Renault Clio Cup
31.08.2017
Loris Prattes will es in Most wissen
„Leider kenne ich die Strecke momentan nur von den unzähligen YouTube-Videos. Für einen ersten Eindruck und das Lernen des Streckenlayouts ist es schon ok. Doch ist da immer noch ein großer Unterschied, ob man die Strecke in einem Video oder live erfährt. Jede Strecke hat einfach so viel Eigenarten, die immer erst bei einem Trackwalk und durch Absprache mit meinem Renningenieur zum Vorschein kommen“, erklärt der sympathische Pfälzer und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Aber nach den beiden Testtagen sollte ich die Strecke dann kennen. Alles, was ich bis jetzt von Most gesehen habe, gefällt mir sehr gut.“
Loris Prattes, der mit Unterstützung des ADAC Pfalz an den Start geht, erfährt in dieser Saison zum ersten Mal, wie komplex Motorsport wirklich ist. Denn der Gymnasiast, der in seinen ersten Jahren in der Grundschule des Motorsports – dem Kartsport – unterwegs war, steht nun vor neuen Herausforderungen. Alle Rennstrecken sind für ihn neu. Auf jeder Rennstrecke muss er sich erst langsam an das Maximum herantasten. Und das in einem Renault Clio mit 220-PS. Die Unterschiede analysiert der Youngster dann auch so: „Im Kartsport war das relativ einfach. Du kommst mehrmals im Jahr auf die gleiche Rennstrecke und lernst so ihre und deine Grenzen recht schnell kennen. Und wenn du mit einer Kartstrecke Probleme hast, fährst du hin, trainierst ein paar Tage und bist für das kommende Rennen dort gut vorbereitet. Auf den Automobilrennstrecken geht das leider nicht so einfach.“
Und so stört es den 16-Jährigen auch, wenn er seine vergangenen Rennen einmal Revue passieren lässt, „dann muss ich feststellen, dass ich in jedem Rennen wertvolle Plätze hab liegen lassen. Ich meine damit, dass ich an jedem Rennwochenende aufgrund meiner Unerfahrenheit nicht das absolute Optimum aus dem Wochenende herausgeholt habe. Ich habe dieses Jahr bereits sehr viel gelernt. Ich weiß von Rennen zu Rennen immer mehr, worauf es ankommt. Deshalb freue ich mich schon auf Most, und dass ich dort zwei Tage vor dem Rennen trainieren kann. Dann werde ich gut gerüstet sein, um im Zeittraining eine gute Zeit in den Asphalt brennen zu lassen. Die Weichen für die Rennen wären damit gestellt. Ich möchte auf jeden Fall noch einmal wertvolle Punkte in der Meisterschaft einfahren. Auch wenn ich mich nur sehr ungern festlege. Eine Top-Ten-Platzierung wäre nach meinem Geschmack.“
In einem so erfahrenen und internationalen Fahrerfeld eine solche Aufgabenstellung zu wählen, ist kein leichtes Unterfangen. Und so wird es auf dem 4,148 Kilometer langen Rundkurs von Most ein weiteres spannendes Wochenende für Loris Prattes, bevor es Ende September zum Saisonfinale an den baden-württembergischen Hockenheimring geht.