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Automobilsport
23.08.2018

PROsport Performance: Zandvoort, Nürburgring, Hockenheim

Das Team PROsport Performance war am vergangenen Wochenende zu Gast im niederländischen Zandvoort bei der ADAC TCR Germany. Außerdem startete das Team am gleichen Wochenende bei der VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring und plant für den 29. August 2018 Testfahrten mit Marius Zug und Mike David Ortmann im GT4-Porsche.


Der TCR-Rookie-Krimi: Max Hesse im Wechselbad der Gefühle    

Es ist ein offener Schlagabtausch, ein echter Krimi. Wer gewinnt die Honda-Rookie-Challenge im ADAC TCR Germany, wer gewinnt den neuen Honda Civic? Max Hesse aus dem Team PROsport Performance will unbedingt gewinnen, am liebsten jedes Rennen und vor allem die Rookie-Wertung. Wie vermutlich die meisten 17-Jährigen würde er sich über den Honda Civic grenzenlos freuen. Aber die Prämie ist Nebensache, Max Hesse ist auf den Titel fokussiert. Bei den Saisonrennen neun und zehn in Zandvoort war es wieder das gleiche Spiel. Ein Rennen ging an Hesse, das andere an Luke Wankmüller, seinen schärfsten Widersacher.    

Als bester Rookie war der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport an die Nordsee gereist. Das Qualifying lief prima, Max Hesse positionierte den #19 Audi RS3 LMS TCR auf dem respektablen fünften Startplatz. Weil er die anderen Rookies hinter sich ließ, gab es erneut einen Extra-Punkt. Im Samstag-Rennen gingen beim Start ein paar Plätze verloren, letztlich kam „Mad Max“ auf Rang acht und war damit erneut bester Rookie. Somit konnte er die Führung sogar ausbauen. Aber die Freude wehrte nicht lange, denn am Sonntag gab es im Getümmel der Startrunde eine Berührung, und Hesse landete unsanft in den Leitplanken. Obwohl das Rennen damit gelaufen war, fuhr er tapfer weiter, um noch drei Rookie-Punkte mitzunehmen. Die Führung in der Rookie-Challenge musste er jedoch abgeben. „So eng hängen Freud und Leid im Motorsport zusammen“, so Max Hesse (Wernau).    

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Der Krimi wird am Sachsenring fortgesetzt, wenn die ADAC TCR Germany vom 7. bis 9. September zur vorletzten Doppelrunde antritt. Max Hesse, der im Juli bei seiner GT4-Premiere im Porsche Cayman PRO4 von PROsport Performance auf dem anspruchsvollen Formel-1-Kurs von Spa-Francorchamps vollauf überzeugen konnte, kennt den Sachsenring schon, weil der ehemalige Kart-Pilot dort vor einem Jahr sein erstes Autorennen in der TCR bestritt. Der letzte Akt im TCR-Rookie-Krimi spielt dann vom 21. bis 23. September in Hockenheim. Neben Talent wird auch Nervenstärke gefragt sein, um letztlich das bessere Ende für sich zu haben. Steve Buschmann, Teammanager PROsport Performance (Wiesemscheid), sagte: „Zandvoort war nicht unser Rennen. Aber Max ist eine coole Socke. Er hat die Nerven, um sich im Rookie-Krimi am Ende durchzusetzen.“


Teamchef Esser zufrieden: US-Duo und China-Trio wollen zurück zum „Ring“    

Fünf strahlende Fahrer, beide Porsche Cayman tipptopp über die sechs Stunden gelaufen und nahezu ohne jede Schramme – kein Wunder, dass Christoph Esser nach dem fünften Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring sichtlich zufrieden war. „Wenn meine Kunden happy sind, bin ich es auch“, äußerte der Teamchef von PROsport Performance kurz und knapp. Den beiden Amerikanern und den drei Chinesen hat das Rennen in der „Grünen Hölle“ sogar so gut gefallen, dass beide Teams noch in dieser Saison je zwei weitere VLN-Rennen bestreiten wollen.    

„Ich vermisse die Nordschleife jetzt schon“, meinte Grant Maiman, kaum dass er zurück in den USA war. Maiman und sein Landsmann John Uglum hatten den 380 PS Porsche Cayman PRO4 von PROsport Performance routiniert über die lange Renndauer von sechs Stunden pilotiert. Dabei war es – frisch mit dem notwendigen A-Permit ausgestattet, der Vollgas-Lizenz für die Nordschleife – ihr erster Start in der Klasse SP10 (GT4). Und wäre da nicht der unglückliche Reifenschaden schon in der ersten Runden gewesen, der eine 17 Kilometer lange Schleichfahrt vom Streckenabschnitt „Flugplatz“ zur Box erforderte, wäre der dritte oder vierte Klassenrang durchaus möglich gewesen. So wurde es Rang neun.    

Für Andy Yan ging es bei diesem VLN-Rennen vor allem um den Erwerb des B-Permits, doch diese umfassende Aufgabe löste der Chinese mit Bravour. Mit Permit-Inhaber Xiaole He hatte die asiatische Mannschaft einen schon erfahrenen Kapitän: Sunny Wong komplettierte das Trio im „Fahrschul-Rennauto“ von PROsport Performance, dem Porsche Cayman aus der Klasse V5. „Die drei haben das richtig gut gemacht und waren total happy“, so Esser. Das China-Trio kam letztlich auf Rang sechs ins Ziel.


Marius Zug (15) und Mike David Ortmann (18): Testfahrten im GT4-Porsche     

Der erst 15-jährige Marius Zug und der drei Jahre ältere Mike David Ortmann werden am Mittwoch, 29. August, auf dem Hockenheimring ausgiebige Testfahrten mit dem 380 PS starken Porsche Cayman PRO4 unternehmen. „Das sind zwei ausgewiesene Talente, und wir geben jungen Fahrern immer gerne eine Chance“, äußert Christoph Esser, Teamchef von PROsport Performance mit Sitz in Wiesemscheid unmittelbar am Nürburgring. Aktuelles Beispiel ist Max Hesse, gerade 17 Jahre alt geworden, der mit dem Audi RS3 LMS TCR von PROSport Performance um den Titel in der Rookie-Wertung der ADAC TCR Germany kämpft.

Mike David Ortmann aus Blumberg in Brandenburg hat im Team PROsport bereits seine Visitenkarte abgegeben, als er gemeinsam mit Max Hesse beim Rennen zur GT4-Europameisterschaft im Juli auf dem Grand-Prix-Kurs von Spa-Francorchamps eine bemerkenswerte Leistung bot. „Damit hat er sich diesen Test redlich verdient“, so Esser. Wie Ortmann und Hesse ist auch Marius Zug ein Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport. Der 15-Jährige aus Pfaffenhofen ist aktuell noch in der Kart-Weltmeisterschaft am Start. Der Test mit dem PROsport-Porsche dient der Vorbereitung auf seinen künftigen Einstieg in den Automobilrennsport. Als „Lehrmeister“ fungiert bei diesem „Jugend-forsch(t)-Test“ der Belgier Nico Verdonk, ein erfahrener Sportwagen-Pilot. Der 32-Jährige aus Brüssel hat bereits mehrere Rennen mit PROsport Performance erfolgreich bestritten.
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