Auf der dritten und letzten Etappe mussten die Teams eine Schleife aus zwei Wertungsprüfungen zweimal absolvieren. Wie bereits am ersten Tag erwartete die Crews Regen und extrem rutschige Bedingungen.
Neuzugang Andreas Mikkelsen, der zusammen mit Co-Pilot Anders Jæger den Citroën C3 WRC erstmals bei nassen und rutschigen Bedingungen fuhr, startete als Zehntplatzierter in den letzten Tag. Er hatte am ersten Tag in einer Rechtskurve einen Baumstumpf getroffen und die hintere linke Aufhängung beschädigt. In Folge hatte der Norweger zwei Minuten verloren, danach aber am zweiten Tag Zeit gutgemacht. Am letzten Tag verbremste sich Mikkelsen an einem Abzweig und verlor zunächst den zehnten Platz an Juho Hänninen.
Unterdessen fuhr Stéphane Lefebvre die drittschnellste Zeit, obwohl er einen Zaun touchierte und sich ein Holzpfahl in seinem Kühler verfangen hatte.
Nach dem Ausfall von Ford-Pilot Ott Tänak auf der vorletzten Prüfung rückten alle Citroën Piloten einen Platz vor. Mit der drittschnellsten Zeit rückte Andreas Mikkelsen bis auf vier Sekunden an den vor ihm fahrenden Juho Hänninen heran. Auf der abschließenden Power Stage schlug Mikkelsen den Finnen um 14,2 Sekunden und rückte damit auf den neunten Platz vor. Stéphane Lefebvre fuhr ebenfalls eine gute Zeit, er war nur eine Sekunde langsamer als Mikkelsen und rückte durch einen Fahrfehler von Teemu Suninen auf den fünften Platz vor. Damit wiederholte er sein bestes WRC-Ergebnis bei der Rallye Monte Carlo 2016.
Craig Breen und Beifahrer Scott Martin fielen bereits zu Beginn der Rallye durch einen technischen Defekt weit zurück. Der Brite lag am Ende des ersten Tages auf dem 26. Platz. Danach zeigte er eine Aufholjagd und beendete die Rallye auf Rang elf. Obwohl er am letzten Tag die Strecke eröffnen musste, sammelte der Ire wichtige Erfahrungen für die kommenden Rallyes.
In Polen erreichten alle drei Citroën C3 WRC das Ziel, ohne von den Rally2-Regeln Gebrauch zu machen. Damit sammelten die Techniker viele wichtige Daten bei dieser sehr schwierigen Rallye mit speziellen Bedingungen. Als nächstes bereitet sich das Citroën Total Abu Dhabi WRT auf die Rallye Finnland (27. bis 30. Juli) vor, wo drei C3 WRC für Kris Meeke, Craig Breen und Khalid Al-Qassimi eingesetzt werden. Bei der ADAC Rallye Deutschland (17. bis 20. August) sind Kris Meeke, Andreas Mikkelsen und Craig Breen die Fahrer.
Stimmen nach der Rallye
Yves Matton, Teamchef Citroën Racing: „Wir hatten diese Rallye als Start einer neuen Phase in dieser Saison definiert. Die Upgrades am Citroën C3 WRC haben sich ausgezahlt, auch wenn wir dies durch das schwierige Wetter nicht immer zeigen konnten. Da alle drei Autos die Rallye unter normalen Rennbedingungen beendet haben, können unsere Techniker jetzt die Daten auswerten und die Entwicklung des Fahrzeugs fortsetzen. Ich freue mich, dass Stéphane Lefebvre sein erstes Top-Fünf-Ergebnis mit dem Citroën C3 WRC errungen hat. Damit hat er sein Potenzial bewiesen, trotz seiner geringen Erfahrung auf diesem Level. Ein Dank an die gesamte Mannschaft für ihr Engagement an diesem Wochenende.“Stéphane Lefebvre: „Es war ein motivierendes Ergebnis nach einem schwierigen Start in die Saison. Ich möchte mich beim Team bedanken, das niemals aufgehört hat, mich zu unterstützen. Vielen Dank auch an meinen Ingenieur, der mir geholfen hat, die beste Rallye meiner Karriere zu fahren. Wann immer wir genügend Grip hatten, fühlte ich genügend Selbstvertrauen, Druck zu machen. Ich werde die nächsten beiden Rallyes nicht fahren, aber jetzt kann ich mit einer guten Stimmung in Urlaub gehen.“
Andreas Mikkelsen: „Die Prüfungen machten beim zweiten Durchgang mehr Spaß, denn dann war der Grip besser. Wir haben Druck gemacht und ich freue mich, dass ich diese Rallye mit einer guten Zeit auf der Power Stage beenden konnte. Ich freue mich jetzt darauf, den C3 WRC auf Asphalt zu testen, als Vorbereitung auf die Rallye Deutschland.“
Craig Breen: „Dieses Wochenende war eines der schwierigsten in meiner Karriere und ich freue mich, dass wir ins Ziel gekommen sind. Wir haben alle hart gearbeitet, um das Auto zu verbessern, aber ich habe es nie geschafft, voller Selbstvertrauen zu sein. Vor der Rallye Finnland werden wir testen, das wird uns bei der Vorbereitung die Rallye helfen, bei der ich 2016 mein erstes Podiumsergebnis erzielt habe.“