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DMV GTC
03.05.2018

Bunt gemischte Podestplatzierungen in Dijon

Beim zweiten Rennwochenende des DMV GTC und DUNLOP 60 in Dijon (27. / 28. April 2018) durfte man verschiedene Fahrer als Gesamtsieger auf dem Podest begrüßen.

„Wir hatten bei den drei Rennen insgesamt acht verschiedene Piloten auf dem Siegerpodium. Das zeigt die große Ausgeglichenheit. Und es zeigt auch, dass unsere Balance of Performance funktioniert“, so Organisator Ralph Monschauer.

Einmal mehr zeigte sich jedoch auch, dass man noch Überzeugungsarbeit für die Rennstrecke in Dijon leisten muss. Nachdem man zum Saisonauftakt in Hockenheim 34 Nennungen hatte und für das nächste Rennen auf dem Red Bull Ring bislang 33 Nennungen vorliegen, waren es in Dijon nur 18 Starter. „Das liegt aber zum einen daran, dass wir erst sieben Tage vor dem Rennen die Boxen zugesichert bekommen hatten und zum anderen daran, dass wir nach Hockenheim noch ein paar defekte Autos hatten.“

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Wer allerdings in Dijon war, der hat es nicht bereut. Brandneue Boxen, ein perfekter Test am Donnerstag und spannende Rennen.

Bei strahlendem Sonnenschein, über der malerisch gelegenen Berg- und Talbahn im Burgund, ging es am Freitag in das 1. Qualifying. Der Markenmix konnte sich sehen lassen: Auf den ersten fünf Rängen waren fünf Fahrzeuge verschiedener Hersteller zu finden – attraktiver und vielfältiger kann sich die Rennserie für Grand Tourisme und TCR-Renntourenwagen kaum präsentieren.

Die 19-jährige Carrie Schreiner legte mit dem Audi R8 LMS des HCB-Rutronik-Racing-Teams den ersten absoluten Bestwert vor. Dahinter Kenneth Heyer im Mercedes-AMG GT3 der équipe vitesse. Schnellster Cup-Porsche war Luis Glania (Dupré Motorsport), der jüngste Fahrer im Feld, der am 19. April gerade 18 Jahre alt wurde.

In Qualifying 2 zeigte Max Aschoff im Praga R1 Turbo, dass er zulegen kann. Mit dem ultraleichten Sportwagen holte er sich die Pole Position vor Carrie Schreiner und Uwe Alzen (Lamborghini Huracan GT3), der ganz kurzfristig für die verletzte Suzanne Weidt an den Rennen teilnahm.

Rennen 1 wurde unter trockenen Bedingungen gestartet. Allerdings zogen schon langsam dunkle Wolken auf. Es war eigentlich nur die Frage, wann es regnen würde. Während oder nach dem Rennen? Carrie Schreiner stand mit der Pole Position auf der falschen Seite – der Außenbahn. Und obwohl man bei der Rennleitung intervenierte und gerne den Startplatz tauschen wollte, lehnten die Sportkommissare unverständlicherweise ab. Und so schlüpften Uwe Alzen und auch Kenneth Heyer am Start vorbei. Und von hinten drängte Max Aschoff. Die Fans sahen ein spannendes Rennen und eine turbulente Schlußphase. Denn eine Runde vor Ende fing es an zu regnen und die Piloten mussten alle ihr Können aufbringen, um in den letzten Kurven mit ihren Slicks nicht rauszurutschen. Schließlich gewann Uwe Alzen mit all seiner Routine vor Max Aschoff und Kenneth Heyer. „Das war doch mal ein geiles Rennen!“, so Max Aschoff. „Von P3 gestartet, hatte ich einen leichten Verbremser vor der ersten Kurve und lag auf P5 hinter Benni Hey. Dabei verlor ich 12 Sekunden und kam schließlich doch sauber vorbei und immer weiter vor. Dann hing ich zwischen Heyer und Carrie fest. Den ersten Überholversuch musste ich unter Gelb abbrechen, der zweite saß – Klasse! In der letzten Runde noch 3,7 Sekunden auf Kenneth Heyer gutgemacht, und hinter Uwe Alzen auf Platz 2 – bockstark, die Nummer!“

Zwei weitere schnelle Damen sorgten auf den Plätzen neun und zehn für spannende Unterhaltung: Schließlich setzte sich die erstmals im DMV GTC startende Sarah Toniutti im Flügeltürer-AMG-Mercedes SLS GT3 gegen Evi Eizenhammer im Audi R8 LMS von HCB-Rutronik Racing durch. Nachwuchspilot Luis Glania aus Unna feierte mit dem Porsche 991 GT3 Cup von Dupré Motorsport Engineering seinen Sieg, während Kevin Arnold mit dem TCR-Audi von HCB-Rutronik Racing die Klasse 6 für sich verbuchte. Jean-Luc Weidt kam mit dem Audi R8 LMS GT4 auf den zweiten Rang in Klasse 6, während Max Aschoff naturgemäß die Prototypen-Klasse 5 für sich entschied. In de ProAM-Wertung siegte Dietmar Haggenmüller im Mercedes-AMG GT3 vor Bruno Stucky (SLS). Somit konnte Spirit Race mit Alzen und Haggenmüller so etwas wie einen Doppelsieg verbuchen.

Rennen 2 wurde auf nasser Piste ausgetragen. Nach dem Triumph im ersten Wertungslauf legte Uwe Alzen auch im zweiten Durchgang eindrucksvoll nach. Mit dem Lamborghini Huracan GT3 fuhr er auf und davon. Carrie Schreiner folgte als Zweitplatzierte im Audi R8 LMS. Porsche-Spezialist Benni Hey brachte den 991 GT3 R an guter dritter Gesamtposition ins Ziel – einmal mehr der Beweis für die überdurchschnittlich gute Traktion des Heckmotor-Neunelfers im Regen. Dessen Teamkollege bei Schütz Motorsport, der Bulgare Stanislav Dobrev im Mercedes-AMG GT3, erreichte den fünften Schlussrang und gewann furios die ProAM-Wertung vor Bruno Stucky und Sarah Toniutti

Bemerkenswert war die Leistung von Kevin Arnold mit dem Audi RS3 LMS TCR mit Startnummer 99. Mit dem viertürigen Tourenwagen kam der Youngster von HCB-Rutronik Racing auf den siebten Gesamtrang. Nicht nur für ihn allein war es der krönende Abschluss eines erfolgreichen Rennwochenendes, denn bereits am Vorabend hatten er und Carrie Schreiner mit dem Audi R8 LMS von HCB-Rutronik Racing im DUNLOP 60 triumphiert (siehe extra-Bericht). Selbstverständlich sicherte sich der Audi-Pilot auch die Klasse 6 vor seinem Markenkollegen Jean-Luc Weidt im R8 LMS GT4. Für weitere Zufriedenheit bei HCB-Rutronik Racing sorgte außerdem Tommy Tulpe mit dem Audi R8 LMS. Der langjährige Prototypen-Pilot kam mit der Startnummer eins auf dem vierten Gesamtrang ins Ziel.

Im Feld der Porsche-Cup-Piloten, der Klasse 3, setzte sich der Saarländer Christoph Dupré vor Thomas Langer und Karlheinz Blessing durch. Teamgründer Claus Dupré feierte zudem in der Woche vor der "Trophée de Bourgogne" seinen 70. Geburtstag – es gab in Dijon viel zu feiern nach den beiden Klassensiegen durch Luis Glania und Dupré Junior. Das galt auch für Bruno Stucky, den Schweizer Legendenfahrer im Flügeltürer-Mercedes-Benz SLS GT3 AMG. Mit Rang sechs lieferte der Eidgenosse ein mehr als solides Ergebnis ab. Gemeinsam mit seiner Teamkollegin Sarah Toniutti im zweiten Latesso-Flügeltürer avancierte Stucky bei der Siegerehrung zum Großabnehmer der bereitgestellten Pokale.

In Carrie Schreiners Windschatten etablierte sich Sarah Toniutti als zweitschnellste Dame im Feld. Vom Umfang der Ehrenpreise schien die Schweizerin ein wenig überwältigt zu sein, nachdem sie im Ladys Cup, der ProAM und auch der GT3-Classics (ältere GT3 wie SLS, Z4, ultra) Pokale erhalten hatte.

In der Gesamtmeisterschaft geht es ganz eng zu. Nach vier Rennen führt Kevin Arnold mit 107,50 Punkten vor dem Duo Luis Glania/Christoph Dupré (105) und Carrie Schreiner/Fabian Plentz mit 103 Punkten.

Nach dem Burgund geht es nun in die Steiermark. Am 18./19. Mai werden auf dem Red Bull Ring die Läufe 5 und 6 des DMV GTC ausgetragen.