Formel 4
16.04.2018
Fahrerlagergeschichten aus Oschersleben
Die Fahrer der ADAC Formel 4 haben nun erst einmal drei Wochen Pause, dann stehen in Hockenheim die Saisonläufe vier bis sechs auf dem Programm.
Königsklassen-Flair: Der Sprung in die Königsklasse ist wohl der Traum eines jeden Piloten der ADAC Formel 4, in Oschersleben wehte zumindest schon einmal ein Hauch Formel 1 durch das Fahrerlager. Die ehemalige Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn bringt mit ihrem neuen Team KDC Racing Formel-1-Expertise in die Highspeedschule des ADAC, dazu fieberte in der Motorsport Arena der ehemalige Formel-1-Pilot und Teamchef von US Racing CHRS, Ralf Schumacher, beim Debüt seines Sohnes David (16, Bergheim, US Racing CHRS) mit und durfte sich über einen starken fünften Platz im ersten Rennen freuen. Heiße Duelle lieferte er sich dabei auch mit Enzo Fittipaldi (16, BR, Prema Theodore Racing), dessen Großvater zweimal Weltmeister in der Königsklasse wurde – das klingt schon ganz nach Formel 1.
Prüfungsstress: Eine Verschnaufpause nach dem Auftakt der ADAC Formel 4 in Oschersleben? Nicht für Andreas Estner (17, Warngau, Neuhauser Racing). Nach spannenden Fights in der Magdeburger Börde ist der Pilot von Neuhauser Racing direkt auf der Schulbank gefordert. Gleich drei Prüfungen standen für den 17-Jährigen aus Warngau am Montag auf dem Programm. Und ab Anfang Mai wird es richtig ernst: Dann starten die Abiturprüfungen in Bayern. Zwar sind die Schulbücher auch in Oschersleben im Gepäck, doch freilich ist die Ablenkung mit ADAC GT Masters und ADAC TCR Germany groß: „Lernen gehört auch dazu, aber natürlich schaue ich mir auch die anderen Rennen an“, sagte Estner.
Starke Rookies: Zeit zum Ankommen in der ADAC Formel 4 brauchten die neuen Nachwuchspiloten kaum. Schon in ihren Premierenrennen in der Highspeedschule des ADAC gaben die Debütanten richtig Gas und stellten ihr Können eindrucksvoll unter Beweis. In jedem der drei Läufe landeten drei Rookies in den Top-Ten. Ralf Schumachers Spross David überzeugte mit Rang fünf im ersten Rennen, Niklas Krütten jubelte gar über einen fünften und zwei neunte Plätze. Gianluca Petecof (15, BR, Prema Theodore Racing) feierte einen sechsten und einen achten Rang. Auch Joey Alders (18, NL, Van Amersfoort Racing) freute sich über einen sechsten Platz, zudem wurden Leon Köhler und Sebastian Estner Zehnte. Spannung im Kampf um den Rookie Cup ist in den kommenden Rennen also garantiert.
Trotz Handicap zum Doppel-Triumph: Der Gewinner des Wochenendes hieß zweifelsohne Lirim Zendeli. Der Bochumer vom Team US Racing CHRS dominierte beide Qualifyings und siegte souverän in den ersten beiden Rennen in Oschersleben. Dabei war der Anwärter auf die Meisterschaft mit einem Handicap unterwegs. Bei einem Sturz mit dem Fahrrad hatte sich der 18-Jährige beide Hände aufgeschürft. Doch Zendeli ließ sich auch davon nicht aufhalten. „Es ist nicht so schlimm. Ich habe die Hände getaped und dann kaum gespürt“, sagte er. Man darf gespannt sein, was Zendeli mit heilen Händen in Hockenheim auf den Asphalt zaubert.
Fanaufmarsch: Mehr als 25.000 Zuschauer verfolgten am Wochenende die Rennen des ADAC GT Masters, der ADAC TCR Germany, der ADAC Formel 4, des Porsche Carrera Cup und des Renault Clio Cup. Und ihr Kommen hat sich definitiv gelohnt: Die Piloten boten bei Sonnenschein beste Motorsport-Unterhaltung.
Bitte lächeln: Das Gruppenfoto der ADAC Formel 4-Piloten beim Saisonstart in Oschersleben hat schon Tradition. Am Sonntagvormittag trafen sich die 19 Piloten der Highspeedschule des ADAC mit ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk, ADAC Geschäftsführer Lars Soutschka und ADAC Motorsportchef Thomas Voss zum gemeinsamen Foto.
Highlight: In einem neuen Magazin zeigt n-tv ab dieser Saison die Höhepunkte von den Rennwochenenden des ADAC GT Masters und der ADAC Formel 4. „PS – ADAC GT Masters“ fasst in 30 Minuten alles Wichtige von den Läufen der „Liga der Supersportwagen“ und der ADAC-Formelschule zusammen. Premiere des Magazins ist am Samstag, 21. April um 9:30 Uhr, die Wiederholung wird am 22. April um 7:30 Uhr ausgestrahlt.