Die Historie der BMW Motorsport Nachwuchsförderung
BMW Motorsport hat das 40-jährige Jubiläum seiner Nachwuchsförderung mit einem großen Event in Maisach (DE) gefeiert. Dort trafen BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt, die erste Generation des BMW Junior Teams von 1977 und die aktuellen Jahrgänge des BMW Motorsport Junior Programms zusammen. Hier ein Überblick über die Historie der BMW Motorsport Nachwuchsförderung:
1977: Das BMW Junior Team
Vor vier Jahrzehnten, 1977, gründete die BMW Motorsport GmbH auf Initiative ihres Geschäftsführers Jochen Neerpasch das BMW Junior Team. Es war das erste Mal im deutschen Automobilrennsport, dass ein Werk ein reines Nachwuchsteam vorstellte. Die BMW Junioren der ersten Generation 1977 hießen Marc Surer, Manfred Winkelhock und Eddie Cheever. Mit ihrem Einsatzfahrzeug, einem nach der Gruppe 5 modifizierten BMW 320i, traten sie in der Deutschen Rennsportmeisterschaft an, um sich das Rüstzeug für einen späteren Einstieg in die Marken-Weltmeisterschaft zu holen.
1978-1982: Formel 2
Eine Lockerung der Motorenregeln in der Formel 2 sorgte dafür, dass die Serie ab dem Jahr 1973 für eine größere Zahl von Herstellern interessant wurde, so auch für BMW. Der BMW Vierzylinder-Motor entwickelte sich in den folgenden Jahren zum Maß aller Dinge. Ab 1978 kamen auch BMW Junioren in der Formel 2 zum Einsatz. Bis 1982 gewannen Fahrer mit BMW Motoren fünf weitere Male die Europameisterschaft. Alle Piloten schafften später den Sprung in die Formel 1, in deren Rahmenprogramm die Formel 2 meist fuhr.
1991 – 2001: Die „erste“ Formel BMW
1991 startete im Formelsport eine gemeinsame Talentförderung von BMW und ADAC. Zahlreiche Rennfahrer absolvierten hier die ersten Schritte ihrer Karriere. Im Debütjahr gewann Christian Abt die Gesamtwertung, im Jahr darauf stemmte Alexander Grau den Meisterpokal in die Höhe. Oberstes Ziel des Wettbewerbs war es, Fahrern und Teams Chancengleichheit bei angemessenen Budgets unter Einhaltung aller geforderten Sicherheitsvorschriften zu bieten. Zu den erfolgreichen Absolventen der Rennfahrerschule gehörten unter anderem die ehemaligen Formel-1-Piloten Ralf Schumacher, der 1992 in der Formel Junior debütierte, und Christian Klien. Letzter Titelträger im Jahr 2001 war der heutige BMW DTM-Pilot Timo Glock. „Ich hatte das Glück, von der BMW Motorsport Nachwuchsförderung profitieren zu können“, sagt Glock. „BMW hat also einen großen Anteil daran, wie meine Karriere im Motorsport verlaufen ist.“
2002 – 2010: Die „zweite“ Formel BMW
Die Formel BMW war jahrelang die weltweit führende Einsteigerklasse des Formel Rennsports. Die Serie wurde in Deutschland, Großbritannien, Asien und den USA ausgetragen. Schon als 15-Jährige konnten Nachwuchspiloten mit dem hochmodernen Einheitsfahrzeug FB02 in den Automobilrennsport einsteigen. Die jungen Talente bewiesen sich regelmäßig im Rahmen der Formel 1. Zu allen Serien gehörten ein vielfältiges Ausbildungs- und Coachingprogramm sowie die Förderung aussichtsreicher Talente. Prominentester Absolvent der Talentschmiede ist der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel. „Ich hatte in meiner Zeit als junger Rennfahrer das Glück, von BMW und Red Bull gefördert zu werden. Ohne diese Unterstützung hätte ich den Sprung in die Formel 1 vielleicht nie geschafft“, sagt Vettel. „Ich bin sehr dankbar für die Zeit und erinnere mich gerne daran zurück.“ Weitere namhafte Absolventen waren Nico Rosberg, Nico Hülkenberg, Daniel Ricciardo und Marco Wittmann. Von 2005 bis 2008 wurde jährlich ein Formel BMW Weltfinale ausgetragen. Junge Rennfahrer aus den vier regionalen Formel BMW Serien traten gegeneinander an. Zwischen 2008 und 2010 existierte zudem die Formula BMW Europe.
2011 – 2013: Formel BMW Talent Cup
Der Formel BMW Talent Cup wurde über drei Saisons ausgetragen. In dieser Schulserie führte BMW Motorsport talentierte Nachwuchspiloten systematisch an die Anforderungen des professionellen Motorsports heran. Fahrercoaches und Renningenieure betreuten die Teilnehmer in Kleingruppen und erarbeiteten gemeinsam alles – vom individuellen Fahrstil bis zum kompletten Set-up. 2011 wurde Stefan Wackerbauer zum ersten Gesamtsieger gekürt, 2012 konnte sich Marvin Dienst beim großen Finale in Oschersleben Platz eins sichern. In der dritten Saison 2013 triumphierte der Schwede Robin Hansson.
Seit 2014: BMW Motorsport Junior Programm
Erfolgreiche Absolventen erhalten die Möglichkeit, bei BMW Motorsport die nächsten Schritte ihrer Entwicklung als GT-Rennfahrer zu gehen. Im Zentrum der Nachwuchsförderung von BMW Motorsport stehen Fahrerinnen und Fahrer im GT- und Tourenwagensport, die bereits erste Erfahrungen im Rennsport gemacht haben. Einsätze mit dem BMW M4 GT4, der den BMW M235i Racing als Einstiegsfahrzeug für die Junioren abgelöst hat, sind im ersten Ausbildungsjahr ein fester Bestandteil des umfangreichen Förderprogramms. Dabei werden die Junioren auch in die Entwicklung des neuen Fahrzeugs eingebunden. Auch Einsätze im BMW M6 GT3 sind möglich. Zusätzlich zu den Rennen und Testfahrten genießen die Junioren intensive Theorieschulungen in den Bereichen Fitness, PR sowie Mental- und Simulator-Training. Jesse Krohn hat als „BMW Motorsport Junior of the Year“ das komplette Programm erfolgreich durchlaufen und zählt nun zum festen Fahreraufgebot von BMW Motorsport im GT-Bereich.