Bei der Gesprächsrunde im Landtag des Saarlands in Saarbrücken trafen mit Sébastien Ogier (FRA) und Thierry Neuville (BEL) die beiden punktgleichen WM-Spitzenreiter aufeinander. Den Fragen der Journalisten stellten sich auch WRC-Star Kris Meeke (GB) und der Lokalmatador Marijan Griebel (GER). Komplettiert wurde das Pressegespräch durch Rallye-Leiter Friedhelm Kissel sowie durch den landespolitischen Vertreter Klaus Bouillon (Saarländischer Minister für Inneres, Bauen und Sport).
Zu den Top-Favoriten des deutschen WM-Laufs zählt Sébastien Ogier. Der Weltmeister und dreifache Deutschland-Sieger (2011, 2015, 2016) ist gespannt auf die neuen Prüfungen. "Das ist eine tolle Abwechslung für die Fans und eine Herausforderung für uns Fahrer. Dass Thierry und ich punktgleich in Deutschland antreten, bringt noch einmal zusätzliche Spannung." Thierry Neuville konnte 2014 die ADAC Rallye Deutschland gewinnen und schätzt vor allem die Prüfungen auf der Panzerplatte. "Auf den ständig wechselnden Asphalt- und Beton-Belägen kommt es darauf an, ein gutes Gespür für die Reifen zu entwickeln. Gelingt das, kann man sich hier absetzen."
Nach einem Sieg in Mexiko und mehreren Ausfällen möchte Citroën Pilot Kris Meeke in Deutschland wieder Anschluss finden. "Unser Fokus liegt auf der Weiterentwicklung des Fahrzeugs. Dafür bietet der deutsche Lauf ideale Möglichkeiten, denn die Streckenbedingungen sind sehr abwechslungsreich." Die Fan-Nähe der ADAC Rallye Deutschland betonte Rally-Talent Marijan Griebel. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport wohnt in der Rallye-Region und wird in diesem Jahr erstmals in einem WRC2-Fahrzeug beim deutschen WM-Lauf starten wird: "Ich freue mich sehr auf die ADAC Rallye Deutschland - nicht zuletzt, weil viele Familienmitglieder und Freunde live vor Ort dabei sein werden. Das einzigartige an diesem Event ist, dass die Zuschauer hier immer sehr nah am Geschehen sind und viel Rallye geboten bekommen."
"Die Vorbereitungen für die ADAC Rallye Deutschland sind erfolgreich abgeschlossen, wir freuen uns auf den Start und die erste Wertungsprüfung im Herzen von Saarbrücken am Donnerstagabend", sagt Friedhelm Kissel der als Leiter des Organisationsteams die Highlights der Rallye vorstellte. Gleich der Auftakt am Donnerstag (17. August) bietet ein Novum: Erstmals findet die offizielle Eröffnungsfeier auf dem Tbilisser Platz in Saarbrücken statt. Im Anschluss starten die Rallye-Piloten zur ersten Wertungsprüfung, einem spektakulären Rundkurs mitten in der Stadt. Am Freitag (18. August) gibt es u.a. mit der neuen Wertungsprüfung Wadern-Weiskirchen einen weiteren Rundkurs als Zuschauer-Highlight. Auf den berühmt-berüchtigten Panzerplatten-Prüfungen des Truppenübungsplatzes Baumholder geht es am Samstag (19. August) zur Sache. Zum Abschlusstag (20. August) bietet die Powerstage St. Wendeler Land mit der Zielankunft beim neuen Servicepark am Bostalsee ein noch nie dagewesenes Finale.
Die wichtigsten O-Töne des Pressegesprächs
Klaus Bouillon (Saarländischer Minister für Inneres, Bauen und Sport): „Nach zehn Jahren ist die ADAC Rallye Deutschland nun wieder federführend im Saarland beheimatet - das freut mich nicht nur persönlich als Rallye-Fan, sondern auch als saarländischer Sportminister. Der deutsche Weltmeisterschaftslauf ist eine weltweit beachtete Großveranstaltung und hat positive Impulse für die Wirtschaft und den Tourismus in der gesamten Region.“Friedhelm Kissel (Rallye-Leiter ADAC Rallye Deutschland): „In diesem Jahr haben wir bei der ADAC Rallye Deutschland so viele Neuerungen umgesetzt wie noch nie. Um das stemmen zu können, ist die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten entscheidend - und das sind sehr viele. In den kommenden Tagen werden mehr als 3.000 ehrenamtliche Helfer im Einsatz sein, darunter auch rund 2.000 Sportwarte, die für maximale Sicherheit sorgen. In dem Zusammenhang möchte ich an die Fans an der Strecke appellieren: Jeder Zuschauer ist ein Teil der Veranstaltung und trägt eine Mitverantwortung für den Erfolg!“
Sébastien Ogier (M-Sport World Rally Team): „In den vergangenen beiden Jahren konnte ich in Deutschland für Volkswagen Motorsport die Heim-Rallye meines damaligen Teams gewinnen - das war sehr emotional. Inzwischen ist die ADAC Rallye Deutschland auch für mich eine Art Heim-Rallye geworden. Nach meinem Wechsel zum M-Sport World Rally Team werde ich nun natürlich auch im Ford Fiesta WRC hier alles geben, um meine WM-Führung zu verteidigen. Meine Erfahrung hilft uns dabei, aber die ADAC Rallye Deutschland zu gewinnen, war aber noch nie ein Spaziergang. Man muss von der ersten bis zur letzten Sekunde voll fokussiert sein!“
Thierry Neuville (Hyundai Motorsport): „Die Saison läuft bislang sehr gut für uns und ich gehe mit großem Selbstvertrauen in die ADAC Rallye Deutschland. Der neue Start in Saarbrücken mit dem gezeiteten City-Rundkurs ist gleich eine erste Standortbestimmung, die wir nutzen möchten, um schnell in einen Rhythmus zu kommen. Wir werden versuchen, eine gute Mischung aus Angriff und Konzentration zu finden. Ich freue mich - wie jedes Jahr - auf die vielen Fans, die an der Strecke sein werden, um uns anzufeuern.“
Kris Meeke (Citroën World Rally Team): „Mich beeindruckt an der ADAC Rallye Deutschland immer die große Fan-Kulisse. Auf dem Truppenübungsplatz herrscht richtige Stadion-Atmosphäre. Ich gehe davon aus, dass wir das in diesem Jahr sogar noch öfter erleben werden - beim Start in Saarbrücken oder auch bei der Powerstage. Das ist überhaupt eine sehr gute Idee, dass die Rallye direkt am Servicepark endet. Dadurch können zum Beispiel auch die ganzen Mechaniker der Teams etwas von der Action miterleben und im besten Fall gleich mitfeiern.“
Marijan Griebel (Förderpilot ADAC Stiftung Sport, Skoda Fabia R5): „Ich werde zum ersten Mal in der WRC2 bei der ADAC Rallye Deutschland starten und mich mit der versammelten Weltelite messen. Das ist ein Traum, der in Erfüllung geht! Natürlich werde ich versuchen, meinen Heimvorteil in die Waagschale zu werfen, aber trotzdem wird es nicht einfach: Der deutsche WM-Lauf mit seinen ganz unterschiedlichen Wertungsprüfungen im Saarland, den Moselweinbergen und auf dem Militärübungsgelände Baumholder zählt zu den schwierigsten im WM-Kalender.“