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ADAC GT Masters
19.10.2018

Eine Saison voller Highlights für Mücke Motorsport im GT Masters

Zweites Jahr, neues Glück. Mit dieser Devise startete BWT Mücke Motorsport in die Saison 2018 im ADAC GT Masters. Im hart umkämpften Feld der ‚Liga der Supersportwagen‘ feierte das Traditionsteam aus Berlin zahlreiche Erfolge und zählte in beinahe allen Rennen zum Kreis der Podestkandidaten. 

Erstmals ging das Team mit drei Audi R8 LMS an den Start und setzte beim Fahrerkader erneut auf Talentförderung. Jeweils ein aufstrebender Nachwuchs-Pilot teilte sich das Auto mit einem erfolgreichen Profi. So startete Jeffrey Schmidt mit Ford-Werkspilot Stefan Mücke und dessen Vertretung, DTM-Star Jamie Green im BWT Audi R8 LMS #26. Ricardo Feller ging mit Audi Sport Fahrer Christopher Haase im BWT Audi R8 LMS #25 an den Start und Mike David Ortmann teilte sich das Cockpit des kfzteile24 Audi R8 LMS #24 mit Audi Sport Fahrer Markus Winkelhock. 


Die Highlights der Saison 2018 

Glänzende Ringe: Bereits am zweiten Rennwochenende der Saison war es soweit: BWT Mücke Motorsport feierte in Most den ersten Sieg 2018. Es war ein ganz besonderer Erfolg. Zwar stand die Mannschaft in der Debüt-Saison 2017 bereits zwei Mal ganz oben auf dem Podium, doch in Tschechien gelang es erstmals mit dem Audi R8 LMS. Dem vorausgegangen war die Pole-Position von Schmidt. Im BWT Audi R8 LMS #26 setzte er die schnellste Rundenzeit des Qualifyings und bescherte BWT Mücke Motorsport damit die erste Pole-Position seit dem Einstieg ins ADAC GT Masters. 

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Geschichtsträchtig: Am gleichen Ort trug sich BWT Mücke Motorsport mit dieser Pole-Position und dem späteren Sieg in die Geschichtsbücher ein. Da das ADAC GT Masters zum ersten Mal auf dem Autodrom Most unterwegs war, ist die Mannschaft erster Polesetter und Sieger der Serie auf dieser Rennstrecke. 

History repeating: Der Sieg in Most war für Schmidt und Mücke der erste Sieg im ADAC GT Masters überhaupt. Für Stefan Mücke dazu ein ganz besonderer: Nach über 17 Jahren holte er wieder einen Erfolg für das eigene Team. Das war dem Sohn von Teamchef Peter Mücke zuletzt 2001 in Hockenheim gelungen. Dort gewann er in der deutschen Formel 3 und wurde Vizemeister. Lustiger Fakt: Die zwei Siege holte Mücke trotz des großen zeitlichen Abstands mit dem gleichen Renningenieur! 

Drei Mücken auf einen Streich: In Zandvoort gelang ein lang erwartetes Kunststück: Zum ersten Mal in der Geschichte von BWT Mücke Motorsport im ADAC GT Masters fuhren alle Audi R8 LMS des Teams in die Top-Ten. Im zweiten Lauf des Wochenendes kamen die drei Duos auf den Rängen sechs, sieben und neun ins Ziel – dabei waren Feller und Haase in der #25 bester Audi des gesamten Feldes. Insgesamt gelang es BWT Mücke Motorsport viermal, den besten von insgesamt 13 Audis des ADAC GT Masters zu stellen. 

Warteschleife verlassen: Am Nürburgring endete eine lange Durststrecke für den Audi R8 LMS #24 mit dem heiß ersehnten Podium. An der Performance scheiterte es selten, stattdessen fehlte immer wieder das letzte Quäntchen Glück. Das war im zweiten Lauf in der Eifel bereits im Qualifying an Bord, als Winkelhock auf Platz zwei nach vorne stürmte – nur 82 Tausendstelsekunden fehlten ihm zur Pole-Position. Im Rennen hielt der ehemalige Formel-1- und DTM-Pilot die Position ohne Probleme. Nach dem Fahrerwechsel kämpfte Ortmann unablässig, musste sich eine Runde vor dem Ziel allerdings doch dem Verfolger geschlagen geben. Unter dem Jubel des gesamten Teams überquerte er die Ziellinie auf Rang drei. Für Ortmann neben seinem ersten Podium im ADAC GT Masters auch der erste Sieg in der Junior-Wertung für Piloten unter 25 Jahren. 

Sensations-Podium: BWT Mücke Motorsport zählte in nahezu jedem Rennen zu den Anwärtern auf die Podiumsplatzierungen. Dass es im zweiten Rennen auf dem Sachsenring geklappt hat, hätte im Vorfeld aber wohl niemand auch nur zu träumen gewagt. Der BWT Audi R8 LMS #26 startete nämlich von Platz 18! Von dort aus machte Mücke in seinem Stint einige Positionen gut und bog dank einer perfekten Strategie und dem nötigen Quäntchen Glück erst kurz vor Ende des Boxenstopp-Zeitfensters zum Fahrerwechsel ab. Währenddessen kam das Safety Car auf die Strecke und Schmidt verließ die Box sagenhaft auf Rang fünf. Damit nicht genug. Trotz einer Berührung im Duell mit einem Konkurrenten kam er noch bis auf Rang drei nach vorne und hatte zeitweise sogar Chancen auf den Rennsieg. 

DTM-Star am Steuer: An drei Wochenenden griff niemand geringerer als DTM-Pilot Jamie Green bei BWT Mücke Motorsport ins Lenkrad. Mit Freude vertrat der Brite Stammpilot Mücke, der in Oschersleben, am Red Bull Ring sowie in Zandvoort durch sein Engagement als Ford-Werkspilot in der World Endurance Championship verhindert war. Zweifach gelang es Green zusammen mit Schmidt im BWT Audi R8 LMS #26 in die Punkte zu fahren. Der 36-Jährige war 2018 der einzige DTM-Pilot, der im ADAC GT Masters an den Start ging. 

Nachwuchs de luxe: Eines der wichtigsten Themen für BWT Mücke Motorsport ist das Suchen und Unterstützen junger Talente im Motorsport. Diesem Ziel ist Peter Mücke auch 2018 treu geblieben. In allen drei Autos fuhr ein Routinier gemeinsam mit einem Junior-Piloten. Der Erfolg spricht für sich: In 14 Saisonrennen feierte die Mannschaft zwei Siege und insgesamt zehn Podiumsplatzierungen in der Nachwuchswertung. In der Meisterschaft landeten mit Platz vier für Feller, Platz sechs für Schmidt und Platz sieben für Ortmann alle drei Piloten in den Top-Ten. 

Durchhaltevermögen: Der BWT Audi R8 LMS #26 absolvierte 2018 alle 493 Rennrunden des ADAC GT Masters. Das ist nur einem anderen Konkurrenten gelungen. Dass Schmidt mit seinen wechselnden Teamkollegen Green und Mücke in jedem der 14 Rennen die Ziellinie sah, hat er der Zuverlässigkeit seines Audi R8 LMS sowie seiner umsichtigen Fahrweise zu verdanken. 


Die Stimmen zur Saison 2018 

Stefan Mücke (BWT Audi R8 LMS #26): „Das ADAC GT Masters ist eine starke Meisterschaft und es geht in jedem Rennen extrem eng zu. Dass hart gefahren wird, ist speziell bei den geringen Leistungsabständen in Ordnung und muss so sein. Genau das möchte auch der Zuschauer sehen. Allerdings sind die fahrerischen Standards teilweise nicht gut und du verlierst den Spaß. Es ist oft reine Glückssache, ob du durch die erste Runde kommst, oder dein Auto mit einem Totalschaden abstellen musst. Hier sollte das richtige Maß aus spannendem und gleichzeitig vernünftigem Rennsport gefunden werden.“ 

Ricardo Feller (BWT Audi R8 LMS #25): „Es war alles in allem eine tolle Saison. Ich habe die Zeit mit dem Team sehr genossen und hatte wirklich Spaß. Wir standen einige Male auf dem Junior-Podium und sind mehrfach in die Top-Ten gefahren. Danke auch an Christopher Haase. Er ist ein mega Typ und ich konnte sehr viel von ihm profitieren. Seine Unterstützung war sehr schön und nicht selbstverständlich. Ich bin jetzt schon gespannt, was die nächste Saison im ADAC GT Masters bringt.“ 

Markus Winkelhock (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): „Zu Beginn der Saison fehlte uns etwas die Pace im Qualifying. Das ist leider essentiell, da das Überholen im ADAC GT Masters auf fast allen Strecken schwierig ist. Die Pace wurde stetig besser. Irgendwann hatten wir sogar Pech und standen trotzdem noch gut da. Das Auto war immer top und teilweise wäre ohne besagtes Pech im Qualifying sogar die erste Reihe drin gewesen. In vielen Rennen hat uns einfach das Glück gefehlt und wir haben ohne Eigenverschulden viele Punkte und gute Ergebnisse verpasst. Wir standen am Nürburgring auf dem Podium. Das war gut, aber nicht das Ziel, das wir uns für die Saison gesetzt hatten.“ 

Peter Mücke (Teamchef): „Wir haben im Verlauf der Saison in allen Bereichen eine aufsteigende Tendenz gesehen. Besonders die Performance der jungen Piloten stimmt mich positiv. Zu Beginn hatten sie noch ihre Schwierigkeiten in den Qualifyings. Von Rennen zu Rennen war hier eine klare Steigerung zu erkennen. Insgesamt ist die Meisterschaft sehr hart und von guter Qualität. Selbst wenn du auf Platz zehn oder 15 liegst, hast du etwas gekonnt. Gleichzeitig bin ich immer wieder von der Fahrweise im ADAC GT Masters entsetzt. Was hier speziell in den ersten paar Runden des Rennens zerhackt wird, ist nicht in Ordnung. In diesem Bereich sollten einige Piloten ihr Handeln nochmals überdenken.“ 

Matthias Kieper (PR & Team-Management): „Wir hatten uns Rang drei in der Teamwertung als Minimalziel gesetzt und es am Ende des Tages leider nicht ganz erreicht. Das ist ein kleiner Wermutstropfen in einer ansonsten sehr guten Saison. Die Harmonie innerhalb des Teams hat immer gepasst und jeder konnte sich stets auf den anderen verlassen. Nur so waren Top-Ergebnisse wie der Sieg in Most oder die Podiumsplatzierungen überhaupt möglich. Die Zusammenarbeit mit Audi Sport und deren Hilfe war fantastisch und wir haben auf jeden Fall einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir sind in der Audi-Familie angekommen und haben auch unseren Stellenwert als BWT Mücke Motorsport bewiesen.“ 

Michael Weiss (Technischer Leiter): „Wir sind in diesem Jahr erstmals mit drei Autos des gleichen Fabrikats an den Start gegangen und haben mit der Performance des Audi R8 LMS einen deutlichen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Unser Paket war insgesamt konkurrenzfähig, nur Kleinigkeiten haben auf die 100 Prozent gefehlt. Viele unverschuldete Ausfälle haben dazu beigetragen, dass wir nicht immer glänzen konnten. Grundsätzlich wurde nochmals mehr als 2017 deutlich, wie wichtig es ist, im Qualifying vorne zu stehen. Wenn das nicht gelingt, ist die Chance auf ein gutes Ergebnis schon fast dahin. Sehr positiv beeindruckt bin ich von der Balance of Performance, die in diesem Jahr erstmals der SRO anvertraut wurde. Mit wenigen Ausnahmen hatte jedes Fabrikat die Möglichkeit, auf Pole zu fahren und zu gewinnen. Lediglich auf dem Red Bull Ring und in Hockenheim war ein Konkurrent noch deutlich im Vorteil. Sollte das für 2019 noch behoben werden, ist die BoP perfekt.“ 
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