Der Mercedes-AMG GT4, den sich Stefan Karg (DE), Aurel Schoeller (DE) und Adam Christodoulou (GB) teilten, musste das Saisonfinale nach einem Unfall kurz vor Rennende vorzeitig beenden. Bis dahin war das Fahrertrio fantastisch unterwegs und meist im Bereich der Top-15 des Gesamtklassements platziert. Bei den Produktionswagen traten Christoph Hoffmann (DE), Charles Oakes (LU) und Alexander Böhm (DE) mit einem Porsche Cayman (#448) an und beendeten das Rennen als Sechste in der stark besetzten Klasse V5. Alexander Akimenkov (RU), Axel König (DE), Fidel Leib (DE) und Vasilii Selivanov (RU) erlebten einen ereignisreichen VLN-Tag am Steuer des Porsche 911 Carrera (#420). Das Auto beendete das Rennen nach insgesamt drei unverschuldeten Unfällen und den damit verbundenen Reparaturpausen außerhalb der Wertung.
Bestes Mercedes-AMG-Ergebnis der Saison
Beim letzten Saisonrennen qualifizierte sich der Black Falcon-Mercedes-AMG GT3 nach einem schwierigen und vom Wetter bestimmten Zeittraining für Startposition neun. Den Rennstart übernahm Hubert Haupt, der mit der nassen Strecke hervorragend zurechtkam und innerhalb der ersten Runden in die Top-5 vorfahren konnte. Nach einem Reifenwechsel auf Slicks arbeitete er sich weiter nach vorne und übernahm schließlich die Führung. Nach einem fantastischen Stint übergab Haupt das Auto an Engel, der sich ein rundenlanges Duell mit dem Zweitplatzierten lieferte und sich keinen Fehler erlaubte. Für die letzten Runden der Saison stieg Johansson ins Auto. Der junge Schwede kam – bedingt durch die Mindeststandzeit beim Boxenstopp – als Zweiter zurück auf die Strecke und zeigte eine herausragende Performance. Er fuhr in seinem Stint genügend Vorsprung heraus, um den zweiten Platz trotz eines notwenigen Splash-and-Dash-Tankstopps eine Runde vor Schluss zu verteidigen.Hubert Haupt, Erik Johansson und Maro Engel durften sich nach einem intensiven Rennen bei erneut schwierigen Witterungsbedingungen über den zweiten Platz freuen und sicherten sich außerdem den Klassensieg in der Klasse SP9 der GT3-Fahrzeuge. Damit erzielte das Trio beim Saisonabschluss das beste VLN-Ergebnis eines Mercedes-AMG GT3 in dieser Saison.
Der Mercedes-AMG GT4 (#52) absolvierte einen weiteren Testeinsatz im Rahmen der VLN. Das Fahrzeug des Mercedes-AMG Testteam Black Falcon startete vom 29. Gesamtplatz ins vierstündige Rennen. Startfahrer Adam Christodoulou kam mit den schwierigen Streckenbedingungen sehr gut zurecht und arbeitete sich schnell in den Bereich der Top-20 vor. Für den mittleren Abschnitt des Rennens übernahm Stefan Karg das Steuer von Christodoulou und knüpfte nahtlos an die hervorragende Performance an. Karg arbeitete sich bis auf Gesamtplatz 16 nach vorne und war bestplatzierter der insgesamt drei Mercedes-AMG GT4-Testfahrzeuge, ehe er für den finalen Stopp die Box ansteuerte und das Auto an Aurel Schoeller übergab. In seiner zweiten Runde wurde Schoeller unverschuldet von einem anderen Teilnehmer getroffen und musste das Auto aufgrund der Beschädigungen in der Box abstellen.
Freud und Leid beim Black Falcon Team TMD Friction
Für Alexander Akimenkov, Axel König, Fidel Leib und Vasilii Selivanov hielt das Saisonfinale einige Höhen und Tiefen bereit. Zunächst sicherte sich das Quartett die schnellste Runde in der Klasse V6, ehe der Porsche 911 Carrera kurz vor Trainingsende einen heftigen Unfall wegstecken musste. Die Black Falcon-Mechaniker tauschten anschließend die gesamte Vorderrad-Aufhängung sowie den Kühler auf der linken Seite, richteten die gesamte Seite mittels Vorschlaghammer und machten das Auto in knapp eineinhalb Stunden wieder einsatzbereit, sodass Fidel Leib dem Feld aus der Boxengasse hinterherstarten konnte. Innerhalb der ersten sieben Runden erkämpfte Leib die Führung in der Klasse und machte darüber hinaus unzählige Plätze im Gesamtklassement gut.Kurz vor dem geplanten Fahrerwechsel musste das Team dann auf den TV-Bildschirmen live mit ansehen, wie das Auto auf einer Ölspur wegrutschte und hart in die Streckenbegrenzung einschlug. Eineinhalb Stunden später war der Porsche nach einer grandiosen Leistung der Black Falcon-Mechaniker -diesmal wurde ein Großteil Hinterachse gewechselt- erneut einsatzbereit und nahm das Rennen wieder auf. In den verbliebenen eineinhalb Stunden Renndistanz wurde das Auto schließlich noch einmal von einem Konkurrenten in die Leitplanke geschoben. Dieser Unfall verursachte keinen größeren Schaden, sodass das Fahrerquartett das Rennen regulär beenden konnte. Aufgrund der langen Reparaturpause erfolgte jedoch keine Wertung.
Der in der Klasse V5 angetretene Porsche Cayman erlebte ein deutlich ruhigeres Rennen. Christoph Hoffmann, Charles Oakes und Alexander Böhm absolvierten die gesamte Distanz fehlerfrei und wurden Sechste in der hart umkämpften Klasse. Startfahrer Oakes ging von Position acht aus ins Rennen und machte während den ersten Rennrunden auf nasser Fahrbahn einige Plätze im Gesamtklassement gut. Nach einem vorgezogenen Stopp inklusive Reifenwechsel auf Slicks absolvierte er einen weiteren Stint und übergab den Wagen an Hoffmann, der einen fehlerfreien Doppelstint absolvierte. Der sechste Platz in der Klasse, den Schlussfahrer Alexander Böhm ins Ziel brachte, sicherte Hoffmann in Kombination mit zwölf absolvierten Runden die Nordschleifen-Permit-A. Gemäß den Bestimmungen des DMSB darf der Unternehmer nun Fahrzeuge aller Klassen auf der Nordschleife pilotieren.
„Das war ein turbulentes Ende einer ebenso turbulenten Saison“, so Black-Falcon-Geschäftsführer Alexander Böhm nach dem Rennen. „Obwohl wir heute einen Ausfall und mehrere kleinere Ausrutscher zu verzeichnen hatten, gibt es heute noch einiges zu feiern. Der AMG GT3 hatte in dieser Saison sicher nicht die beste Einstufung, dennoch waren wir sowohl beim 24h-Rennen als auch in der VLN erneut bester Mercedes. Bei den Porsche-Fahrzeugen des Team TMD Friction konnten wir ebenfalls mehrere Klassensiege in VLN und 24h-Rennen einfahren. Zudem konnten wir in 2017 erneut viele neue und vielversprechende Fahrer für Black Falcon gewinnen. In 2018 treten wir dann mit mehreren Mercedes-AMG GT3 und GT4-Fahrzeugen, der neuesten Version des Porsche 991 GT3 Cup sowie mindestens drei Porsche-Produktionswagen an. Es zeichnen sich bereits mehrere starke Fahrerpaarungen für VLN und 24h ab, daher freue ich mich schon jetzt auf die neue Saison!“