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DTM
26.08.2018

3 Fragen an ... Philipp Eng

DTM-Neuling Philipp Eng konnte bislang in seinen ersten Rennen überzeugen. Auch in Misano lief es bisher ganz gut für den Österreicher. Hier drei Fragen an den BMW-Piloten.
 
Philipp Eng, die ersten Nachtrennen in der DTM-Geschichte: Wie fällt Ihr bisheriges Fazit aus?

Philipp Eng: „Insgesamt finde ich das Wochenende echt super. Solche Rennen können wir gerne häufiger im Kalender haben. Ich war quasi jeden Morgen am Strand, habe Cappuccino getrunken und Piatina gegessen – besser geht es eigentlich kaum (lacht). Nein, im Ernst: Ich würde mir mehr Nachtrennen in der DTM wünschen. Am Norisring könnte ich mir das gut vorstellen. Das wäre sicher ein großes Spektakel. Ich denke, dass mir meine Langstreckenerfahrung an diesem Wochenende sehr entgegenkommt. Vor drei Wochen bin ich erst das 24-Stunden-Rennen in Spa gefahren. Aber natürlich brauchen die Augen eine oder zwei Runden, bis sie sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt haben. Danach ist es dann aber ganz normal. In der Nacht fühlt es sich immer etwas anders an als am Tag. Es ist wirklich cool, wenn man über die Curbs fährt und die Funken fliegen sieht. Es sind echt spektakuläre Bilder, nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für uns Fahrer.“
 
Von Startplatz 18 im Samstagsrennen bis zeitweise an die Spitze: Wie war das möglich?
Eng: „Es war definitiv die richtige Entscheidung, auf Regenreifen zu starten. Unser Timing beim Boxenstopp war perfekt gewählt. Im Anschluss hatte ich einige gute Runden. Als ich dann knapp hinter Timo lag, dachte ich mir, dass es ganz gut für mich ausschaut. Meine Pace war sensationell, als ich in der Spitzengruppe unterwegs war. Mein Auto hat dann etwas von Edoardo Mortara abbekommen, nachdem es etwas eng geworden war. Das war normales Racing, für uns aber nicht gerade hilfreich. Im weiteren Verlauf gab es noch einmal die eine oder andere Berührung, was der Performance natürlich nicht zuträglich war. Trotzdem war es cool, das Rennen eine Weile anzuführen. Natürlich war auch ein bisschen Glück dabei, aber wir hatten auch die richtige Strategie und eine super Pace. Jetzt hoffe ich, dass ich nicht mehr allzu lange auf den ersten Sieg warten muss. Für das zweite Rennen wünsche ich mir ein besseres Qualifyingergebnis. Das war gestern einfach nichts. So weit hinten zu stehen, macht das Ganze nur unnötig schwer.“
 
In Alessandro Zanardi haben Sie an diesem Wochenende einen ganz besonderen Gaststarter im Feld. Wie beurteilen Sie seine bisherige Performance?
Eng: „Alex schlägt sich extrem gut. Vor dieser Leistung kann man nur immer wieder den Hut ziehen, insbesondere im Regen mit der Karbonbremse und ohne ABS in einem DTM-Auto. Den Bremsvorgang nur über den rechten Arm zu steuern, ist eine koordinative Meisterleistung. Da tun wir uns mit einem gesunden linken Fuß schon extrem schwer. Wie er das hinbekommt, ist wirklich phänomenal. Ich bin selbst schon einmal den BMW M6 GT3 mit Handbremse gefahren. Da hatte ich aber ABS und eine Stahlbremse. Das war also nicht mal ansatzweise so schwierig. Ich war vor dem Start bei ihm. Neben Alex Zanardi zu stehen, war mein einziger Lichtblick nach dem Qualifying.“