.
Zahlen zur Rallye Polen
- 23 Wertungsprüfungen über insgesamt 326,64 Kilometer
- 44 Prozent der Strecken sind für die WRC-Piloten neu
- 28 Michelin LTX-Reifen hat jeder WRC-Fahrer zu Verfügung, weiche Reifenmischungen werden wahrscheinlich am meisten nachgefragt
- 1 polnisches Teammitglied hat Citroën Racing: Teammanager Marek Nawarecki
- 3 Teams erreichten 1973, im Gründungsjahr der Rallye-WM, in Polen das Ziel