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29.06.2018

DUNLOP 60: die Hitzeschlacht von Monza

Sechs Männer und drei Fahrzeugmarken sind nach einem packenden Rennen über 29 Runden auf dem Siegerpodest des DUNLOP 60 beim Peroni Race Weekend vertreten. Carrie Schreiner und Kevin Arnold müssen einen Ausfall verschmerzen.  

Zwölf Fahrzeuge gingen am frühen Samstagabend an den Start des DUNLOP 60 auf dem 1922 eröffneten Autodromo Nazionale di Monza, das aktuell für drei Jahre auf Monza Eni Circuit umgetauft worden ist. Bei 54 Grad Asphalttemperatur und 70 Grad Celsius im Wageninneren war der heutige Tag eine hohe Belastung für Reifen und Protagonisten gleichermaßen.

Die Frage dieses hochsommerlichen Nachmittags war, ob der im Qualifying etwas zu weit abgehobene Flügeltürer von Schütz Motorsport für das Rennen fit gemacht werden kann. Doch der Stern mit der Nummer 16 und Stanislav Dobrev am Volant geht nicht nur planmäßig von Rang zwei aus ins Einstunden-Rennen, sondern gewinnt auch gleich die Startphase. Dietmar Haggenmüller in dessen eigenem AMG GT3 die Spitze abzunehmen bedeutet erste Führungskilometer überhaupt für den bulgarischen Motorsportler. Doch nach wenigen Kurven steht Dobrevs Fahrzeug entgegen der Fahrtrichtung. „Das Feld anzuführen war ein großartiges Gefühl, doch die Reifen waren noch kalt und mein Wunsch, schnell Abstand zu gewinnen, etwas zu überambitioniert“, schildert der Bulgare, der das Rennen zusammen mit seinem Kollegen Marvin Dienst auf dem siebten Rang beenden kann, im Anschluss lächelnd.

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Aus der zweiten Startreihe kommend, übernimmt Carrie Schreiner nach Dobrevs Dreher noch in der ersten Runde die Führung. Auch Benni Hey, von Platz sechs gestartet, gehört zu den Gewinnern des Rennauftakts: Der Gentleman-Driver greift im türkisgrünen Neunelfer nach dem zweiten Platz – mit Erfolg. Ein Ergebnis, das sein 21 Jahre junger Mitstreiter Laurents Hörr am Ende des Tages nach Hause fährt, auch wenn Tommy Tulpe im HCB-Rutronik Audi R8 LMS zwischen Rennrunde vier und 19 diese Position für sich behauptet.

Doch Tulpe und sein Rennen fahrender HCB-Rutronik-Teamchef Fabian Plentz, der den weißen Audi #1 nach dem Fahrerwechsel übernimmt, erben den Gesamtsieg vom Pechvogel des Tages: Kevin Arnold verschenkt den von Carrie Schreiner mit fast 20 Sekunden Vorsprung zum Zeitpunkt des Wechselfensters herausgefahrenen, möglichen Sieg. Vor drei Wochen am Nürburgring noch erstplatziert im DUNLOP 60, kollidiert Arnold in der 19. Rennrunde beim Überrunden mit einem anderen Audi und schickt sich selbst und GT4-Fahrerin Suzanne Weidt durch Gras und Kies; das Aus an Leitplanke und Reifenstapel, auch für die Rennlady und ihren Sohn Jean-Luc, mit dem sie erstmalig zusammen beim DUNLOP 60 auf einem gemeinsamen Auto angetreten ist.

Das dritte Fahrerduo auf dem Siegerpodest des fünften DUNLOP 60 der Saison 2018: Kenneth Heyer und Josef ‚Sepp‘ Klüber im Mercedes-AMG GT3 der équipe vitesse. Uwe Alzen, der den zwischenzeitlich auf Rang fünf zurückgespülten AMG GT3 von Haggenmüller übernimmt, kann durch Safety-Car-Phase und Getümmel beim heutigen Lauf nur den vierten Gesamtrang für sein Team retten.

Fünfte werden die beiden Moskauer Pavels, Strukov und Zhartsov, die Gaststarter mit dem waschechten Italiener, dem Ferrari 458 GT3. Ankommen und Erfahrung sammeln war hier das erklärte Ziel des Teams Stile F Quadra Corse aus San Marino. Auf den weiteren Plätzen: Dupré-Junior Luis Glania zusammen mit Christoph Dupré (Sieger in Klasse 4 auf Porsche 991 GT3 Cup), Stanislav Dobrev und Marvin Dienst (Schütz-Mercedes-AMG GT3), Thomas Langer (Porsche 991 GT3 Cup), Karlheinz Blessing – der in Runde zehn mit der linken Wagenseite aufs Grün kommt und von der Strecke rutscht, das Rennen aber ohne Einschlag wieder aufnehmen kann – und Manuel Lauck (Porsche 991 GT3 Cup) sowie Jay Boyd und Happy Behler (Audi R8 LMS ultra).

Das nächste DUNLOP 60-Rennen findet am 27. Juli auf dem Hockenheimring statt.

Verantwortlich für den Inhalt: Sylvia Pietzko für Carsten Krome Netzwerkeins