Rene Binder von IndyCar-Saisonstart in „St. Pete“ überwältigt
Leider nicht ganz im Ziel, aber dennoch zufrieden mit seinem Debüt in der Verizon IndyCar Series zeigte sich Rene Binder im Anschluss an den Grand Prix von Saint Petersburg.
Rene, du hast in der 103. von 110 Runden nach einem seltsam aussenden Ausritt in langsamer Fahrt die Box angesteuert. Was war los? Du warst zwischenzeitig immerhin auf Platz 16.
Rene Binder: „Um ehrlich zu sein, müssen wir noch im Detail analysieren, warum auf einmal das Bremspedal lang geworden ist, aber ich wollte im Finish keinen Unfall mehr riskieren. Das Auto ist heil geblieben und wir haben als Team an diesem Wochenende sehr viel dazu gelernt. Das ist das Wichtigste. Wenn einmal die Ampel auf grün schaltet, vergisst man leider schnell, dass man nur einen Testtag zur Verfügung hatte und dieses Rennen dementsprechend auch als Test sehen muss. Gott sei Dank hat mich mein Renningenieur, Tom Brown, daran erinnert und je länger ich darüber nachdenke, desto zufriedener bin ich mit meinem Debüt. Das einzige, was mich gestört hat, war ein loses Funkkabel, das im Cockpit wild herumgeflogen ist. Mich bringt ja so schnell nichts aus der Ruhe, aber ich hab das gut einhundertmal wieder in Position bringen müssen.“
Auf deinem Weg zurück ins Fahrerlager haben viele Fans schon „Good Job Binder“ gerufen. Ich denke, das lag vor allem daran, dass du dir im Gegensatz zu vielen anderen Kollegen keinen Fahrfehler geleistet hast.
Rene Binder: „Ich hatte am Freitag einen ziemlich spektakulären Dreher, bei dem ich das Auto – Gott sei Dank – noch abfangen konnte. Da ohne einen Kratzer am Auto davonzukommen, war aber ehrlich gesagt auch Glück. Wenn nach dem Rennen die ganzen verunfallten Autos hintereinander hereingebracht werden, wird einem doch bewusst, wie intensiv dieses Racing in der Verizon Indycar Serie ist. Es ist etwas ganz Besonderes, sich hier beweisen zu können und ich werde alles geben, um auch erfolgreich zu sein.“
Für ein Rookie-Team mit nur einem Rennfahrzeug ist die Herausforderung zweifellos eine enorme. Welche Ziele sind in dieser Konstellation realistisch?
Rene Binder: „Wenn es uns gelingt, aus mir und aus dem Auto noch jeweils eine halbe Sekunde herauszuholen, sind wir schon einen Riesenschritt weiter. Ich habe im Gegensatz zu den meisten Rookies die Strecke nicht gekannt und auch mein Renningenieur, Tom Brown, hat mir bestätigt, dass er an diesem Auftaktwochenende sehr viel über das neue Auto gelernt hat. Tom war übrigens viele Jahre beim Meisterteam Penske, aber was wir jetzt bei Juncos Racing dringend brauchen, sind Testkilometer und möglichst gute Vergleichsdaten.“
Du testest immerhin nächste Woche im Barber Motorsports Park?
Rene Binder: „Eine irrsinnig anspruchsvolle Strecke, auf der ich auch meinen nächsten Indycar Grand Prix fahren werde. Wir haben einen enormen Aufholbedarf, den es jetzt Schritt für Schritt und ohne Hektik aufzuarbeiten gilt. Ich habe nach wie vor ein gutes Gefühl, weil die Zutaten bei diesem Team stimmen und weil wir auch nicht so schnell aufgeben werden.“