Lediglich drei Minuten trennten nach 24 Rennstunden in Nordspanien den siegreichen Porsche vom zweitplatzierten Bohemia Energy racing with Scuderia Praha-Ferrari 488 GT3 (#11, Jiří Písařík/Josef Kral/Matteo Malucelli). Der Ferrari des tschechischen Teams hatte beim Anbruch der Nacht einen komfortablen Vorsprung aufgebaut und hatte mit 377 gegen 208 auch mehr Führungsrunden als der letztendliche Gesamtsieger, fiel aber durch eine kurze Code-60-Phase kurz vor Sonnenaufgang sowie Bremsprobleme zurück. Die Zeit, die das Ferrari-Team in der Box verloren hatte, erlaubte dem Herberth-Motorsport-Team, die Führung zu übernehmen, obwohl der Porsche nur von Startplatz neun ins Rennen gestartet war.
„Es ist toll, dieses Rennen zum zweiten Mal nach 2016 zu gewinnen. Hoffentlich einmal mehr im kommenden Jahr“, sagte Alfred Renauer zu Andrew Marriott von radiolemans.com. „Es war sehr schwer. In der ersten Rennhälfte waren wir immer eine Runde auseinander. Das machte es richtig schwer, aber nun sind wir überglücklich!“
Der ROFGO Racing Mercedes-AMG GT3 (#31, Roald Goethe/Stuart Hall/Daniel Brown/Thomas Jaeger) war ein weiteres Auto aus der A6-Pro-Klasse, das Führungsrunden verbuchen konnte und Chancen auf das Gesamtpodium hatte. In der letzten Stunde des Rennens jedoch fiel das Auto aus den Top-Ten, wodurch der IDEC Sport Racing-Mercedes-AMG GT3 (#17, Patrice Lafargue/Marvin Klein/Dimitri Enjalbert) in der Schlussphase in die Top-Drei der Gesamtwertung aufrückte.
Trotz Zeitverlusts wegen Bremsprobleme in der Tankzone sicherte sich der PROsport Performance-Mercedes-AMG GT3 (#85, Charles Putman/Charles Espenlaub/Joe Foster/Adam Christodoulou) in Barcelona den dritten A6-Am-Klassensieg in Folge. Damit erhält das Team vor dem Saisonfinale im kommenden Monat in Spa-Franchochamps die Titelchancen in der EM-Wertung aufrecht. Mit einem gebrochenen Frontsplitter fuhr der Mercedes-AMG GT3 des amtierenden GT-Meisterteams Hofor-Racing (#1 Michael Kroll/Chantal Prinz/Roland Eggimann/Kenneth Heyer/Christiaan Frankenhout) noch den fünften Gesamtplatz ins Ziel, gefolgt vom Car Collection Motorsport-Audi R8 LMS (#34, Johannes Dr. Kirchhoff/Gustav Edelhoff/Elmar Grimm/Ingo Vogler/Max Edelhoff). Die zwei Teams komplettierten damit das Podium der Klasse A6-Am während das Car-Collection-Schwesterauto mit der Nummer 33 (Ali Çapan/Stefan Aust/Alex Autumn/Isaac Tutumlu Lopez/Ivan Pareras) nach einer Aufholjagd den letzten Platz in der Top-Ten der Gesamtwertung herausfuhr.
Zwei Teams aus der SPX-Klasse schafften den Sprung unter die ersten Zehn der Gesamtwertung, unmittelbar hinter dem Swiss Team-Mercedes-AMG GT3 (#15, Joël Camathias/Mauro Calamia/Christoph Lenz/Roberto Pampanini), der auf Rang sieben ins Ziel fuhr. Nach einem Kampf während des gesamten Rennens sicherte sich letztendlich der Leipert Motorsport Lamborghini Huracán Super Trofeo (#10, Harald Schlotter/Marcus Påverud/Anthony Lambert/Morgan Haber) den Klassensieg vor dem True-Racing KTM X-Bow (#116, Reinhard Kofler/Laura Kraihamer/Naomi Schiff/Eike Angermayr/Klaus Angerhofer). Damit wurde die Lamborghini-Mannschaft der sechste unterschiedliche SPX-Klassensieger in den diesjährigern 24h Series powered by Hankook. Das zweite True Racing-Auto (#117, Hubert Trunkenpolz/Sehdi Sarmini/Artur Chwist/Gerald Kiska/Reinhard Kofler) sicherte sich den letzten Podiumsplatz in der Klasse SPX.
Der Porsche Lorient Racing Porsche 991-I Cup (#64, Pascal Gibon/Lionel Amrouche/Frédéric Ancel) kam als Sieger der 991-Klasse ins Ziel. Für das Team war es der erste Klassensieg seit den Hankook 12h Imola im Juli. Das Schwesterauto mit der Startnummer 65 (Jean-François Demorge/Alain Demorge/Gilles Blasco/Mathieu Pontais) komplettierte den Erfolg des Teams mit Rang zwei in der Klasse.
Obwohl bei der Reparatur eines Getriebeproblems mehr als eine Stunde draufging, komplettierte das Team QSR Racingschool (#94, Rodrigue Gillion/John Mauro/Gavin Pickering/Jim Briody/Ricky Coomber) das Klassenpodium, nachdem das Team Ebimotors (#73, Lino Curti/Carlo Curti/Marco Frezza/Federico Curti), das lange geführt hatte, sowie die Spitzenreiter in der 991-Klassenwertung IDEC Sport Racing (#75, David Abramczyk/Stephane Adler/Romain Vozniak/Christophe Cresp/Frank Mechaly) es beide nicht ins Ziel schafften.
In der GT4-Klasse sicherte sich der NM Racing Team-Ginetta G55 GT4 (#215, Nikolay Dmitriev/Maxime Guillemat/Lluc Ibáñez/Max Llobet/Xavier Lloveras) den Sieg vor Nova Race, ebenfalls mit Ginetta (#227, Luca Magnoni/Matteo Cressoni/Enrico Garbelli/Henri Kauppi). Für das spanische Team war es der zweite Sieg in den 24h Series beim Heimrennen nach dem Gesamtsieg bei den Hankook 24h Barcelona im Vorjahr. Der QSR Racingschool Mercedes-AMG GT4 (#254, Mario Timmers/Bert Redant/Michiel Verhaeren/Jimmy de Breucker/Hubert Haupt) sicherte sich den letzten Podiumsplatz in der Klasse und baute somit vor dem Saisonfinale in Spa den Vorsprung in der Punktewertung der GT4-Klasse aus.
Gutierrez gewinnt 20 Jahre nach seinem ersten Sieg in Barcelona wieder die Klasse
Der Cupra Racing – Monlau Competicion Cupra TCR (#108, Alba Cano Ramirez/Laia Sanz/Francesc Gutierrez Agüi/Jordi Gené ) gewann zur Freude des heimischen Publikums die TCE-Division bei der Rückkehr des spanischen Teams in die Serie. Francesc Gutierrez Agüi fuhr nach 621 Runden auf dem 4,655 Kilometer langen Circuit de Barcelona Catalunya als Sieger über die Ziellinie. Für Gutierrez war es der erste Klassensieg bei den Hankook 24h Barcelona seit 2014. Es ist auch genau 20 Jahre her, dass der Spanier 1998 den ersten seiner beiden Gesamtsiege bei der Veranstaltung holte.„Es war ein sehr hartes Rennen, aber nun stehen wir hier mit Cupra, dem gesamten Monlau-Competicion-Team und allen, die diesen Erfolg ermöglicht haben“, sagte Francesc Gutierrez Agüi zu Andrew Marriott von Radiolemans.com. „In 24 Stunden kann soviel passieren, besonders mit den GT-Autos im Rennen. Es ist also etwas Besonderes, hier zu stehen. Ich hoffe, im kommenden Jahr wieder mit dabei zu sein.“ Der Erfolg ist auch der zweite Klassensieg für die 13malige Trial-Weltmeisterin Laia Sanz.
Hinter den spanischen Landsleuten des Monlau-Teams belegte der Baporo Motorsport-Audi RS3 LMS (#133, Alberto Vescovi/Roberto Ferri/Jaime Font Casas) Platz zwei auf dem TCE-Podium. Red Camel-Jordans.nl Seat Leon TCR (#303, Ivo Breukers/Monny Krant/Henry Littig/Bert de Heus/Rik Breukers) komplettierten die Top-Drei der TCE-Division.
Der NKPP Racing by Bas Koeten Racing-Cupra TCR (#175, Gijs Bessem/Harry Hilders/Jan Sorensen/Kristian Jepsen) hatte gute Chancen auf den TCE-Klassensieg, aber wegen einer gebrochenen Aufhängung kamen die Klassensieger von Imola lediglich auf Platz sechs der Klasse ins Ziel. Das zweite Auto von Bas Koeten Racing, der Kawasaki Racing-CUPRA (#155, Joachim Bölting/JM Littman/Jean-Laurent Navarro/Pierre-Arnaud Navarro), fiel mit einem Motorschaden aus.
Der CWS Engineering-Ginetta G55 (#178, Colin White/James May/Paul May/Steven Wells) beschloss ein ereignisreiches Wochenende mit dem SP3-Klassensieg, trotz anhaltender Probleme mit den Antriebswellen. Das Schwesterauto mit der Startnummer 278 (Michael Jensen/Nick Adcock/Adam Hayes/Matthew Nicoll-Jones/Finlay Hutchison) schien in der Anfangsphase der größte Sieganwärter, aber das Team schied bereits nach 40 Runden in spektakulärer Manier aus, als der Ginetta auf der Strecke Feuer fing. Daher ging Platz zwei in der Klasse an den Munckhof Racing-BMW M4 (#259, Eric van den Munckhof/Marcel van Berlo/Ted van Vliet/Marco Poland). Dieses Team fuhr ebenfalls zeitweise unangefochten in Führung, aber ein Motorschaden kurz vor Mitternacht verhinderte den Erfolg.
Der Hofor Racing powered by Bonk Motorsport-BMW M235i Racing Cup meanwhile (#131, Martin Kroll/Michael Schrey/Michael Fischer/Bernd Küpper/Gustav Engljaehringer) gewann zum fünften Mal in Folge seine Klasse, obwohl es das Team wegen eines Motorschaden nicht ins Ziel schaffte. Ähnlich erging es dem Synchro Motorsport-Honda FK8 Civic Type-R (#76, Alyn James/Daniel Wheeler/Andrew Hack), der zwar auf Platz zwei in der Klasse A3 gewertet wurde, sich aber spektakulär aus dem Rennen verabschiedete, als sich Andrew Hack nach einer Berührung mit dem Ebimotors-Porsche im hinteren Bereich der Strecke mehrfach überschlug.
Der letzte EM-Lauf der 24h Series powered by Hankook wird am 12. und 13. Oktober in Spa-Francorchamps ausgetragen. Das ist aber nicht die letzte Creventic-Veranstaltung der Saison, denn das Saisonfinale der Championship of the Continents findet vom 16. bis 19. November auf dem Circuit of the Americas in Austin, Texas statt.