Die Highlights des Wochenendes
Der Knoten ist geplatzt: 21 Rennen hat es gedauert, nun ist es geglückt: Der kfzteile24 Audi R8 LMS hat im Sonntagsrennen den Sprung aufs Podium geschafft! Winkelhock überzeugte im Qualifying mit Rang zwei und hielt diese Position bis zum Fahrerwechsel. Ortmann gab sich in seinem erst zweiten Jahr im ADAC GT Masters ebenfalls keine Blöße und verteidigte sich stark. Erst eine Runde vor dem Ende hatte er seinem Verfolger nichts mehr entgegenzusetzen und fuhr schließlich unter dem Jubel des gesamten Teams als Dritter über die Linie. Rang drei im Gesamtklassement bedeutete gleichzeitig Ortmanns ersten Sieg in der Junior-Wertung. Dieses Ergebnis entschädigte für einen schwierigen Samstag. Ortmann ging mit der großen Hypothek von Startplatz 31 ins Rennen und arbeitete sich in seinem Stint konstant nach vorne. Winkelhock übernahm das Auto auf Rang 19 und machte weitere Positionen gut. Am Ende stand Rang 14 und eine sensationelle Aufholjagd von 17 Positionen zu Buche. Glory and worry: Für Feller und Haase begann der Samstag in ihrem BWT Audi R8 LMS #25 perfekt. Mit Startposition sechs erzielte Feller sein bis dato bestes Ergebnis im ADAC GT Masters. Am Start schoss der Schweizer sofort nach vorne und hielt trotz mehrerer Safety-Car-Phasen die Führung. Doch schon vor dem Boxenstopp der erste Rückschlag: Sein Start wurde untersucht, weil er vor dem Umschalten der Ampel bereits seinen Startkorridor verlassen hatte. Konsequenz: Fünf Sekunden Zeitstrafe beim Boxenstopp. Ungeachtet dessen kam Haase nach dem Fahrerwechsel als Dritter zurück und arbeitete sich sogar auf Rang zwei nach vorne. Podium! Die Freude währte jedoch nicht lange. Am Abend wandelten die Sportkommissare die 5- in eine 30-Sekunden-Strafe um, was das Duo bis auf Rang 15 zurückwarf. Doch schon am Sonntag schlugen Haase und Feller zurück. Von Startplatz vier gestartet, hielten sie die Position fehlerlos bis zur Ziellinie. Damit blieb ihnen zwar hauchdünn das Gesamt-Podium verwehrt, Champagner konnte das Duo dennoch spritzen: Sie hatten für Feller Rang zwei in der Junior-Wertung erzielt – direkt hinter ihren Teamkollegen Ortmann und Winkelhock.
Wechselbad der Gefühle: Jeffrey Schmidt und Stefan Mücke erlebten am Nürburgring ein Wochenende mit Höhen und Tiefen. Mit den Startplätzen zehn und acht war die Ausgangslage für die beiden Rennen gut. Am Samstag erwischte Schmidt einen guten Start, fand sich jedoch bereits nach Kurve eins fast am Ende des Feldes wieder. Ein Unfall vor ihm hatte ihn gezwungen, durch das Kiesbett auszuweichen. Von dort aus arbeitete sich das Duo wieder bis in Punktenähe nach vorne, als Mücke von einem Konkurrenten getroffen wurde und erneut zurückfiel. Rang zwölf hieß das Endresultat. Exakt diese Platzierung erreichten Schmidt und Mücke auch am Sonntag. Nach einem guten Start lag Mücke bereits auf Rang sieben, als er noch in der ersten Runde zunächst neben die Strecke ausweichen musste und schließlich von hinten getroffen wurde. Ein guter Stopp sowie starke Manöver brachten den BWT Audi R8 LMS #26 kurzzeitig zurück in die Punkte, als diesmal Schmidt von einem Konkurrenten getroffen wurde und ins Kiesbett rutschte. So blieb das Duo unverschuldet punktelos am Nürburgring.
Die Stimmen zum Wochenende
Mike David Ortmann (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): „Ich freue mich riesig, dass wir den Sprung aufs Podium geschafft und zudem noch den Sieg in der Juniorwertung eingefahren haben. Besser hätte das Rennen fast nicht laufen können. Winki hatte ein mega Qualifying und einen super Start, was der erste Schritt zum Erfolg war. Gegen Ende meines Stints hatte ich ziemlich mit dem Auto zu kämpfen und musste eine Position hergeben. Natürlich hätte ich Rang zwei gerne verteidigt, aber die Freude über das Podium überwiegt. Danke auch ans Team für die harte Arbeit. Im Qualifying am Samstag passten leider einige Faktoren nicht zusammen, weshalb es nur Startplatz 31 wurde. Trotzdem haben wir mit Rang 14 am Ende absolut Schadensbegrenzung betrieben.“ Markus Winkelhock (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): „Mein Qualifying war mit Platz zwei super und das Auto hat sich genial angefühlt. Im Rennen ging es darum, die ersten paar Kurven zu überstehen. Ein paar kleine Berührungen waren dabei, aber alles im Rahmen. Ich musste mich in den ersten Runden gegen die Corvette verteidigen, die auf der Geraden schneller war als ich. Als ich frei fahren konnte, wurde der Abstand sofort größer, aber zu dem Zeitpunkt war der Führende schon ein paar Sekunden weg. Für den restlichen Stint waren wir etwa gleichschnell. Auch Mike hat einen tollen Job gemacht und ob Platz zwei oder drei war am Ende fast egal, wir wollten nur dieses Podium. Am Samstag hieß es Schadens-begrenzung von Startplatz 31. Ich habe ein paar Autos überholt, wollte aber nicht zu viel Risiko gehen.“
Ricardo Feller (BWT Audi R8 LMS #25): „Es war ein Achterbahn-Wochenende für uns. Wir hatten für das Qualifying am Samstag ein extrem gutes Setup gefunden und mir ist Rang sechs gelungen – mein bester Startplatz im ADAC GT Masters. Leider habe ich am Start eine Sekunde zu früh gezuckt und dafür haben wir eine Fünf-Sekunden-Strafe erhalten. Gegen sieben Uhr abends kam schließlich nochmals eine nachträgliche Durchfahrtsstrafe, was ich etwas zu spät fand. Trotzdem kann mir die Führungsrunden und die Emotionen niemand mehr nehmen. Das macht Lust auf mehr. Am Sonntag haben wir mit Platz vier wichtige Punkte gemacht und durften zudem aufs Junior-Podium – der Ausgleich für Samstag.“
Christopher Haase (BWT Audi R8 LMS #25): „Insgesamt war es ein sehr gutes Wochenende. Wir hatten am Samstag ein wahnsinnig gutes Rennen, ein super Auto und die schnellste Rennrunde. Wir haben gezeigt, dass wir und das Auto es können. Ich akzeptiere die nachträgliche 30-Sekunden-Strafe, allerdings tut es doppelt weh, wenn sie erst so spät kommt. Ich bin der Meinung, dass eine solch schwerwiegende Entscheidung durchaus früher hätte getroffen werden können. Im Sonntagslauf haben wir mit Platz vier und Rang zwei bei den Junioren das Maximum herausgeholt. Danke ans Team und Ricardo – unser Aufwärtstrend ist deutlich sichtbar.“
Jeffrey Schmidt (BWT Audi R8 LMS #26): „Leider war es nicht unser Wochenende. Am Samstag war die Ausgangslage von Rang zehn recht gut, doch vor mir gab es einen Unfall und ich musste ins Kiesbett ausweichen. Damit war ich fast am Ende des Feldes. Wir haben uns von dort gut zurückgekämpft, aber für Punkte hat es leider nicht gereicht. Am Sonntag hat mir Stefan das Auto auf Rang elf übergeben und ich habe ein paar Positionen gutgemacht. Ich hatte einen schönen und absolut fairen Zweikampf mit Timo Bernhard und habe ihn schließlich überholt. Im Kampf um Platz sieben war ich mitten im Pulk, wurde von einem anderen Auto getroffen und musste ins Kiesbett. Damit war alles dahin und wir waren mit Platz zwölf wieder außerhalb der Punkte.“
Stefan Mücke (BWT Audi R8 LMS #26): „Für Jeffrey und mich war es ein ärgerliches Wochenende. Am Samstag musste er am Start ins Kiesbett, um einen Unfall zu vermeiden. Wir haben uns wieder bis in die Punkte vorgearbeitet, bis ich kurz vor Schluss nochmal getroffen wurde. Am Ende waren wir Zwölfte, was angesichts der ersten Kurve in Ordnung war. In meinem Qualifying am Sonntag war es unglaublich eng. Ich hätte vielleicht hier und da noch ein paar Hundertstelsekunden rausholen können, aber nicht mehr. Mein Start selbst war gut bis zur vierten Kurve. Um einem Porsche auszuweichen, musste ich von der Strecke und hatte danach Dreck auf den Reifen. In der selben Runde habe ich einen heftigen Schlag von hinten bekommen. Somit konnten wir nicht mehr viel reißen, zumal Jeffrey zum Schluss nochmals von einem Konkurrenten getroffen wurde. Es ist sehr eng im ADAC GT Masters, aber wie hier gefahren wird, ist teilweise nicht in Ordnung. Es kann nicht sein, dass nach einer Runde im Mittelfeld das Auto rundherum beschädigt ist.“
Teamchef Peter Mücke: „Das Fazit fällt gemischt aus. Wir hatten insgesamt eines der besten Wochenenden im ADAC GT Masters. Die Leistung unserer Piloten war gut – speziell die jungen haben toll abgeliefert. Wir merken, dass die Ausbildung Früchte trägt und ankommt, was wir ihnen beibringen. Am Qualifying müssen wir noch etwas arbeiten, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Gleichzeitig war es ein Wochenende mit viel Ärger. Meiner Meinung nach war es am Samstag eine Fehlentscheidung des Rennleiters, den Start freizugeben. Ricardo ist mit seinem Frühstart leider in die Falle getappt. Der zweite Fehler war, uns während des Rennens zu bestrafen und vier Stunden später für das gleiche Vergehen nochmals eine Strafe auszusprechen. Das geht nicht und damit bin ich auch nicht einverstanden. Auch am Sonntag lief der Start nicht reibungslos, obwohl es zuvor noch ausdrückliche Anweisungen an alle Fahrer im Feld gab. Daran muss auf jeden Fall gearbeitet werden.“
Matthias Kieper (PR & Team-Management): „Wir können sehr zufrieden mit diesem Wochenende sein. Wir hatten im Sonntagsqualifying alle drei Autos innerhalb der Top-Ten, was bei diesem engen Feld keine Selbstverständlichkeit ist. Besonders glücklich bin ich darüber, dass der Audi #24 endlich den Sprung auf das Podium geschafft hat. Es war eine lange Durststrecke mit viel Pech, die nun endlich geendet hat. Es gibt den Fahrern, den Mechanikern und dem gesamten Team viel Auftrieb, dass sich die harte Arbeit endlich ausgezahlt hat. Auch unsere anderen Fahrerduos haben gezeigt, welcher Speed in ihnen und unseren Audis steckt – auch wenn das aus verschiedenen Gründen nicht immer belohnt wurde.“
Michael Weiss (Technischer Leiter): „Ich ziehe ein mehr als positives Fazit zum Nürburgring-Wochenende. Aber wir haben auch gesehen, dass Freud und Leid sehr nahe beieinander liegen. Wir haben die sieben Wochen seit dem letzten Rennwochenende sehr gut genützt und unsere Hausaufgaben erledigt. Dementsprechend sind wir mit einer sehr guten Team-Performance auf dem Nürburgring angetreten. Egal, ob das starke Qualifying unseres Juniors Ricardo am Samstag oder die fantastische Teamleistung mit allen drei Autos unter den Top-Neun im Sonntags-Qualifying, die Performance war unglaublich. In den Rennen haben wir mit dem Podium unseres #24 Audi oder dem Junior-Podium mit zwei Autos wichtige Ergebnisse eingefahren – der Dank für die harte Arbeit des gesamten Teams. Nun gilt es, den Aufwind nach Zandvoort mitzunehmen und dort anzuknüpfen, wo wir auf dem Nürburgring aufgehört haben.“